Wieso können Uniabsolventen nicht Programmieren?

5 Antworten

Ich bin dieses Jahr in einer riesen Firma mit meiner Fachinformatiker Ausbildung fertig geworden. Ich kann ganz in Ordnung programmieren.

Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung? Oder welche Fachrichtung?

Wenn ja, dann war ja prinzipiell der Fokus deiner Ausbildung auf dem Programmieren. Das kannst du nicht wirklich mit einem Studium vergleichen

Die stellen die ganze Zeit fragen und scheinen keine Ahnung von irgendetwas zu haben.

Oh nein, sie stellen Fragen, um ihre Wissenslücken zu schließen. Wie schlimm ...

Die kennen die hälfte der Symbole in der IDE nicht. Die wussten nicht, dass man den Server starten muss und hatten kaum Ahnung von Debugging oder Dependencies.

Man lernt an einer Uni primär nicht das Programmieren, sondern die (theoretischen) Konzepte dahinter. Das bedeutet nicht, dass man nie programmieren muss, aber da werden halt auch eher Grundlagen vermittelt.

Auch die Tools sind in der Regel sehr frei. Man kann prinzipiell auch ohne IDE programmieren - offensichtlich kennt man dann auch die Tools einer IDE, inklusive Debugger, nicht.

Die haben echt gar kein Plan, wie sie ihr Code in größeren Projekten einbauen sollen und haben wohl bisher nichts Krasses programmiert.

klar, weil man im Studium von den Modulen her auch nichts mit "größeren Projekten" zu tun hat und auch "nichts Krasses" programmieren muss. Wenn sich jemand also nicht noch nebenher damit beschäftigt, hat er keine großartige Erfahrung.

Das nervt mich jetzt einfach, weil ich meinem kleinen Bruder geraten habe Informatik zu studieren, weil ich angenommen habe, dass er dort am besten Programmieren lernt.

Tja, da fällt einem auf, wie verzerrt das eigene Weltbild sein kann ;)

Durch das theoretische Wissen und den wissenschaftlichen Hintergrund sollte den Neulingen jedoch der Einstieg einfach fallen und auch komplexere Themen sollten (bald) kein Problem mehr sein

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Abgeschlossenes Studium der Informatik (B.Sc.)

Aus einer Uni kommen keine Programmierer, das nur am Rande.

IDEs können sehr unterschiedlich sein, wenn Du in diesem Betrieb gelernt hast, kennst Du die dortigen Werkzeuge und Abläufe. Debugger sind nett, besser ist, wenn Du gar nicht erst den Debugger brauchst.

Server benötigt man normalerweise bei der Programmierung nicht unbedingt, es sei denn man entwickelt sie selbst oder sie werden als zentrales Repository genutzt, dann laufen sie aber sowieso.

Um Code in ein größeres Projekt einzubauen, mußt Du dieses (vor allem den gesamten Grundentwurf) erstmal kennen, das erfordert Zeit.

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Was und wie viel Du programmierst liegt bei einem Studium auch an der eigenen Gestaltungsfreiheit. Das Gros sind aber Fingerübungen, damit Du Dich mit dem eigentlichen Lernstoff nochmal auseinandersetzen kannst.

Ja Mensch, echt komisch wir die alle ihre Masterarbeit geschafft haben! Wenn sogar ein Azubi besser ist...

rgarfrg31q 
Fragesteller
 29.09.2022, 19:47

Der Typ hat ein billiges Pokemonspiel als Masterarbeit abgegeben. Dasselbe hätte ich 10 mal so gut programmiert. Habe schon gespielt und wollte seine Gefühle nicht verletzen, weil er stolz drauf war.

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geheim007b  29.09.2022, 20:06
@rgarfrg31q

es könnte auch sein dass du einfach gut bist ;). Ich hab schon leute ohne Schulabschluss gesehen die sehr gut waren, und welche mit Studium die sehr schlecht waren. Prinzipiell ist es aber so dass man in der Uni sehr viel Theorie lernt, die praktische Umsetzung kommt danach.... aber mit dem wissen der Uni holt man dann schnell auf. Ich habe selbst nicht studiert, aber mir über Univorlesungen immer wieder mal was neues beigebracht. Gib ihnen mal 2 Jahre, das wird schon.

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xxxcyberxxx  29.09.2022, 20:21
@rgarfrg31q
Der Typ hat ein billiges Pokemonspiel als Masterarbeit abgegeben. Dasselbe hätte ich 10 mal so gut programmiert. Habe schon gespielt und wollte seine Gefühle nicht verletzen, weil er stolz drauf war.

Im Zweifelsfall war nicht das Produkt selbst (das Pokemon-Spiel), sondern die (theoretische) Arbeit drum rum relevanter.

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Das ist leider normal. Die meisten Frischlinge von der UNI sind nichts anderes als teure Azubis.

Davon ab: Es sollte für jemanden der Studiert hat nicht das Ziel sein als Coder zu enden. Ich möchte das Coden nicht abwerten, alleine schon deswegen, da ich selbst leidenschaftlich gerne Software schreiben, doch mit nem Studium in der Tasche warten langfristig andere Dinge auf einen.

Wenn man nur trocken das Studium durchzieht und nicht selbst aktiv was macht kommen da halt Leute bei raus die bis auf die Theorie nichts können.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – iOS Entwickler
rgarfrg31q 
Fragesteller
 29.09.2022, 19:48

Man ey... mein Bruder wird voll abgefuckt sein

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regex9  29.09.2022, 22:47
@rgarfrg31q

In einem Studium läuft es nicht ab, wie in der Pflichtschulzeit. Die Idee, es wäre so, man bekäme alles in den Vorlesungen vorgesetzt und müsse sonst nichts leisten, sollte man schnellstmöglichst vergessen. Hochschulen bieten genügend Möglichkeiten, sich verschiedene Quellen Wissen anzueignen. Voraussetzung ist allerdings, dass man diese Gelegenheit/Zeit auch wirklich sinnvoll nutzt.

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rgarfrg31q 
Fragesteller
 29.09.2022, 19:49

Ich sag ihm immer, dass er chillen soll und dass die coolen Sachen noch kommen werden. Die scheinen wohl nicht zu kommen.

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Mogthar  29.09.2022, 19:51
@rgarfrg31q

Er muss selber aktiv werden und sich nicht auf dem Studium ausruhen. Später wird man auch nie drum rum kommen sich in neue Sachen einzuarbeiten und das passiert sehr oft auch alleine und im Selbststudium

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rgarfrg31q 
Fragesteller
 29.09.2022, 19:52
@Mogthar

Ja stimmt schon. Als Programmierer lernt man immer wieder Neue Dinge.

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