Wieso wollen weniger Menschen im Osten wohnen als im Westen Deutschlands [Analyse bis 2040]?

6 Antworten

In den ersten 20 Jahren nach der Wende sind viele junge Leute abgewandert, vor allem Frauen. Die Geburtenrate sank hier massiv. Es gab dann kaum noch Familien mit mehr als 3 Kindern.

Seit 2020 ist ein weiteres Absinken der Geburtenrate zu beobachten.

Dazu kommt der Rassismus. Man hört auch hier in der Provinz ab und zu rassistische Sprüche, obwohl gar nicht viele Ausländer hier in Thüringen leben.

Ich kenne nicht mal arme Leute hier. Die Eigenheimgebiete schossen seit der Wende wie Pilze aus der Erde. Die Kinder tragen Markenklamotten und sind in Vereinen organisiert. Rentner fahren oftmals mehrfach pro Jahr in den Urlaub. Und viele von denen sind in Fitnessstudios sogar Selbstzahler. Das ist ein deutlich höherer Lebensstandard als in der DDR.

Vorgteil wären sicherlich die niedrigen Wohnungskosten und durchaus schöne Natur.

Ich habe drei Jahre zwischen Thüringen und Sachsen gelebt. Aber die ganze Atmosphäre, die ständigen Klagen und die Weltferne haben mir nicht gefallen. Und als alter Mensch würde ich da bestimmt nicht hinziehen. Wenn ich auf Hilfe oder Pflege angewiesen wäre, dann gibt es ja keine Leute, die das organisieren.

Ich kann mir vorstellen, dass einige Städte im Osten wie Potsdam zu neuen Zentren werden können. Aber dazu müssten sie sich klar vom braunen Umland abgrenzen. Deshalb bin ich skeptisch.


Katinkacat  01.10.2024, 23:44

Ich habe nach der Wende überhaupt erst eine richtige Jugend erlebt. Ich kann jetzt Europa entdecken. Und ich konnte in schicke Diskos und dort meine Stars live erleben. Ich bin begeisterte Karnevalistin geworden, da habe ich deutlich mehr Auswahl an Kostümen und die Programme sind richtig frei. Ich und meine gesamte Familie waren mehrfach von Arbeitslosigkeit betroffen. Aber niemand ist verhungert. Da haben wir uns durchgebissen. Und Wehklagen ist gar nicht unsere Art. Ich habe einen Freundeskreis, der genauso denkt.

Silo123  20.07.2024, 15:19

Die geringen Wohnkosten sind ein viel zu oft unterschätzter Vorteil.

Und zumindest, wo ich wohne, ist der Pflegedienst super, wäre ein Grund, hier zu bleiben. Wenn man mal älter wird und nicht mehr so kann.

Aber das Krankenhaus ist wiederum ein Grund wegzuziehen: grottig hoch 3. Wäre das nur eine Spur besser, , hätte ich bis jetzt noch gar keinen Kontakt zu einem Pflegedienst gehabt. Ich bin ein Stehauffrauchen, drohte aber echt zum Pflegefall zu werden, weil man mich im Krankenhaus nicht adäquat bzw. gar nicht behandelte, mich nur immer wieder nachhause schickte.O-ton vom Arzt: "ich weiß gar nicht, warum Sie nicht einfach aufstehen" ein Hohn ohne gleichen!!!!!

Jede Woche ging es mir schlechter, bis ich endlich- nach MONATEN in ein anderes Krankenhaus kam. Von dort wurde eine viel zu späte Not-OP veranlaßt- ich kann wieder laufen, aber , ob ich jemals wieder werde ganz NORMAL laufen kann, steht in den Sternen. Das erste Krankenhaus hat es MEGAVERBOCKT. Bei schnellerer OP wäre der Unfall fast folgenlos geblieben!

Ich konnte keinen Krankentransport in ein besseres Krankenhaus organisieren- für KEIN Geld der Welt.

Ansonsten fühle ich mich im Osten durchaus wohl, vor allem, weil die Leute hier toleranter sind, mehr" leben und leben lassen", nicht so bornierte Leute sondern bodenständiger

Dass es da so viele Nazis gibt ist nicht die Ursache sondern ein Symptom der Abwanderung. Schau dir Sachsen Anhalt, Obersachsen oder Brandenburg an da gibt es nichts natürlich will da keiner leben. Dann giegen die gebildeten Leute weg und die die übrig bleiben sind dann entweder Nazis oder sind enteuscht von der Regierung weil es in ihrer Region nichts gibt und wenden sich diesen als Alternative zu. Warst du jemals in Ostdeutschland? Das sind keine Skinhead Neonazis sondern normale Leute. Und das ist immer so. Die Leute die Extremisten wählen waren auch damals 45 keine Extremisten. Nir Leute die veränderung wollen und leider nicht weit genug denken dass es auch schlimmer werden kann.

Den Osten als AfD Hichburg und Rechtsextrem ab zu stempeln ist ein großer Fehler die absolute Mehrheit wählt nicht AfD.

Zu viele Rückschrittliche Menschen, was aber auch daran liegt, dass die ehemaligen Ostgebiete zu sehr vernachlässigt werden...

Oh man, was ist das wieder nur für ein Schwachsinn, welchen die Tagesschau hier vom Stapel lässt.

Ich habe bis Ende letzten Jahres für 2 1/2 Jahre Mitten im Freistaat Sachsen gelebt - und dort weder Armut, noch Rassismus angetroffen. Auch einen Bevölkerungsschwund hat es nicht gegeben.

Um es mal ganz klar und deutlich zu sagen:

Ich habe all das, was behauptet wird, nämlich nicht erlebt. Ebenso habe ich keine "Schreckensherrschaft" der AfD erlebt und keine Rechtsextreme Szene, Menschen etc.

Bitte glaubt doch nicht alles, nur weil die Tagesschau dies berichtet.

Das Leben erzählt eine vollkommen andere Geschichte - welche problemlos nachprüfbar ist, wenn man nur einmal vor Ort geht und nachprüft.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Das Leben war eine harte Schule!

Silo123  21.09.2024, 20:35
Auch einen Bevölkerungsschwund hat es nicht gegeben.

Doch einen Bevölkerungsschwund gab es, auch wenn der mittlerweile nur noch relativ schwach ausgeprägt ist, aber IMMER noch vorhanden. Das sieht man leider auch an vielen leerstehenden Immobilien, wobei ein Teil derer auch existiert, weil manche Leute lieber in Neubaugebiete ziehen, anstatt die alten Immobilien wieder flott zu machen.

Ich lebe mittlerweile seit einigen Jahren in Sachsen (im äußersten Osten) und fühle mich hier wohl, obwohl ich nie das Geld haben werde, meine Uraltimmobilie die unter Denkmalschutz steht, zu restaurieren. (Bei meinem 4- Seitenhof war es einfach Liebe auf den ersten Blick, aber Leute , die in mein Haus kommen, haben oft das Gefühl, in ein Museum zu kommen, aber mein Hof ist nicht die Regel .Ich tue alles, damit der nicht verfällt, aber mehr ist nicht drin, wenn ich nicht doch nochmal im Lotto gewinnen sollte (-;

Aber ich lebe gerne hier, und wären die Leute wirklich ausländerfeindlich , wäre ich NICHT hierhergezogen. Mein Hof gehörte vor mir einer Ausländerin, die nicht wegen Ausländerfeindlichkeit wieder in ihre alte Heimat zurück ist, hatte ganz !andere Gründe.

Ich bin hierhergezogen, weil die Leute einfach toleranter sind. Die Devise ist: "Leben und leben lassen" Es mag sein, daß man als etwas!!! spinnert angesehen wird, wenn man ziemlich von der Norm abweicht, aber "Leben und leben lassen" scheint echt die Devise zu sein.

Und irgendwie sind hier die Leute gemütlicher, lassen sich weniger stressen und sind im Allgemeinen agressionsärmer.

Als meine Tochter das vorletzte Mal zu Besuch hatte, erlebte ich einmal einen extrem agressiven Autofahrer, meine Tochter war geschockt, ich dachte spontan nur, daß der nie aus der Gegend sein könne, weil es sowas hier eigentlich nicht gibt. O.k. ICh hatte mich geirrt, habe das Kennzeichen angesehen, war aus der Gegend. Ausnahmen bestätigen halt die Regel, (Vielleicht war es aber auch nur ein Mietwagen (-;)

Einem Nazi bin ich aber leider echt begegnet, war ein Chefarzt im zuständigen Krankenhaus, ein absoluter Ellbogenmensch, der sogar Macht erlangt hat , aber ich glaube echt nicht, daß nur HIER sowas möglich wäre.

Ich komme aus dem Westen und wir hatten auch einen Nazilehrer, der leider auch zu viel Macht hatte. Die Schule war absolut! nicht nazimäßig, nur halt auch sehr! tolerant. Auch da war Toleranz die oberste Devise und die galt halt auch gegenüber diesem Lehrer, der die absolute Ausnahme an der Schule war.

Wir Schüler haben uns über den mehr lustig gemacht, solange er es nicht mitbekam. Hätte er nicht die Macht gehabt, SchülerInnen zu ruinieren (und das tat er) hätten wir ihn eher lustig gefunden! Weil , was der verbreitete, war so extrem absurd, daß wir darüber nur noch lachen konnten😀. Er war ein Lehrer unter vielen! Und irgendwie politisierten viele Lehrer, aber das ging über das gesammte politische Spektrum! und war ausgeglichen!!!!. Meine Schule damals war im allgemeinen eine Schule der Toleranz, aber auch der Gegensätze. Und ich sehe meine Zeit an dieser Schule überwiegend positiv.. Das eine Schülerin WEGEN DIESEMK LEHRER ABER DIE SCHULE VERLASSEN MUßTE, WAR ECHT DAS LETZTE!!!!!!!!!

Wir hätten, wenn sie es gewollt hätte , sonstwas in Bewegung gesetzt, aber sie wollte das nicht, muß man auch respektieren.