Woher kommt die Angst vor homosexuellen Männern?
Zu allen Zeiten wurden schwule Männer verfolgt, kriminalisiert, eingesperrt oder sogar getötet.
In Nazi-Deutschland landeten ausschließlich homosexuelle Männer im KZ. Lesben in der Regel nicht.
Im Nachkriegs-Deutschland galt bis 1994 Paragraph 175 StGB ausschließlich für homosexuelle Männer. Von 1949 bis 1994 wurden in der Deutschland 64.000 Männer danach verurteilt. Das Blutspendeverbot gilt für "praktizierende" Schwule immer noch.
Lesben wurden immer weitestgehend verschont.
Warum fühlten und fühlen sich Gesellschaften von Schwulen so bedroht? Wovor haben die Mächtigen solche Angst?
Ich denke da schon lange darüber nach
3 Antworten
Das war nicht zu allen Zeiten so. In der Antike war in einigen Kulturen Homosexualität unter Männer durchaus akzeptiert. In manchen Kulturen wurde es auch nie zum Problem.
Es gibt viele Faktoren die in das Thema mit rein spielen. Zum Beispiel, dass Frauen weniger als Bedrohung wahrgenommen wurden oder schwul sein ein gesellschaftlicher Abstieg war weil man sich dadurch quasi entmannte. Aber der mit Abstand wichtigste Grund ist sehr simpel: Die meisten Männer finden Lesben geil und haben Angst von nem anderen Mann so behandelt zu werden wie sie selbst Frauen behandeln.
Worin die Bedrohung genau lag, war in den änderte sich in den unterschiedlichen Epochen und Kulturen immer etwas. Im Grundprinzip hatten Männer mit viel Macht auch mehr Rechte wodurch sie häufiger Straffrei davon kamen wenn sie eine Frau missbrauchten. Wenn nun ein schwuler Mann in so einer Machtposition war bestand die Chance, dass er auch Männer missbrauchen würde.
Homophobie existiert ausschließlich in Kulturen in denen Frauen und Männer nicht gleichgestellt sind. Besonders extrem ist Homophobie dort wo der Missbrauch von Frauen kaum oder garkeine negativen Folgen für den Täter hat.
Danke für Deine Erklärung. Aber leider verstehe ich den Zusammenhang zwischen unterdrückten Frauen und der Verfolgung homosexueller Männer nicht. Das heisst, nur Männer sehen eine Gefahr durch Schwule, Frauen aber nicht? Meine weibliche Verwandtschaft muss da Wohl die Ausnahme von der Regel sein 😉
Frauen haben deutlich seltener Probleme mit schwulen. Wenn sie Homophobie sind liegt das meistens daran, dass sie so erzogen wurden und aus der Befürchtung sie könnten ihnen die Männer stehlen
Das hat mit Angst nichts zu tun.
Religion, Kultur und Weltanschauung sind die Faktoren.
Und was bringt Religionen und Kulturen zu so einem Handeln?
Wer sagt das sie Angst haben?
Homosexualität war bis 1994 nicht verboten. Nur homosexuelle Handlungen in der Öffentlichkeit. Was die Leute Zuhause gemacht haben, hat niemanden interessiert.
Alles. Paragraph 175 wurde zwar mehrmals geändert bis er 1994 endlich abgeschafft wurde, aber er bezog sich nie nur auf homosexuelle Handlungen in der Öffentlichkeit.
Habe nachgesehen... Ja da hatte ich was falsches in Erinnerung. Allerdings war es dem Gesetzgeber und den Leuten egal, was sie Zuhause gemacht haben. Vorausgesetzt sie waren über 18/21, keine Prostitution oder so.
Also war Homosexualität nicht wirklich Verboten.
Das war die Regelung ab 1969 und auch diese war immernoch stark diskriminierend. Davor waren jegliche homosexuellen Handlungen Verboten. In der NS Zeit reichten sogar "wollüstige Absichten" für die Todesstrafe.
Also war Homosexualität nicht wirklich Verboten.
dann war auch nie das Christentum irgendwo verboten.
den Leuten egal, was sie Zuhause gemacht haben
gilt auch für Christen, die zu Hause beten
Worin lag denn diese Bedrohung durch Schwule konkret? Dein letzter Satz ist eher der feministische Erklärungsansatz. Ein heterosexueller Mann wird keine Partnerschaft mit einem Schwulen eingehen. Somit braucht er auch keine Angst vor einer schlechten Behandlung durch Schwule zu haben.