Wo liegt in diesem Gehabe der Mehrwert?
Servus allerseits,
wo liegt bitte der Mehrwert, wo früher für einen Ausbildungsplatz als Maler, Tischler etc. ein Abschluss der Hauptschule oder (aufgrund einer Lernschwäche) der Sonderschule genügte, und man heute mindestens eine Matura mit 1.0 verlangt?
Dass die Firmen da keine Lehrlinge bekommen, ist ja voraus programmiert, oder?
Ich bezieh' mich auf einen Fernsehbericht, wo ich hörte, dass bei den meisten Deutschen Firmen der Hauptschul bzw. Sonderschulabschluss nicht mal mehr das Papier wert ist, worauf das Zeugnis gedruckt wurde!
Mit anderen Worten: Entweder du hast Bachelor, Masterstudium mit Promotion in der Tasche oder du kannst Suizid begehen, weil du sowieso nirgendwo einen Job bekommst!
Woher kommt dieses Gehabe? Und wer fing, warum bitte, damit an? Und warum ändert sich das nicht endlich? Man sieht ja, welch' großer Mangel an Fachkräften existiert, weil keiner mehr einen Ausbildungsplatz bekommt!
2 Antworten
Es fing, denke ich mal damit an, dass immer mehr eltern ihre Kinder aufs Gymnasium gedrängt haben. Es gab Zeiten, da war ein gewisser Schnitt nötig um aufs Gymnasium zu gehen. Oder später dann auf die Realschule. Die finge ja erst nach der 6 Klasse und nicht wie heute schon nach der 4. an.
Heute zählt vor allem der Elternwille. DieHauptschule war wirklich die HAUPTschule, also die die am meisten besucht wurde.
Wenn man nun ganz fair ist müsste man heute eher Restschule sagen, was natütlich total diskriminierend ist. Ist aber halt leider so.
Nur: Wer sich jahrelang durchs Gymnasium arbeitet hat selten Lust auf einen Ausbildungsberuf.
Ich habe so die ganz leise Hoffunung, dass sich das durch den Fachkräftemangel wieder umkehren könnte: Der Hauptschulabschluss wird wieder was wert. Ausbildungsplätze gäbe es mehr als genung nur will eher keiner.
Aber auch die Maßstäbe werden immer höher. Wo früher wie du schon sagst der Hauptschulabschluss reichte muss heute der Quali her, wo der Quali reichte oft der Realschulabschluss. Betriebe hatten da man die Wahl. Und da nahmen viele lieber höher qualifizierte.
Klar wird nicht jeder aufs Gymnasium gezwungen. Mache sind einfach gut in der Schule das lernen fällt leicht. Ist ja auch völlig in Ordnug ein Gymnasim zu besuchen. Wenn denn die Leistung ohne Drill stimmt.
Für Handwerksberufe wird bei niemanden Abitur vorausgesetzt.
Hier ist man schon froh, wenn der Bewerber einen Mittelschulabschluss hat und arbeitswillig ist..
Für Handwerksberufe wird bei niemanden Abitur vorausgesetzt
Hoffe echt, dass das auf alle Firmen Deutschland's zutrifft.
Hab' auch mal einen Bericht über die Münchner Stadtwerke im Winter gesehen. Da fragte der Reporter den Schneepflugfahrer, wie er den Job bekam. Da antwortete er ungelogen: "Hätt' ich nicht das Gymnasium besucht und mit Abi abgeschlossen, hätt' ich keine Chance gehabt, Schneepflug fahren zu dürfen!"
Da dachte ich mir echt: "Will der den Reporter verarschen?"
In meinem Fall kann ich dir garantieren, wurde ich nicht auf's Gym gezwungen! Als ich die 4. Klasse Volksschule hinter mir hatte, wurde ich von beiden Eltern gefragt, ob ich Hauptschule oder Gym gehen will - von der Leistung war beides problemlos möglich.
Weil für mich früher schon fest stand, dass ich mal studieren möchte, entschied ich mich für's Gym.
Mein Traumberuf ist Geologin, deswegen studier' ich Erdwissenschaften an der Uni Wien.