Wieso werden Menschen, die berechtige Ängste haben, von der Mehrheit der Menschen als paranoid abgestempelt?
Angenommen ich würde euch fragen, wie wahrscheinlich es ist, dass man in Deutschland ermordet wird, weil man einen Menschen als Pi..ser und Wi..ser bezeichnen würde. Ihr würdet dann denken, dass ich paranoid bin und wir nicht in einem brasilianischen Ghetto sind, sondern in Deutschland und sowas würde hier nicht passieren.
Doch genau das ist in meiner Stadt passiert. Ein ehemaliger Klassenkamerad hat einen jungen Mann erschossen, nur weil er von ihm als Pi.ser und Wi..ser bezeichnet wurde. Und das, obwohl er sich auch noch bei ihm entschuldigt hat. Das ist nicht gelogen, sondern entspricht wirklich der Wahrheit. Der Täter wurde zu lebenslanger Haft verurteilt (mit Sicherheitsverwahrung).
Es hätte eigentlich jeden treffen können. Daher meine Frage: Wieso machen sich die meisten Menschen keine Sorgen über so etwas?
Warum macht es für dich einen Unterschied, ob du durch einen Mord oder einen Verkehrsunfall stirbst? Für dich macht das gar keinen Unterschied. Denn du bist dann tot.
Weil ein Mord meistens qualvoller ist.
Nein.
Doch.
10 Antworten
Einer der Gründe, warum sich manche Menschen darüber keine Sorgen machen, ist velleicht der, dass sie niemanden in der Weise titulieren. Sich also nicht in eine solche Situation begeben würden.
Und es ist nun einmal so, wenn man sich in Kreisen bewegt, in denen man zivilisiert miteinander umgeht, ist die Gefahr, erschossen zu werden, relativ gering.
So etwas ist außerhalb ihres Erfahrungsbereichs, deshalb können sie auch nicht nachvollziehen, weshalb man vor so etwas Angst haben sollte.
Und derjenige, der vor so etwas Angst hat, sollte vielleicht versuchen, sich von einem Milieu, in dem so etwas möglich ist, zu lösen. Dann hat derjenige erstens weniger Angst und wird zweitens nicht mehr als paranoid angesehen.
Weil zu viel Angst zu viel des Guten ist
Es gibt mehrere berechtigte Ängste, viele Szenarien, die so passiert sind, dass ein Baum auf das Auto kracht und dich erschlägt, dass das Flugzeug abstürzt, dass ein random Hund sich dein Baby krallt, dass der Ofen plötzlich brennt und die Familie stirbt... Ist zu einem gewissen Grad berechtigt, weil alles möglich ist und alles schon mal passiert ist. Aber wenn man sich über jedes dieser Szenarien Sorgen machen würde, hat man keine Zeit mehr zum unbeschwert leben, lebt in ständiger Angst und verliert an Lebensqualit. Das wäre auch mehr Angst als normal. Also kann ich auch die Leute verstehen, die sagen, es ist übertrieben, sich wegen Sachen zu sorgen, die eine kleine Wahrscheinlichkeit haben zu passieren.
Wenn aber das unrealistische passiert und sich sowas bei einem selbst oder einem Bekannten abspielt, habe ich das vollste Verständnis, auch bei dir, dass man sich da etwas mehr Sorgen macht, wennn das Vergangene einem näher geht als "Ich habe es in der Zeitung gelesen"
Weil es statistisch einfach extrem unwahrscheinlich ist. Cool, es ist in einer Stadt passiert.
Mord im Allgemeinen ist ein sehr seltenes Ereignis. Auf 100.000 Einwohner kommen in Deutschland gerade mal 0,25 Morde. Wir reden hier also von vielleicht 250 Mordopfern im Jahr. Mordopfer wohlgemerkt, d.h. die Zahl der Mörder ist geringer, wenn ein Mensch mehrere Menschen umbringt.
Weißt du wie viele soziale Interaktionen, in denen ein Mord theoretisch stattfinden kann, in Deutschland jährlich passieren. Milliarden, Billionen, wenn nicht noch mehr.
D.h. auf diese Billionen von Interaktionen kommen gerade mal 250 Morde.
Und da soll ich mir darum Sorgen machen, dass ich ermordet werde, wenn es wahrscheinlicher ist, dass ich durch Ärztepfusch oder einen Autounfall sterbe?
Ich bitte dich.
Du brauchst doch keine angst haben, wenn du mit de Leutenn vernünftig umgehst. Das bedeutet, das du sie nicht beleidigst oder als Pisser bezeichnest, nur weil dir etwas nicht passt.
Ein respektvolles Verhalten verlängert also deine Überlebenschancen um einiges.
Hätte der Klassenkamerad sich daran gehalte, dann wäre er noch am Leben.
Das ist sicher nicht der einzige Grund. Sorry, aber so wie du dich hier anstellst. Du hast ja vorhin schon Angst vor deinem Imbissverkäufer gehabt. Und da ging es nur um das Essen.
Du solltest dir mal überlege zu einem arzt zu gehen. Der hört sich ann was du für Ängste hast und wird dir dann etwas dazu sagen können.
Wieso? Gab ja schon mehrmals solche Fälle in Deutschland. Klar, es ist unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich.
Es gibt keine berechtigten ängste.
Was du beschreibst, ist Ausnahmefall.
Hey, du machst 3 Mal im Jahr Urlaub im Ausland, das war vor 39 Jahren ne berechtigte Ausnahme.
Ich würde früher in Müllcontainer gesteckt, mit Kopf in Toilette, war normal.
Wenn ich zu den tätern po-chloch gesagt hätte, wäre ich wegen Mobbing angeklagt worden
Hast du den Text gelesen? Mein ehemaliger Klassenkamerad hat gemordet.