Wieso sind Homophobie etc. in Religionen am Meisten verbreitet?

6 Antworten

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Meine Meinung zu Religionen ist nicht sehr positiv.

Extreme Glaubensanhänger (also exakt die, von denen am ehesten Homophobie ausgeht) glauben ungefragt was ihnen von Glaubensoberhäuptern vorgegeben wird. Es ist und war schon immer einfacher andere für sich denken zu lassen.

Die Schriften lassen sich je nach Blickwinkel für alles auslegen. Das wird von Glaubensführern ausgenutzt ihre persönliche Weltsicht durchzusetzen.

Auf diese Weise hat man schon gerechtfertigt 200 Jahre lange zig tausende Soldaten in den Orient zu schicken um zu morden und zu plündern.

Auf diese Weise hat man über etliche Jahrhunderte eine Kultur der Folter aufrecht erhalten.

Auf diese Weise hat man Leute dazu gebracht weiße Kaputzen aufzusetzen und andere Leute zu verfolgen und zu ermorden.

Der gute Hirte, als den sich Jesus in Johannes 10.11 bezeichnet, der sein Leben für seine Schafe gibt, wurde längst gegen viele Hirten ausgetauscht von denen einige eher der Ansicht sind, dass sie ihre Schafe für sich sterben lassen können. Und die Schafe hinterfragen das nicht.

Auf dieser Weise lässt sich natürlich auch gegen Schwule hetzen. Und auch wenn man heute nicht mehr so damit angibt, wieviele Ketzer, Gottlose und Abtrünnige man gemetzelt hat, gibt es immer noch genug Bluttaten, die im Namen des Glaubens geführt werden.

Dabei ging es bei all diesen Bluttaten nie um Gott, sondern immer um die Machtgier einiger Herrscher oder Glaubensführer.

Der Gedanke, dass andere für die eigenen Taten verantwortlich sind, weil man ja nur deren Lehren und Anweisungen folgt, ohne selbst große geistigen Anstrengungen zu vollbringen

(oder dies auch nur zu können - Gesetze werden schon mit Absicht so formuliert, dass nicht jeder Hansel gleich durchblickt und die gute Kirche hat die heiligen Schriften schon bewusst lange Zeit in Latein gehalten, damit nicht jeder Hansel selbst nachlesen konnte, sondern glauben musste was man ihm erzählte)

und der Wunsch zur großen Masse zu gehören, ist bei den Schafen eben so groß, dass man ihn wunderbar ausnutzen kann, um gegen Minderheiten zu hetzen und damit eine Zustimmung der großen Masse erhält.

Das dient wohl hauptsächlich dazu abzulenken oder sich einen direkten Vorteil zu verschaffen.
Im Prinzip ist es auch egal gegen wen man da hetzt. Die Schwulen bieten sich halt an, aber auch Schwarze, Juden oder andere Minderheiten werden gerne genommen.

So schürt die AFD die Angst vor der Zerstörung der Familie und Putin gibt vor das alles für die Kinder zu machen. Klar - Mähhhh

Fazit, Religion ist ein Machtinstrument von Herrschenden, mit dem man viele Leute lenken kann. Und wir Schafe rennen halt gerne zur Schlachtbank, anstatt einem Putin zu sagen, er soll sich selbst mit den Ukrainern prügeln. Weil Putin macht das ja alles gar nicht für sich (so wie die Verfassungsänderungen, die ihm ermöglichen seine Amtszeit immer weiter zu verlängern), sondern nur für sein Volk. - Ahmen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Selbst Homo und schon viel erlebt.

Weil die meisten Religionen die Huldigung ihres Gottes im Vordergrund haben und nicht den Menschen. Und alles, was nicht in deren Konzept passt, ist dann eben schlecht.

Bodesurry  05.11.2023, 08:50

Das ist völlig falsch. Wenn etwas im christlichen Glauben gelehrt wird, dann Nächstenliebe. Für Jesus sogar das wichtigste Gebot.

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Mayahuel  05.11.2023, 08:51
@Bodesurry
Wenn etwas im christlichen Glauben gelehrt wird, dann Nächstenliebe.

Nächstenliebe schließt weder Sklaverei, Homophobie noch Transphobie aus.

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tommgrinn  05.11.2023, 08:52
@Bodesurry

Für diesen einen Typen ja aber nicht für z.B. Hexen oder Andersgläubige denn das steht auf einer Linie mit Sodomie laut Bibel.☝️

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Mayahuel  05.11.2023, 08:58
@tommgrinn
mit Sodomie laut Bibel

Den Begriff Sodomie gibt es in der Bibel nicht. Das haben sich homophobe Christen erst später ausgedacht:

Die besonders schwere Sünde von Sodom wird von den biblischen Texten ganz verschieden konkretisiert:
z.B. Hochmut und Geiz (Ez 16,49) oder Bruch der Gastfreundschaft (Gen 19, als Gegensatz zu Abraham in Gen 18 konstruiert).
Der sexuelle Aspekt wird erst in der christlichen Tradition ab Augustin wichtig genommen, wobei verschiedene Kulturen bis heute unter „Sodomie“ Verschiedenes verstehen (im Englischen: Analverkehr; im Deutschen: Sexualverkehr mit Tieren).

https://www.bibelwissenschaft.de/ressourcen/wibilex/altes-testament/sodom-und-gomorra-2

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profanity  05.11.2023, 09:13
@Bodesurry
3 Mose 18:22
Und bei einem Mann sollst du nicht liegen, wie man bei einer Frau liegt: ein Greuel ist es.
3 Mose 20:13
Und wenn ein Mann bei einem Mann liegt, wie man bei einer Frau liegt, dann haben beide einen Greuel verübt Sie müssen getötet werden, ihr Blut ist auf ihnen.

Daraus folgt: Homosexueller Sex ist Gott ein Greuel. Und darum müssen die Beteiligten getötet werden.

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Ist es das? Das Christentum zum Beispiel müsste eigentlich Homosexuelle akzeptieren. Der Islam ist da nochmal ein bisschen anders aber mir fallen da auch noch sehr viele Rechte bis Rechtsextremisten ein die was dagegen haben. Religionen sind in den meisten Fällen altmodisch und die Ideen und auch, dass Moslems kein Schweinefleisch essen dürfen, stammt aus einer Zeit wo Schweine oftmals sehr unrein waren. Früher statt Homosexualiät unter Strafe und war auch nicht so verbreitet, da Homsexualität auch mit der Todesstrafe bestraft werden konnte und die Leute sich davor fürchteten. Aber auch Mittlerweile, in Zeiten der Aufklärung Und wo der Großteil der Gesellschaft endlich einsieht, dass Homosexualiät völlig normal ist, haben sich manche Religionen noch nicht angepasst. Wahrscheinlich wäre die katholische Kirche, hätte man ihr nicht so viel Macht gekommen, ah heutzutage noch ähnlich. Problem ist hal, dass Religionen oft noch im Mittelalter, wenn nicht sogar früher feststecken.

Das liegt per se nicht an den Religionen sondern an den Menschen die sie missbrauchen, Beispiel: Die Bibel: einer der am häufigsten verwendeten Aussagen stammt aus einem der Römerbriefe, dies wird dann aber völlig aus dem Kontext gerissen, in besagtem Brief wird nämlich nicht Homosexualität an sich kritisiert sondern die römischen Kaiser welche sich männliche Sexsklaven (sogenannte Lustknaben) halten, an anderer Stelle wo scheinbar Homosexualität kritisiert wird geht es eigentlich nur um die Kritik an Homosexueller Handlung als reine Machtausübung (Vergewaltigung) und nicht um eine einvernehmliche Beziehung. Des Weiteren hat der Werte Martin Luther, welcher ziemlich Homophob (und des Weiteren auch Frauenfeindlich) war auch einige Sachen hinzugefügt die ursprünglich garnicht in der Bibel standen. In erster Linie steht in der Bibel das man jeden Menschen lieben soll und dass jeder Mensch ein Ebenbild Gottes ist.

Fazit: Die Bibel ist eigentlich nicht das Problem sondern die Leute die sie umschreiben, falsch interpretieren, aus dem Kontext reißen und schlichtweg missbrauchen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Mayahuel  05.11.2023, 17:17
sondern die römischen Kaiser welche sich männliche Sexsklaven (sogenannte Lustknaben) halten

Das kann man vermuten, aber nicht mit Bestimmtheit wissen.

Es ist unklar, was Paulus mit μαλακός (malakos) und α̉ρσενοκοίτης (arsenokoitēs) gemeint haben könnte:

Paulus benutzt keine besonders gängigen Begriffe zur Umschreibung gleichgeschlechtlichen Verhaltens. Eventuell war ihm das Phänomen mehr als unvertraut.

Bereits Zeitgenossen war unklar, was mit μαλακός (malakos) gemeint sein kann:

Den unsicheren Gebrauch der Vokabel führt eine Notiz bei Dionysios von Halicarnass vor Augen.
Ein gewisser Aristodemus wird als μαλακός bezeichnet und man wisse nicht, ob es sich darauf beziehe, dass er weibisch sei und sich wie eine Frau gebrauchen lasse oder aber dass er fein und milde sei (Dion. Hal. Antiquitates Romanae 7.2,4).

Mehrere Bedeutungen sind möglich:

a) μαλακός bezeichnet jemanden, der geschmeidig und gepflegt ist;
b) μαλακός ist ein moralisch fragwürdiger Weichling;
c) μαλακός ist ein mit weiblichen Attributen belegter Mann, der gegen Geschlechterkonventionen verstößt;
d) μαλακός ist ein Mann, der nicht der geforderten Pflicht nachkommt, aktiv zu sein oder nicht die gesellschaftliche Potenz hierzu besitzt und sich gebrauchen lassen muss.

Ähnliches bei α̉ρσενοκοι̃ται (arsenokoitai):

Noch weit ungewöhnlicher als μαλακός ( malakos) ist der andere Begriff, α̉ρσενοκοι̃ται ( arsenokoitai), bei dem es sich vielleicht um einen von Paulus geschaffenen Neologismus handelt.
John Boswell sieht mit α̉ρσενοκοι̃ται ( arsenokoitai) ursprünglich nur männliche Prostituierte gemeint, genauer: Männer, die allgemein Geschlechtsverkehr haben, nicht aber spezifische Formen gleichgeschlechtlichen Verhaltens. Erst im 4. Jahrhundert n. Chr. sei es zu einer Bedeutungsverschiebung gekommen, der Begriff wurde nun „antigay“ (Boswell, 350–353).

https://www.bibelwissenschaft.de/wibilex/das-bibellexikon/lexikon/sachwort/anzeigen/details/homosexualitaet-nt/ch/240f52e8b787c5f62c04539379e0d545/#h11

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Einer der Hauptgründe, wenn auch nicht der einzige, für Homophobie und Transphobie ist der Einfluss der abrahamitischen Religionen (Judentum, Christentum, Islam).

Dank christlicher Missionierung wurde christliche Homophobie in die ganze Welt verbreitet und hat die Welt 2000 Jahre lang geprägt.

Zum Beispiel gab es im Süd-Pazifik gleichgeschlechtliche Beziehungen:

In many societies of Melanesia, especially in Papua New Guinea, same-sex relationships were an integral part of the culture until the middle of the last century.

Wann begannen die Probleme?

Mit christlichen Missionaren aus Europa. Ja, wer hätte das jetzt gedacht.

Many Melanesian societies, however, have become hostile towards same-sex relationships since the introduction of Christianity by European missionaries

Bei zB den Native Americans in den USA gab es LGBT. Die christlichen Eroberer haben LGBT exekutiert, verbrannt und von Hunden zerfleischen lassen:

The Spanish conquerors were horrified to discover sodomy openly practiced among native peoples, and attempted to crush it out by subjecting the berdaches (as the Spanish called them) under their rule to severe penalties, including public execution, burning and being torn to pieces by dogs

https://en.wikipedia.org/wiki/History_of_homosexuality

Die eigentlichen Gründe für Homophobie sind unbekannt. Es wird vermutet, weil gleichgeschlechtliche Handlungen das Patriarchat und das damalige Männerbild störten.

Und in der Antike eine gleichgeschlechtliche Handlung oft eine Vergewaltigung war. Und das ist auch heute so. Bis zu 90% der gleichgeschlechtlichen Vergewaltiger sind heterosexuell:

Again, this is despite evidence suggesting that approximately 90% of perpetrators identify as heterosexual ( Isley & Gehrenbeck-Shim, 1997).

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8258646/

Penetriert sollten körperlich und sozial unterlegene Menschen werden, also Frauen. Aber nicht überlegene Männer, denn das stört das patriarchische Männerbild.

bibelwissenschaft.de:

Die Penetration als gleichgeschlechtlicher genitaler Analverkehr zwischen Männern wurde insofern nicht als Ausdruck einer Liebesbeziehung angesehen, sondern als eine bisweilen mit Gewalt verbundene Machtdemonstration des „überlegenen“ penetrierenden Mannes gegenüber dem „unterlegenen“, die geschlechterstereotype Rolle der Frau einnehmenden penetrierten Mannes.
Die festen Rollenerwartungen bezüglich der „sozialen“ Geschlechter, was also die „natürliche Rolle“ des Mannes bzw. der Frau sei, bestimmen die Sichtweise der Antike auf das Phänomen

https://www.bibelwissenschaft.de/wibilex/das-bibellexikon/lexikon/sachwort/anzeigen/details/homosexualitaet-at-1/ch/d9482e14ac26f4c55650e583526330df/

Ebenso unbekannt sind die Gründe für zB das Speiseverbot von Hase und Schwein. Vernünftige Gründe gibt es keine, nur theologische ("es ist der der Wille der Götter").