Wo ist Gott?

14 Antworten

Wenn das Herz voll ist mit Ängste, Schmerz, Kummer, Wut, Sorgen und Nöte ist u.U. kein Raum mehr für Gott und man spürt ihn ihn gerade nicht, obwohl er niemanden von uns fern ist.

Überall (Jes.4,22; Röm.1,20).

Woher ich das weiß:Recherche

Vielleicht spricht Gott viel häufiger zu uns, als wir das wahrnehmen und mitbekommen...

Z. B. durch sein Wort (die Bibel), durch andere Menschen, durch die Schöpfung usw.

Vielleicht müssen wir einfach mehr die Augen aufmachen und (mit den Ohren) genauer hinhören...

Nato2020 
Fragesteller
 18.10.2021, 06:54

Und warum steigt er nicht herunter und spricht mit uns? Welcher liebende Gott lässt uns ewig an seiner Existenz zweifeln?

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chrisbyrd  18.10.2021, 10:33
@Nato2020

Weil die Menschen beim Sündenfall im Garten Eden entschieden, selbst wie Gott sein zu wollen, dem Teufel zu folgen und ihr eigenes Ding zu machen.

Gott hat diese Entscheidung respektiert. Die Folge war der Fall der gesamten Schöpfung...

Trotzdem hat Gott die Menschen nicht verlassen, obwohl das vielleicht verdient gewesen wäre. Er hat einen Rettungsanker ausgeworfen, dass sie Menschen, die an ihn glauben, wieder zu ihm finden können. Dafür ist Jesus Christus am Kreuz gestorben, dass die, die an ihn glauben und um Vergebung ihrer Sünden bitten, erlöst werden und das ewige Leben geschenkt bekommen.

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Hallo Nato2020,

natürlich könnte sich Gott allen Menschen auf übernatürliche Weise offenbaren, so dass niemand mehr Zweifel an seiner Existenz hätte. Doch würde das wirklich viel bewirken? Würden dann plötzlich alle Menschen ihr Leben ändern und auf Gott hören?

Es gibt ein Beispiel aus der Bibel, das zeigt, dass selbst große Machttaten Gottes nicht jeden dazu bewegen, ihn zu respektieren. Die Rede ist vom Volk Israel, das einst in Gefangenschaft in Ägypten war und durch Gott auf übernatürliche Weise befreit wurde.

Dir sind sicher die 10 Plagen bekannt, die über Ägypten kamen und die ohne Zweifel eine beeindruckende Kundgabe der Macht Gottes waren. Jeder der Israeliten, der aus Ägypten auszog, war Zeuge dieser Plagen in Form von 10 Wundern geworden.

Ein elftes Wunder kam dann hinzu, als Gott das Rote Meer teilte und sein Volk hindurchziehen ließ. Obwohl also keiner der Israeliten einen Zweifel daran hatte, dass Gott existiert, fingen doch wenig später viele vom Volk an zu murren und waren nicht mehr bereit, der Führung Gottes durch seinen Beauftragten, Moses, zu folgen (siehe z.B. 2. Mose 16:2,3).

Nach einer weiteren kurzen Zeit zeigten viele vom Volk Israel keinen Glauben, als sie ein Fest feierten, bei dem sie einen Götzen, ein goldenes Kalb, verehrten und ihm Macht zusprachen (siehe 2. Mose 32:1-10). Obwohl ihnen Gottes Macht und Größe noch vor kurzem lebhaft vor Augen standen, hatten sie Gott in gewisser Weise bereits vergessen und übten keinen Glauben mehr an ihn!

Es gibt in der Bibel noch zahllose weitere Beispiele, die zeigen, dass es beim echten Glauben an Gott nicht darauf ankommt, lediglich von seiner Existenz überzeugt zu sein.

Oder anderes gesagt: Die Überzeugung, dass es Gott gibt, macht aus jemandem noch lange keinen besseren Menschen! Jemand verändert sich nur dann zum Guten, wenn er eine enge Beziehung zu Gott aufbaut und bereit ist, aus einem Herzen voller Liebe heraus Gott zu gehorchen.

LG Philipp

Hallo Nato2020,

Gott wird traditionell als eine Art humanoider (Meta-)Alien geglaubt, dessen Residenz in irgendeinem Himmel vermutet wird. Oft stellt sich Gott als eine Art Herrscher, dem es sich zu unterwerfen gilt, dar.

Mit Jesus kam ein ganz anderer Gottesbegriff auf den Tisch: Liebe und irgendwie "Geist". Damit hat sich aus einem traditionellen Gottesbild etwas abstrahiert, das wir aus einer heutigen Sicht als Liebe auch glaubensfrei und mit Aussagen, die nicht aus unserer Welt stammen, modellieren können.

In dieser Modellbildung verschwindet Gott als eine (Meta-)Persönlichkeit - und wir müssen Gott im Rahmen einer eigenen Attitude zur Liebe (eigene Göttlichkeit, um den Begriff wiederzuverwenden) anderweitig suchen. Da finden wir Gott wieder als eine Persönlichkeit - jedoch als Manifestation der Liebe in der eigenen Gedankenwelt.

Der Vergleich mit einer Fantasiefigur liegt nahe - doch würden sich solche Figuren eher aus unserer eigenen Welt abgeleitet ergeben. Die Liebe geht aber mit ihren Grundzügen darüber hinaus - und damit betritt Gott quasi in uns unsere natürliche Welt.

Das mögen wir z.B. auch bei Jesus als ein Göttlicher Mensch (wie überliefert) beobachten - auch wenn er einen letzten Schritt zur Abstraktion Gottes vielleicht nicht vollzogen hatte, oder dies nicht überliefert ist.

Schauen wir also nach innen in uns und in unsere Attitude - und werden dort Gott finden. Liebe lässt sich in dieser Modellbildung so darstellen, dass immer etwas von ihr ausgeht und nur das, dass etwas sie immer erreichen darf, dass sie eint. I unserer Göttlichkeit wird sich das in unserer Leben niederschlagen.

So mögen wir vielleicht etwas versprechen, was wir auch halten und vollbringen können: der Welt Fülle und Freiheitsgrad schenken, wovon wir auch wieder schöpfen dürfen.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung