Wieso ist das "Aufopfern" so ausgestorben?
Heute schauen die leute meist in erster Linie was sie SELBST davon haben etwas zu tun.
Dadurch wird in ernstfällen gezögert und unter umständen eskaliert das ganze dann weit mehr als wenn jemand einfach gehandelt hätte und sich "ins feuer geworfen" hätte.
Warum sind die Menschen heute so sehr bedacht darauf das quasi alles was sie tun einen MEHRWERT für sie selbst haben muss?
Nächstenliebe scheint teilweise völlig verloren gegangen zu sein.
Natürlich nicht bei allen, aber es wirkt schon extrem egoistisch heutzutage.
Was meint ihr woher dieser Wandel kam? Was ging da schief?
4 Antworten
Du solltest vorsichtiger mit dem Wort "aufopfern" umgehen! Lass es Dir mal auf der Zunge zergehen.
Und dann denk über das Wort "helfen" nach.
Da gibt es einen schwerwiegenden Unterschied! Denn beim helfen denke ich an beide: An denjenigen, der Hilfe braucht - und auch an mich selbst. Nein, nicht dass ich einen Mehrwert habe, aber dass ich mich eben nicht opfere! Denn das ist absolut nicht nötig!
Und wahrscheinlich meinst Du das auch gar nicht. Du verlangst hoffentlich nicht, dass sich irgendjemand opfert! Das wäre unmenschlich. Und das ist auch der eigenen Gesundheit nicht zuträglich! Denn Menschen, die unterwürfig sind, haben wir einfach viel zu viele!
Wenn Du der Meinung bist, dass zu wenig Menschen helfen, dann habe ich einen Tipp für Dich: Das nächste Mal, wenn Du siehst, dass jemand Hilfe braucht, hol einfach Umstehende dazu! Bitte bewusst um Hilfe, wenn es nur Gaffer gibt!
Ganz ehrlich: Du hattest falsch gehandelt! Und das würde Dir jeder Polizist auch sagen! Man muss sich nicht selbst in Gefahr begeben. Du hast den Helden gespielt. - Bist Du einer? Ich denke nicht.
Nein, man begibt sich nicht in Gefahr! In dem Fall der bedrängten Frau rufst Du die Polizei an. Das ist deren Job. Das ist dann auch Heldentat genug! Du hättest draufgehen können. Davon hast Du nichts. Deine Tat hat mit gesundem Menschenverstand nichts zu tun! Du bist weder unverwundbar noch ein Held! Du warst - sorry - dumm!
Helfen ist gut. Sich selbst in Gefahr bringen, ist unüberlegt. Und vermeidbar!
und die Frau wäre im worst case eventuell tot gewesen bis die polizei eintrifft.
Ne sorry. Dieses zögern das du hier beschreibst sehe ich eben als problem.
Es ist keins! Das hast Du am eigenen Leib erfahren. Dass Dir das keine Lehre war, kann ich nicht verstehen! Hast Du keinen Bericht von der Polizei bekommen?
Sicherlich hat die Frau gelitten. Aber Du bist immer noch kein Held. Deine Tat war falsch.
Und jede Frau sollte lernen, sich selbst zu verteidigen!
Ich bin überhaupt kein Filmfan.
Eine Frau ist nur dann schwach und klein, wenn sie sich als genau das ansieht: Das schwache Geschlecht.
Gott das hat doch garnix damit zu tun.
Wenn dich mehrere typen angreifen dann hat man eben keine chance.
Da ist es wurst ob du Mann, Frau oder was auch immer bist... Was hat das bitte damit am Hut?
Es geht generell darum das man eben keine chance hat in so einer lage. Deswegen ist eingreifen der Massen ja auch wichtig und richtig.
Abwarten und sagen "Ach die starke Frau macht das schon" ist doch käse.......
Sorry aber genau deine einstellung sehe ich einfach als völlig falsch und als problem dieser gesellschaft an.
Allein diese haltung und das du es in diese feministische richtung lenkst... Niemand sagte die Frau war schwach oder sonstwas. Die typen waren einfach in der Überzahl....
Auch Du bist noch lernfähig. Davon gehe ich ganz stark aus. Dann weißt Du demnächst, wann man sich in Gefahr begeben kann und wann man es tunlichst unterlassen sollte!
Nein ich lass die frau da nicht krepieren wenn sowas nochmal vorkommt.
Das ist einfach falsch.
Leb du mal in deiner Bubble. Ich tus nicht.
Ich lebe in keiner Bubble. Ich lebe in der Realität. Du hast leider falsche Vorstellungen vom Leben.
Weil das weder in unserer Gesellschaft, noch in der Erziehung, noch in den Medien oder online so vorgelebt oder entsprechend gewichtet wird.
Unsere Gesellschaft stellt massiv das Individuum in den Vordergrund. Persönliche Freiheit und Entfaltung sind die höchsten Ideale.
In anderen Kulturen, wie z.B. in Asien, gibt es zwar auch einen hohen Konkurrenzdruck, aber dort ist der Gedanke des Sozialprestige ausgeprägter. Dort werden auch tatsächlich in den Medien, in der Unterhaltungsindustrie und von Seiten der Regierungen Menschen präsentiert, die sich heldenhaft für die Allgemeinheit einsetzen.
Der Teenager in Thailand sieht z.B., wie Suchtkranke in den Tempel geschickt werden, um dort von den Mönchen Enthaltsamkeit und Dienst an der Allgemeinheit zu lernen. Oder bei einer Veranstaltung war ich einmal dabei, wie ein Kampfsportler auf die Bühne gebeten wurde, der straffällig gewordene Jugendliche durch Mitarbeit in seinem Verein wieder in die Gesellschaft integriert.
Wann hast du zuletzt erlebt, dass im Westen jemandem, der sich für andere einsetzt, soviel Raum oder Anerkennung gegeben wurde?
Bei uns hingegen ziehen sich die Jugendlichen irgendwelche Deutschrap-Musikvideos rein, wo Typen gefeiert werden, die Drogen verticken, mit Waffen und schnellen Autos protzen und wo Frauen mit dem Arsch wackeln.
Nächstenliebe kommt nicht aus dem Nichts, sondern sie muss kultiviert werden wie ein Pflänzchen.
Unsere Gesellschaft ist einfach hedonistisch, egoistisch und verdorben.
Ja da hast du wohl Recht.
Ich finde das nur eben so traurig. Weil früher war das anders. Oder ich hatte einfach glück mit dem Umfeld damals.
Jedenfalls kann ich dir nur zustimmen.
Die heutige Welt ist so vergiftet... In den meisten Fällen einfach kein schönes Umfeld.
Auch wenn ich persönlich an einem sehr ruhigen und friedlichem Ort lebe... Aber den habe ich mir eben auch bewusst ausgesucht. Grade weil die Welt so falsch ist heute...
Man kann nichts anderes tun, als sich selbst seine Werte zu bewahren und diese zu leben, auch wenn die Mehrheit anders tickt. Mittlerweile überlege ich es mir aber auch schon öfters, zu wem ich nett bin und für wen ich mich aufopfere, denn vielfach kommt nichts zurück.
Man muss eine gesunde Balance erreichen zwischen "auf sich selbst schauen und gesund bleiben" und "für andere da sein". Am besten ist, man sucht sich einen Kreis von Leuten, auf die man sich verlassen kann und wo man weiß, dass die Liebe und Energie die man investiert, auch wertgeschätzt wird und wo auch mal etwas zurück kommt.
Aber die Gesellschaft als Ganzes ist mittlerweile so gespalten und einander so entfremdet, dass es dieses "Miteinander" einfach nicht mehr so gibt wie früher.
Ich mache die Politik und die Medien, aber auch Social Media dafür verantwortlich.
Ja die drei spielen sicher große Rollen dabei.
Aber eben auch jeder einzelne Mensch....
Wie du sagtest. Man kann sich diese Werte auch bewahren... Machen die Leute nur leider kaum noch...
Naja. Gut das mein Umfeld ganz gut ist. Aber wielange noch bis auch dieses Umfeld vergiftet wird?
War schon immer so. Finde es trotzdem traurig.
Die Leute haben viel zu wenig Empathie und Mitgefühl.
Merke ich jedes Mal wieder wenns zum Beispiel um Veganismus geht
ich sehe keinen Wandel
der Mensch ist von seiner Natur her so gestrickt, dass er für alles was er tut, eine Belohnung erwartet - keiner handelt also aus reiner Selbstlosigkeit
wenn du mehr darüber wissen willst, frag mal einen Hirnforscher: er kann dir das gut erklären
Naja in ernsten situationen ist es eben unter umständen ein aufopfern.
Wird jemand angegriffen und ich gehe dazwischen kann ich NICHT abschätzen ob ich dabei draufgehe.
Richtig bleibt das eingreifen aber so oder so.
Die bereitschaft sich selbst in eine miese Lage zu begeben um zu helfen fehlt einfach bei vielen.
Und ja ich rede nicht einfach so daher. Ich hatte schon häufiger solche situationen.
Einmal griff ich ein als eine bande Kerle eine Frau bedrängt haben. Sie ist abgehauen durch mein eingreifen aber ich wurde verprügelt bis zum gehtnichtmehr.
Der Witz ist da waren viele andere Leute die es sahen. Und keine Sau handelte.
An dem abend bin ich mit ziemlich üblen Schmerzen nach Hause und war wirklich wütend auf die Gesellschaft.
Ist zwar schon jahre her. Aber in kleinerem kontext kann man sowas immer häufiger sehen heutzutage. Die Leute trauen sich einfach nicht einzugreifen.... Und das ist echt bitter.