Wieso sind so viele Menschen naiv und verlassen sich auf den Staat?
Rechtlich gesehen ist Diskriminierung verboten. Der Türsteher kann mich aber trotzdem diskriminieren und ich kann es nicht nachweisen. Die Verkäuferin hat das Recht, mich nicht zu bedienen und muss dafür keinen Grund nennen. Mein Chef hat das Recht, mich zu kündigen und als Grund "passt nicht" anzugeben, obwohl er mich gemobbt hat. Wenn ich getötet werde und mein Mörder zu lebenslanger Haft verurteilt wird, bringt es mir auch nichts, wenn Ich unter der Erde liege.
Und was ist daran jetzt naiv?
Dass man denkt, dass sich die meisten Menschen an das Gesetz halten. Das ist naiv.
7 Antworten
Der Betreiber der Disko hat Hausrecht und darf selbstverständlich entscheiden wen er rein lässt und wen nicht. Das darf zwar nicht aus rassistischen Gründen passieren - aber rechtfertigen lässt sich das im Zweifel immer.
Eine Verkäuferin lebt zwar davon ihren Kunden etwas zu verkaufen, es ist aber nicht ihre gesetzliche Verpflichtung etwas zu verkaufen.
Und ein Arbeitgeber hat in der Probezeit immer das Recht Leute zu entlassen.
Ich würde mal sagen streng dich einfach selbst mal mehr etwas an als die Schuld ständig woanders zu suchen.
Ob man das Recht dazu hat sagt ja nichts darüber aus, ob es auch gut so ist.
Und wer verlässt sich jetzt auf den Staat, wenn er einkaufen oder in die Disko gehen will?
Verstehe den Zusammenhang nicht.
Viele Menschen. Sie fühlen sich sicher, nur weil es Gesetze gibt und gehen davon aus, dass sie nicht diskriminiert werden, weil es rechtlich gesehen verboten ist.
Ich weiß nicht, welche Menschen du meinst. Mir ist das nicht aufgefallen.
Habe ich doch. Ein Türsteher diskriminiert beispielsweise einen Gast aufgrund seiner Herkunft und man kann es nicht nachweisen. Also gibt es keine rechtlichen Konsequenzen für den Türsteher.
Nein hast du nicht. Ein Türsteher handelt nicht aus Willkür, sondern auf Anweisung. Er bekommt vor Öffnung ein Profil der Menschen die rein kommen - das betrifft das äußere Erscheinungsbild genauso wie die Gewichtung der Geschlechter.
Fakt ist, dass ein Gast in einer Diskothek ohne rechtliche Konsequenzen diskriminiert werden kann. Ist schon etliche Male passiert.
Fakt ist aber auch, dass das erstmal nur deine Behauptung ist.
Nein, sondern die Realität, auch wenn du es nicht glaubst.
Behauptungen ungleich Fakten. Da du überhaupt nicht wissen kannst aus welchem Motiv dich ein Türsteher nicht rein lässt ist Diskriminierung nur eine mögliche Option.
Da du es aber nicht wissen kannst solltest du eher nicht von "Fakten" und "Realität" sprechen. Klar kann es das geben. Aber jede Diskothek unter Generalverdacht zu stellen ist einfach nur grober Unfug. Falsche Verdächtigung kann auch mal nach hinten losgehen.
Beispiel: Ein Türsteher hat mir ins Gesicht gesagt, dass er keine Türken reinlässt. Ist das nun eine Behauptung oder ein Fakt? Da ich aber keine Zeugen hatte, konnte ich nicht nachweisen, dass er mich diskriminiert hat.
Dann hast du genau ein Beispiel welches sich aber absolut nicht dazu eignet auf alle Türsteher zu schließen.
Gähn.
Wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, ist das eben so. Aber zuvor macht es durchaus Sinn, sich auf den Staat zu verlassen, dass er Vorschriften erlässt, die Eigentümer und Betreiber von Brunnen dazu verpflichten, diese gegen solche Unfälle abzusichern.
Nicht ganz richtig. Auch der Staat ist in vielen Situationen machtlos.
die menschen haben in tausenden jahren verschiedene modelle des zusammenlebens ausprobiert, verworfen oder entwickelt. und da es aufgrund unserer veranlagung aggressivität und emotionen gibt, wird es immer grenzüberschreitungen von regeln und gesetzen geben. ein staatliches gefüge mit eben solchen regeln und gesetzen, die von 97% der bewohner anerkannt und beachtet werden, ist immer noch die beste variante.
faustrecht und anarchie haben sich nicht bewährt, sonst würden wir keine zivilisation entwickelt haben, in höhlen leben und uns mit grunzlauten verständigen.
Richtig. Nur werden Gesetze nicht von 97% der Menschen eingehalten. Man sollte sich also nicht sicher fühlen, nur weil es Gesetze gibt.
Der Türsteher vertritt das Hausrecht, des Eigentümers. Das hat mit Diskriminierung absolut NICHTS zu tun. Und JEDER Veranstalter kann sich aussuchen, wen er in sein Haus lässt.
Der Türsteher kann jemanden aufgrund seiner Herkunft diskriminieren und es kann nicht nachgewiesen werden. Also kommt er ungestraft davon.
Der Türsteher wird auf keinen Fall deswegen bestraft. Er führt ja nur die Anordnungen seines Arbeitgebers aus. (Handlungsgehilfe)
Du kannst dir ja das BGB unter den Arm klemmen, wenn du in die Disco willst.
Teilweise kann ich Dir Recht geben.
Ein zentraler Satz aus meinem früheren Rechtsuntericht lautet: Recht hat, wer Recht behält. Das heißt - wer am Ende den besseren Rechtsanwalt einsetzt, gewinnt dadurch Vorteile - nicht wer sich auf den Geist (die ursprüngliche Intention) eines Gesetzes beruft
Türsteher stehen meist vor Clubs, ich bin kein Experte, aber ich vermute da wirst Du die Diskriminierung beweisen müssen, falls er Dich abweist. Da bleibt Dir nur ne schlechte Kritik auf Social Media.
Geschäfte sind dagegen sehr empfindlich. Würde sich eine Verkäuferin weigern mich zu bedienen, würde ich zum Filialleiter gehen. Geschäfte kann man mit sachlich wieder gegebener öffentlich einsehbarer Kritik (vor allem wenn Du nicht der einzige Betroffene bist) ziemlich gut in Bedrängnis bringen. Auch andere potentielle Kunden können dann ihre Konsequenzen ziehen.
Auch bei Deinem Chef bist Du nicht ganz chancenlos. Wenn Du Mitglied in einer Gewerkschaft bist, wird Dir eine Rechtsberatung evtl. sogar Rechtsanwalt gestellt, wenn Zweifel an der Rechtmäßigkeit einer betriebsbedingten Kündigung bestehen. Vergiß dabei nie Dein Arbeitszeugnis durch einen Experten checken zu lassen.
Alles richtig. Ich habe jedoch nie die Schuld bei anderen gesucht, sondern die Frage gestellt, wieso viele Menschen naiv sind und sich auf den Staat verlassen.