Wieso haben viele Probleme mit der Anwendung von Dativ und Akkusativ?

5 Antworten

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"Man gewöhnt sich an allem, selbst am Dativ", lautet eine alte Weisheit.

Liebello 
Fragesteller
 18.10.2022, 17:48

man tut sich am allem gewöhnen

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Es ist halt immer eine gute Sache, sich das ganze vorzustellen und zu begreifen, was das ganze überhaubt ist und es wird halt oft einfach nur grottig erklärt.

So wie ich mir das bemerkt habe war es so:

  • Nominativ: Es wird etwas beschrieben, was ein Subjekt macht. Dabei geht es nicht konkret um das Subjekt, es geht eher um das, was eben dieses Supjekt macht. Also ich will beschreiben, dass meine Katze (hätte ich eine:D) irgendwas umgeworfen hat. Aber ich mache das ja weil ich auf meine Katze anspiele, die halt was gemacht hat
  • Genitiv: Hier wäre es eher so, dass ich sagen würde: "Die Katze hat die Vase meiner Bekanntin umgeworfen" Wessen Vase wurde umgeworfen? Die Vase der Bekanntin. Aber es geht ja hier vor allem um die Vase in Kombination mit der Bekanntin, da beide quasi untrennbar zusammengehören.
  • Dativ: Irgendwie ähnlich, aber würde ich sagen: "Die Katze hat der Bekanntin eine neue Vase gebracht" Dann wäre der Fokus ja eher auf der Bekanntin an sich, mit der direkt interagiert wird. Die Katze hat die Vase ja direkt dieser Bekanntin gegeben, bei dem Genetiv ging es eher um die Vase in Kombination derBekanntin mit der als eine art "zusammengesetzes Objekt" interagiert wurde, beim Dativ nur um die Bekanntin.
  • Akkusativ: "Meine Katze hat eine neue Vase besorgt" was hat die Katze besorgt? Eine neue Vase. Hier geht es nur um die Vase

Das begereifen viele einfach nicht, weil halt nicht versucht wird die Denkweise und die Logik dahinter zu verstehen.

Ich hab mir das so gemerkt:

  • Nominativ klang für mich so neutral, also ja, da geht es um das Subjekt, nicht um die Sache an sich.
  • Genitiv wie "Ge nie zu weit", denn es ist ja eines Wesens Gegenstand und da muss man halt aufpassen.
  • Dativ wie "Das sind die Konsequenzen" denn du wirst ja, warum auch immer, jemand etwas geben, aus der Konsequenz irgendwas anderem.
  • Akkusativ: Ja das klingt wie Akku und Akku ist halt nen Ding. Die gabs auch schon damals in meiner Jugendzeit:D Die waren da halt nur größer und schwerer.

Subjekt und Objekt hab ich mir etwas makaber bemerkt. Wenn ein Geheimlabor ein gemeines Mittel an Gefangenen testen würde, die Gefangenen sind die Subjekte, denn um die geht es ja nicht, es geht um das Mittel das erforscht wird.

spanferkel14  19.12.2022, 19:49

Es gibt keine Bekanntin!

Der Bekannte und die Bekannte sind substantivierte Adjektive. Sie werden also auch wie ein Adjektiv dekliniert.

maskulinum:

  • N: der/ein Bekannte/r, Verletzte/r, Geliebte/r, Deutsche/r, Kranke/r, Lebende/r
  • G: des/eines Bekannten, Verletzten, Geliebten, Deutschen, Kranken, Lebenden
  • D: dem Bekannten, Verletzten, Geliebten, Deutschen, Kranken, Lebenden
  • A: den Bekannten, Verletzten, Geliebten, Deutschen, Kranken, Lebenden

femininum:

  • N: die/eine Bekannte, Verletzte, Geliebte, Deutsche, Kranke, Lebende
  • G: der/einer Bekannten, Verletzten, Geliebten, Deutschen, Kranken, Lebenden
  • D: der/einer Bekannten, Verletzten, Geliebten, Deutschen, Kranken, Lebenden
  • A: die/eine Bekannte, Verletzte, Geliebte, Deutsche, Kranke, Lebende

Den Plural kannst du nun ja sicher selbst bilden.

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akesipalisa  02.05.2023, 15:31

Das Geheimlabor (Subjekt) testet (Prädikat) ein gemeines Mittel (Akkusativobjekt) an Gefangenen (präpositionales Dativobjekt).

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spanferkel14  02.05.2023, 16:22
@akesipalisa

Tja, was Richard sich da so zusammenreimt! 🤔 Zum Glück erteilt er keinen Deutschunterricht. Hauptsache, ihm selbst helfen diese Eselsbrücken und krachen nicht schon beim ersten Schritt😱 mit lautem Getöse ein.

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  • Weil schon ihre Eltern von deren Eltern nicht korrekt sprechen gelernt und dann ihr fehlerhaftes Deutsch an die Kinder weitergegeben haben.
  • Weil es im Elternhaus keine oder wenig Bücher gab.
  • Weil in der Familie nur wenig miteinander kommuniziert wurde und wenn, dann nur über banale Dinge (keine wirklichen Themen) und in simpelster Ausdrucksweise.
  • Weil stattdessen der Fernseher lief, aber wenig Wert auf gehaltvolle Sendungen gelegt wurde, sondern eher Reality-Shows etc. im Vordergrund standen, in denen auch nicht immer korrektes Deutsch gesprochen wird.
  • Weil die Familie in einem sozialen Umfeld lebt(e), in dem auch kaum korrektes Deutsch zu hören ist.
  • Weil oft in der Grundschule viel zu viele Kinder in einer Klasse sind und der Lehrer keine Chance hat, auf die Kinder einzugehen, die aus einem bildungsfernen Milieu (s. meine ersten 5 Punkte) kommen und bei denen sich schon derart viele Grammatik- und Lexikfehler eingenistet haben, dass sie unbedingt eine gezielte sprachliche Förderung bräuchten. Die Lehrer haben auch gar keine dementsprechende Ausbildung.

Und so könnte ich noch viele Punkte nennen. Fatal ist auch, dass diese Situation durch die zunehmende Digitalisierung noch verschlimmert wird. Die Kinder sind zwar mit Gott und der Welt vernetzt. Aber es sind eben keine wirklichen Freundschaften, es gibt keinen langfristigen und nachhaltigen Gedankenaustausch, sondern größtenteils nur belanglose Chats mit wenigen Worten. Im Grunde findet eine Vereinsamung am Computer oder smartphone im Kreise von beliebig vielen sogenannten "Freunden" statt.

Wie soll man da das Sprechen nicht verlernen?! Bzw. wie soll man es überhaupt erst lernen?

akesipalisa  02.05.2023, 15:44

Solange Politiker* Sätze wie "Die Lösung dieser Aufgabe braucht SEINE Zeit" sagen oder Sätze mit "und ja" beginnen, braucht man sich über nichts zu wundern.

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Weil des Dativs das Akkusativ sein Feind ist, vermute ich.

Keine Ahnung, viele Leute haben auch das wie und als oder seit und seid Problem. Deutsch ist halt einfach keine einfache Sprache, sogar für die Einheimischen, lol

syncopcgda  18.10.2022, 17:21

Die ganz "Ausgeschlafenen" sagen als wie, damit sie ja keinen Fehler machen.

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syncopcgda  18.10.2022, 17:29
@Liebello

Na sowas, gerade eben wollte ich das noch nachliefern. Too late :)

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