Wirtschaftsinformatik lieber Uni oder Fh?
Hallo liebe Gutefrage Community,
ich mache zur Zeit mein Abitur. Danach würde ich gerne Wirtschaftsinformatik studieren und in den IT-Consulting Bereich gehen. Sind meine Berufschancen(Aus finanzieller Sicht, aber auch Aufstiegschancen) besser wenn ich an einer Fh oder an einer Uni studiere? Oder bieten sich mir die besten Möglichkeiten vielleicht sogar, wenn ich ein Duales Studium mache?
Vielen Dank schonmal für die Antworten.
5 Antworten
An deiner Stelle würde ich eher auf das Studium achten als auf die Hochschule/Uni. Wirf mal einen Blick in die Modulhandbücher, oft unterschieden sich FH- und Uni-Studiengänge leicht im Aufbau, in den Wahlmöglichkeiten und im Theorie/Praxis-Verhältnis. Da das zu wählen, was einem mehr liegt und wo man mehr Interesse/Spaß dran hat ist viel mehr wert (und die damit einhergehenden Noten vermutlich auch).
Ansonsten kommt es auf den Ruf und die Vernetzung der Hochschule an. Ich studiere z.B. an einer FH, die eine sehr große Informatik-Abteilung hat und durch Forschungsvorhaben, Labore und weitere Projekte eine sehr große Wirtschaftsnähe hat. Im Studium durchläuft man bei uns verschiedene Praxisprojekte, die man dann auf Wunsch auch mit einem dieser Unternehmen umsetzen kann. Außerdem werden bei uns zahlreiche außerkurrikulare Veranstaltungen, Workshops und Talks in Kooperation mit großen Unternehmen, aber auch mit öffentlichen Einrichtungen wie der Polizei angeboten. Bei den Veranstaltungen und Projekten mit Unternehmen ist alles dabei von nur regional tätigen Unternehmen bis DAX-Unternehmen und Big Four.
Das sind alles extrem gute Möglichkeiten, sich zu vernetzen, an Werkstudentenjobs und Praktika zu kommen und durch die enge Zusammenarbeit weiß auch jedes Unternehmen, was es für Absolventen bekommt und was für praktische Vorerfahrung die bereits aus dem Studium mitbringen.
Möchte man in die Forschung gehen, genießt man aber sicherlich an der TU um die Ecke die bessere Betruung und erlernt theoretische Grundlagen in einer größeren Tiefe als an der FH. Auch wenn mit einem formal gleichwertigen Abschluss (Bachelor/Master) natürlich trotzdem alles möglich ist.
Long story short: Schau lieber auf das Studium und was dir besser gefällt, die Berufschancen ergeben sich schon :) Tendenziell wird die FH dich aber mehr in eine praktische Richtung fordern, was für eine Karriere in der Wirtschaft hilfreich sein kann.
Hinweis: Ich studiere selbst Angewandte Informatik und nicht Wirtschaftsinformatik.
Ich würde in diesem Bereich eine FH empfehlen. Die Ausrichtung auf die Praxis ist dort in der Regel so gestaltet, dass man schon sehr früh im Studium in Kontakt mit Unternehmen kommt und am Ende auch die Bachelorarbeit in Zusammenarbeit mit einem Unternehmen schreibt. Außerdem dem sind Praxissemester und Studienprojekte an den FHs meist schon sehr auf die Möglichkeiten der Praxisanwendung ausgerichtet.
Die FHs, die ich etwas besser kenne, haben in der Regel sogar Probleme, ihre Informatik- und Wirtschaftsinformatik-Studis zum Abschluss zu bringen, weil sie schon ohne Abschluss attraktive Angebote von der Wirtschaft bekommen. Das ist natürlich nicht unproblematisch und nicht empfehlenswert, zeigt aber die sehr guten Berufseinstiegschancen.
Schau am besten mal bei Portalen wie studycheck oder Hey Studium nach Bewertungen der Hochschulen, die du dir ausgesucht hast. Auch wenn die natürlich nur eine Auswahl bieten, bekommt man so nochmal einen Eindruck von den tatsächlichen Studienbedingungen.
Letztendlich kommt das ein wenig auf den Ruf der Hochschule drauf an. Hier bei uns in der näheren Umgebung gibt es beispielsweise zwei private Fachhochschulen mit extrem gutem Ruf im Bereich Wirtschaftsinformatik. Die würde ich jederzeit der staatlichen Universität vorziehen.
In anderen Regionen mit anderen Hochschulen mag das sicher anders sein...
Und ein wenig kommt es dann auch immer auf die einstellenden Unternehmen an. In den letzten Jahrzehnten sind ja viele private FH durch Unternehmen oder Wirtschaftsverbände gegründet worden, weil denen die Ausbildung der Universitäten zu wenig praxisbezogen gewesen ist. Und genau da liegt der Vorteil der FH: Am größeren praktischen Anteil und den so zustande kommenden Vernetzungen mit der Wirtschaft schon zu Studienzeiten.
Hallo.
Zum einen kommt es, wie bereits von Sammy erwähnt, auf die Hochschule bzw. die Lehre und ihren Fokus an. Ansonsten gilt grundsätzlich, dass Universitäten den größten Fokus auf die blanke Theorie legen. Das ist wichtig und richtig, wenn man es als Wissenschaft angeht und in diesem Bereich z. B. forschen und/oder promovieren möchte.
An den FHs liegt der Fokus meist mehr auf der praktischen Ausbildung, wobei es auch hier starke Unterschiede gibt. Dies ist normalerweise von den Arbeitgebern lieber gesehen, da die Absolventen dann bereits mit z. B. SAP und ABAP etwas vertraut sind, aber auch die praktischen Abläufe innerhalb der Administration (BWL) kennen.
Ein duales Studium kann dir den Weg in den Beruf stark vereinfachen, hat aber auch den Nachteil, dass die Unternehmen die Ausbildung stark ihren persönlichen Bedürfnissen anpassen, was die Ausbildung ggf. verwässert, wenn man später das Unternehmen wechseln möchte.
Trotzdem hat es vermutlich den größten praktischen Nutzen. Du verdienst direkt während des Studiums und hast ein nahezu gesichertes Übernahmeangebot, sofern du dich einigermaßen ins Zeug legst.
Alle drei Optionen haben also ihre Vor- und Nachteile, je nach dem was man erreichen möchte. Für dich dürften sich FH und duales Studium hingegen eher anbieten. Wenn du Glück hast, findest du ja ein Beratungsunternehmen, welches duale Studiengänge anbietet.
Bei PWC und E&Y zum Beispiel könnte ich mir vorstellen, dass die sowas anbieten.
Viel Erfolg auf deinem Weg.
Wirtschaftsinformatiker brauchen meines Erachtens Praxisbezug, Deshalb halte ich ein entsprechendes FH-Studium für besser geeignet.