Wird dem Kind hier die eigene Persönlichkeit genommen?
Guten Abend,
eine Bekannte von mir hat eine knapp dreijährige Tochter, die wohl ziemlich genauso aussieht, wie meine Bekannte als kleines Mädchen in dem Alter ausgesehen haben muss. Neulich erwähnte sie, dass sie ihre Tochter bewusst genau so herrichte, frisiere und anziehe, wie sie selbst als Kind ausgesehen hat und total stolz darauf sei, eine kleinere/jüngere Ausgabe von sich selbst zu haben, die sie "ein bisschen wie eine Puppe" gestalten und ausstatten könne.
Irgendwie finde ich das fast schon respektlos dem Kind bzw. dessen Persönlichkeit gegenüber, wenn es zur jüngeren Version der eigenen Mutter "degradiert" wird. Man muss dazu sagen - die Bekannte ist ein wenig speziell, man kann sie als etwas unreif ansehen und ein Stück weit als oberflächlich bis debil bezeichnen. Bin trotzdem irgendwie "peinlich berührt".
Wie steht ihr zu dem Thema? Wird dem Kind die eigene Persönlichkeit genommen und könnten sich Probleme ergeben?
13 Antworten
Felix hat eigentlich schon alles gesagt und deine Schilderungen zu ihrem Charakter lassen nichts Gutes vermuten. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis diese Bombe platzt. Und dann hat das Kind hoffentlich jemanden, der hinter ihm steht und es unterstützt. Ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber wenn die Mutter sich nicht weiterentwickelt, ist diese Familie prädestiniert, ein Fall für das Jugendamt zu werden...
Das Kind kann einem nur leid tun.
Ich sage es mal so: Sie wirkt nicht wie 30, eher wie bestenfalls 15 oder 16 und hat sich - wir sind etwa gleich alt - seit der Pubertät kaum mehr weiter entwickelt. Sie ist im Grunde ein pubertäres zickiges Mädchen, das halt eine Ausbildung und einen Führerschein hat und dieses Kind.
Ja, traurig.
Tut mir leid, ich kann da nicht viel zu sagen. Oder, besser gesagt, kann ich schon, bringt nur nichts. Und ich bin am Handy, da mein Internet streikt, da fasse ich mich etwas kürzer.
Dem Kind ist sehr zu wünschen, dass es externe Ressourcen findet und schnell resilient genug wird, um sich seine "Seele" zu bewahren...
Find ich creepy. Ich finds schon problematisch, wenn man dem Kind den eigenen Namen gibt. Einfach weil einem immer klar sein sollte, dass ein Kind eben NICHT eine kleine Ausgabe des Elternteils ist. Man sollte gar nicht anfangen, so zu denken. Macht mir Sorgen, was ist wenn das Kind irgendwann mal keine Anziehpuppe sein will? Oder andere Hobbies als die Mutter hat? Ich tu mir schwer zu glauben, dass die Mutter da einfach akzeptiert, dass das Kind eine eigene Persönlichkeit hat. Kennt man ja zur Genüge, dass Eltern ihre Kinder zB zu ner Sportart oder dem Lernen eines Instruments zwingen, nur weil sie damit versagt haben.
Genau DAS habe ich mir auch gedacht ... es wäre alles gewesen, hätten die noch denselben Vornamen. Hätte ich der Person zugetraut.
Wenn die Kleine eines Tages kein tanzendes Püppchen mehr sein will, geht die Parade erst richtig los. Die Mutter kenne ich schon lang, sie ist einerseits fast debil, andererseits sehr bestimmend und denkt nach strikten Schemata. Was davon abweicht, macht sie hysterisch und unsicher.
Ja, das siehst Du völlig richtig - nur warum hast Du das dieser verrückten Mutter nicht gesagt? Ein Kind ist keine Anziehpuppe und Kinder sollte man nicht "stylen" - egal nach welchen Kriterien.
Irgendwie sehe ich das als Parallele zur Vorstellung, das Kind solle den gleichen Beruf ergreifen, wie man selbst...
Kinder sollten praktische, wettergerechte Kleidung in geschmackvoller Zusammenstellung tragen - und im Rahmen dessen eigene Wünsche äußern dürfen, was Lieblingsfarben oder Muster angeht.
Damit die Mutter ihre Frustration darüber, dann an ihrem Kind auslässt?
Das würde eine Mutter, die ihr Kind liebt, kaum tun. Vielmehr würde sie dann ins genaue Gegenteil verfallen...
Das ist eine weit verbreitete Reaktion auf erzieherisches Fehlverhalten der eigenen Eltern: Man macht's mit dem eigenen Kind genau umgekehrt.
Ich hoffe für das Kind, dass die Mutter von ihrem Kurs abrückt, weil das Kind sonst psychische Probleme bekommt.
Manche Menschen sollten keine Kinder kriegen.
Manche Menschen sollten keine Kinder kriegen.
Genau das habe ich mir dabei auch gedacht, als ich davon erzählt bekam.
Das ist die falsche Frage.
Wir haben ganz viele Gesetze, die wir nicht wirklich durchsetzen können. Trotzdem halten sich die meisten Menschen daran. Und wenn bei einem Verstoß etwas schief geht, kann man viel besser durchgreifen.
Die bessere Frage ist doch:
Kann es richtig sein, dass an die Zeugung und Erziehung eines Menschen weniger Vorraussetzungen geknüpft sind als wenn man sich einen Hund aus dem Tierheim holt?
Kann es richtig sein, dass man für so ziemlich alles einen Schulungsnachweis und eine Genehmigung braucht, außer für eine der verantwortungsvollsten Tätigkeiten?
In diesem Alter nicht. Ich denke viele behandeln ihre Babies wie Puppen, als kleinere Version von einem selber.
Problematisch wird es, wenn die Kleine Älter wird und Persönlichkeit entwickelt, und zwar eine ganz andere, und dies verhindert, bestraft wird. Das fängt dann damit an, wenn das Kind bestimmte Kleider nicht anziehen mag und ihre Wünsche nicht akzeptiert werden. Das passiert in der Regel ab 3, 4 Jahren, wenn die Kleinen in der Trotzphase sind und sich ein wenig abnabeln und zu sich selber anfangen zu werden.
Das kommt schon so hin. Es gibt noch eine Oma, aber die ist wie die Mutter selbst - der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Ich kenne die ganze Familie, "von nix kommt halt auch nix" in dem Fall.
Wenn die Kleine eines Tages kein tanzendes Püppchen mehr sein will, geht die Parade erst richtig los. Die Mutter kenne ich schon lang, sie ist einerseits fast debil, andererseits sehr bestimmend und denkt nach strikten Schemata. Was davon abweicht, macht sie hysterisch und unsicher.