Wieso nennen einige Deutsche ihren Vater "Dad" und die Mutter "Mom". Soll das irgendwie cool sein, geht es dabei um emotionale Distanz?

19 Antworten

Weil es so gesehen einfach nur ein anderes Wort für die gleiche Aussage ist.

Egal aus welcher Sprache man die Worte für Mama und Papa nutzt - es bleibt sich gleich.

Bei vielen Heranwachsenden ist es so das sie die Ansprache für ihre Eltern mit der Zeit etwas verändern. Kleinstkinder wachsen noch mit "Mama, Papa" hierzulande auf. Dann werden sie älter und entscheiden sich vielleicht lieber für "Mami, Papi". Als Teenager gehts vielleicht dann in richtung "Mutsch, Paps".

Oder aber "Muddern, Vaddern" (so bezeichnet mein Mann seine Eltern). Ich bleib mein Leben lang bisher immer bei "Mama, Papa". Meine Cousins nannten ihre Eltern ab dem Eintritt ins Erwachsenleben "Mutter, Vater".

Es ist einfach nur eine aktuelle persönliche Präferenz.

Rockige  01.07.2020, 12:31

Edit: Manchmal helfen gezielt genutzte "andere" Bezeichnungen auch um im sozialen Miteinander die Aufmerksamkeit des Elternteiles zu erhöhen.

Wenn ich meine Mutter "Mutti" nenne während eines Gespräches, wird sie stutzig, hört auf zu reden. Diesen Moment nutze ich um ihre Aufmerksamkeit wieder auf den eigentlichen Punkt des Gespräches zu lenken.

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Es geht nur darum, dass man sich für cooler/hipper/trendiger hält, wenn man möglichst viele amerikanische Begriffe verwendet.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – ehem. Lehrer für Deutsch, Mathematik, Kunst, Sachkunde
DarkPyramid  04.01.2021, 06:15

Mama und Papa sind begriffe die dafür gedacht sind, dass Kleinkinder sie aussprechen können . . Ma Ma . . Pa . Pa . . ist also nicht besonders erwachsen.

Und ich finde Mutter . . und Vater . . klingt extrem distanziert . . weil eben damals Kinder zu ihren Eltern sehr distanziert waren . . Der Vater kam Abends nach hause und hat am Esstisch jeden ermahnt der über den Tag weg nicht brav war und die Mutter stand am Bügelbrett oder in der Küche. Die Kinder wurden geschlagen . . in Internate gesteckt oder mit drakonischen religiösen Schrums und Regeln gequält.

Vater und Mutter waren in der kalten Nachkriegszeit effiziente Rollen und keine nahegehende Beziehung. Wenn man also heute Dad oder Mom sagt zeigt man ihnen eher, dass man sie respektiert . . für junggeblieben hält. Auf einer Ebene.

Ich würde mich 30 Jahre älter und beleidigt fühlen wenn mich mein Kind mal vor ehrfurcht zitternd Vater nennen würde.

Und um ganz ehrlich zu sein habe ich die Bezeichnung Vater und Mutter nur von religiösen unmündigen und von Menschen die durch dramatische Erfahrungen wie Missbrauch weit Abstand von ihren Eltern genommen haben gehört.

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Es ist etwas kürzer.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich beschäftige mich intensiv mit Körper und Psyche.

Sie finden es cool

Ich habe meine Eltern bis zu ihrem Tod mit Mama und Papa angeredet. Mutter und Vater hört sich für mich sehr antiquiert an und wäre für mich persönlich nichts gewesen. Aber letztendlich entscheidet das Jeder für sich. Gibt ja auch Kinder die reden die Eltern mit Vornamen an, mit Mutti und Vati oder eben mit "Mum" und "Dad".

Da sollte man nun auch nichts rein interpretieren was nicht da ist... Das hat auch nichts damit zu tun, dass man nach außen cool sein möchte... Denn genau wie du, finden es Andere auch nicht "cool". Was auch immer das in diesem Zusammenhang heißen soll. Und im Grunde ist es auch völlig peng ob Andere das cool finden oder nicht. Man sollte es hin nehmen und akzeptieren.