Woher kommt der Hass gegen BWLer?

11 Antworten

Aber so ein Stempel hat mit Hass nichts zu tun. Immer diese viel zu starken Worte...

  • ich z.B, kannte in der Tat Kommilitonen, die nach dem Abi nicht wussten, was sie machen sollten. Und da man halt studieren musste, aber der NC für Medizin nicht reichte, nahm man halt BWL.

Aber ich kann dir nur abraten, statt BWL Psychologie zu sagen. Der Stempel, der einem da aufgedrückt wird, ist nämlich richtig groß. Viele Leute haben nämlich Angst vor Psychologen, meinen, dass man als Psychologe ihnen mitten in die Seele gucken könnte. Und dann trifft man entweder auf Zurückhaltung oder Abwertung: "Psychologen kommen für mich gleich nach den Affen." sagte mir mal ein Verwandter.

Ich sage daher fast nie, dass ich Psychologin/Psychotherapeutin bin. Die meisten Leute reagieren komisch darauf. Muss ich nicht haben. Meistens sage ich ganz vage, dass ich im sozialen Bereich arbeite. "ich bin so eine Art Sozialarbeiter", sage ich dann ausweichend. "ich arbeite bei der Kirche, bin aber keine Pfarrerin." Manche Leute meinen dann, ich arbeite in der Verwaltung. Das ist mir dann recht.

Jedenfalls stelle ich es mir 1000 mal einfacher vor zu sagen, man studiere BWL als Psychologie zu erwähnen.

Das geht mir mit Sinologie und Geschichte ähnlich... Nur mit dem Unterschied, dass ich gewisse andere Ausreden habe^^

Ich habe schon einen Job und studiere das als Hobby, aus Interesse. Dafür habe ich extra mein Abitur am Abendgymnasium nachgeholt. Ob gut oder schlecht, ist mir egal. Ich habe immerhin Ziele, auf die ich hinarbeiten kann.

Und meistens sind das doch die Leute, die solche Fragen und Vorurteile haben, die, die gar nicht wissen, worum es sich bei solchen Studiengängen überhaupt handelt ;-)

Hi, ich bin auch oft versucht, bei ähnlichen Fragen/Antworten ausführlich zu antworten.

Lass es dir gesagt sein, wenn du gut bist, dir mit Werkstudententätigkeit(nicht im Baumarkt oder so)/Praktikum Berufserfahrung bzw. Kontakte verschaffst, wirst du deinen Weg machen.

...und dein Einstiegsgehalt(bei den richtigen Firmen) wird auch gut sein.

Nur wenige Absolventen haben ein solch 'schlechtes' Image wie die BWLer. Da stimme ich mit dir überein.

Bei mir an der TU München, Maschinenwesen wurde häufig eingetrichtert das MINT die Krönung der Schöpfung sei und alle anderen Fächer sich hinten anstellen sollen. Geistes, Sozial und Wirtschaftswissenschaftler seien eh nur irgendwelche faulen Säcke die es zu nicht mehr gebracht haben.

BWL wird immer assoziiert mit Kostensenkung, Stellenabbau, Ideen- und Innovationslosigkeit, Zahlendreherei und viel Bla Bla. Auch in der Bevölkerung sind die BWL Absolventen schnell die Sündenböcke wenn es mal um negative Entwicklungen in der Wirtschaft geht. "Haben sich irgendwelche BWLer einfallen lassen, die BWL Abteilung hat ganze Arbeit geleistet"

Komischerweise kriegen VWLer, Finanzmathematiker, Wirtschaftsmathematiker etc. fast nie ihr Fett weg ^^

Leider werden positive Entwicklungen kaum mit BWL Fähigkeiten verknüpft. Sagen wir mal die deutsche exportorientierte Auto & Industriesparte. Kaum jemand lobt neue Geschäftsmodelle, günstigere Unternehmenslösungen, ... sondern nur neue technische Produkte, neue Fabriken, leistungsfähigere Technik etc.

Die MINTler hingegen werden gerade zu mit Lob überhäuft. Nur die scheinen in der Lage zu sein die deutsche Karre weiter nach oben ziehen zu können.

Hier muss ich leider auch passen. Was machen eigentlich BWLer den ganzen Tag in den Unternehmen?

Altersweise  21.12.2017, 12:31

Ich glaube, du hast das auch ganz gut erfasst.

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5432112345  21.12.2017, 21:57

In den meisten Fällen sorgen Sie dafür, dass das Unternehmen nicht auseinanderfällt und im Chaos versinkt. Prinzipiell gilt, je größer das Unternehmen und desto weiter weg die Führung von der Basis, desto mehr wirtschaftliche Kompetenzen werden benötigt. Im Fall von Führungskräften gilt meist sogar, je weiter oben, desto redundanter werden die technischen Kompetenzen. Um wichtige Entscheidungen in einem Konzern zu treffen muss man nicht das Produkt im Detail entwerfen oder verstehen können.

Ich habe schon des öfteren erlebt, dass Niederlassungs- und Geschäftsleiter, Geschäftsführer u. ä. aus der technischen Schiene hochbefördert wurden, weder mit Kunden noch Produkten Kontakt, aber die Verwantwortung für eine Vielzahl an Mitarbeitern und Vermögen haben und dann ihren Bereich im kaufmännischen Blindflug führen.

Ein unengagierter BWLer wäre da natürlich genauso fehl am Platz.

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Jedes Studienfach kriegt sein Klischee-Fett weg, das sind nicht nur die BWLer.

  • Die Informatiker sind alles Nerds ohne Freunde und Sexualpartner.
  • Die Lehramtsstudenten wollen nur verbeamtet werden und als Lehrer muss man ja eh nicht arbeiten.
  • Mediziner sind immer reiche Muttersöhnchen.
  • Biologen und Chemiker sind Eierköpfe und Laborratten.
  • Germanisten sind die Taxifahrer von morgen.
  • Politikstudenten studieren, bis sie in Rente gehen.
  • ...und, und, und.

Aber was anderes sollte Dir zu denken geben:

"Ich studiere BWL z.B. in München und brauchte damit wohl auch ein besseres Abitur, als die meisten Leute die mich etwas hämisch anschauen für ihren Studiengang"

Es sind genau solche Mein-Abi-ist-besser-als-Deins-Attitüden, die so machen BWLer arrogant und unsympathisch wirken lassen und damit das Klischee bestätigen.