Wünscht ihr euch auch manchmal die Parteienlandschaft der 1970er-Jahre zurück??
Damals gab es im Deutschen Bundestag nur drei Parteien: SPD, CDU und FDP. Alles war schön überschaubar, die politischen Lager waren klar definiert: Die SPD stand für das linke Lager, die CDU für das bürgerlich-konservative und die FDP war das Zünglein an der Waage.
Glaubt ihr, die Parteienpräsenz von damals könnte vielleicht auch heute mehr erreichen als die aktuelle Bundestagszusammensetzung mir ihren komplizierten Koalitionszwängen, die niemand wirklich will? Wo man sich gegenseitig oft mehr blockiert als voranbringt? Oder ist das nostalgische Vergangenheitsverklärung?
7 Antworten
Die Parteienlandschaft von damals wünsche ich mir nicht zurück, wohl aber die politische Kultur von damals: Als in den Debatten noch die Gegensätze aufeinanderprallten und man sich mit unterschiedlichen Ansichten gegenseitig wortgewaltig attackiert hat, aber auch die Kollegialität und den gegenseitigen Respekt nie außer Acht gelassen hat.
Erstmal Danke für den Stern!
Noch einen Punkt gibt es zu erwähnen zu der politischen Kultur: Damals war es selbstverständlich, daß ein Amtsträger seine Ämter niederlegt, wenn er Mist gebaut hat, etwa sein Amt für private oder parteiliche Zwecke mißbraucht hat. Genauso, wenn seinen Plänen die Unterstützung versagt wurde oder seine Person ins Gerede gekommen ist, so daß er mit einem Rücktritt Schaden vom Ansehen des Amtes abwenden möchte. Heute dagegen herrscht die Haltung vor, Gras über die Sache wachsen zu lassen.
Nicht mit den heutigen Politikern.
Damals gab es ja in der Parteien auch guten Diskurs, heutzutage stimmen Fraktionen in aller Regel geschlossen ab und wer da aus der Reihe sticht, wird auch mal weggebügelt, sind ja alles Konkurrenten (Karrierismus).
Dazu hat sich früher als Patriot im Staatsdienst verstanden, heute sitzen Leute in der Regierung die Patriotismus "zum Kotzen" finden.
Ist einfach ne andere Zeit, aber ich glaube das WIrtschaftswunder war zu gut, so dass heutzutage Themen aufkommen...Wie meine Mutter neulich meine Nichte aus der Kita gebracht hat und von einem extra Raum für Sexualaufklärung dort erzählt hat...
Bin zwar erst 30 aber nicht mehr meine Welt
Warum haben sich die Grünen gegründet? Weil die Vergangenheit nicht bewältigt und das Wachstum nicht nachhaltig oder gar moralisch vertretbar war. Die Globalisierung war unaufhaltsam und die alten Konstrukte nicht mehr zukunftsfähig.
Nein, eher im Gegenteil. Die etablierten Parteien haben für mich alle versagt.
Es gibt sehr gute Kleinparteien, die eine Chance verdient haben, denen aber jede Möglichkeiten genommen wird. Z.B.: PdH Partei der Humanisten oder auch Volt.
Dafür laufen viele der AfD hinterher die:
- rassistisch denkt
- europafeindlich eingestellt ist
- homophob ist
oder einer Partei wie die Grünen, welche seine Entscheidungen haltlos aus Idealismus heraus fällt und die Wirtschaft zu Grunde richtet.
Nunja 1970er, Anfang der RAF, ein Jahr zuvor bei der Bundestagswahl 1969 die NPD mit 4,3% fast im Bundestag + im Landtag BW vertreten zu der Zeit
so ruhig war es um Rechts-Links in Deutschland nicht, Politik ist nie ruhig
Aber ich kann zustimmen dass weniger Parteien im Bundestag viel besser sind. Jetzt gründen sich noch mehr Parteien mit Potenzial in den Bundestag zu ziehen: BSW, WerteUnion....