Wieso haben intelligentere Menschen weniger Freunde oder Beziehungen?

12 Antworten

Mit hoher Intelligenz ist man eher in der Lage, allein zurechtzufinden und klarzukommen, durchdenkt man mehr und macht vielleicht mehr mit sich selbst ab. Man kann das Leben stärker nach eigenen Vorstellungen gestalten, hat mehr Durchblick und geistige Freiheit.

Vor allem ragen Hochintelligente intellektuell oft gegenüber anderen heraus. Mit überdurchschnittlicher Intelligenz hat man in seinem sozialen Umfeld auf dem Gymnasium oder an der Uni überwiegend Personen mit gleichem intellektuellen Niveau, was Hochbegabte so nicht haben.

Bei Freunden und Beziehungen muss man neben der Quantität aber auch die Qualität berücksichtigen. Hochintelligente haben höhere Ansprüche an sich, ihre Kontakte und an ihnen nahestehende Personen. Beziehungen bemessen sich stärker an gemeinsamer geistiger Ebene.

Dann hängt es sehr von Persönlichkeit und Charakter ab, ob jemand mehr einzelgängerisch oder gesellig ist - und meistens je nach Betrachtung irgendwo dazwischen anzusiedeln. Von der Intelligenz hängt das nur bedingt ab.

Antha101  05.06.2022, 12:33
Hochintelligente haben höhere Ansprüche an sich, ihre Kontakte und an ihnen nahestehende Personen.

Auch das erinnert mich wieder daran, dass Menschen, die das tun, eine psychiatrische Diagnose bekommen.

Menschen mit Persönlichkeitsstörungen nennt man auch Regelsetzer. Sie sind in ihren Beziehungen "gestört" und "schwierig".

Das ist doch schade, dass die Psychiatrie aktiv Hochbegabte bekämpft und stigmatisiert.

0

evt. sucht man einfach nach Qualität und nicht nach Quantität. Gute Freunde sind schwer zu finden und lassen sich auch nicht durch Masse ersetzen.

Ich bezweifle, dass das so ist.

Aber vielleicht differenzieren sie präziser zwischen "Bekannten", "Peer Group", "Freundschaften" und "Liebesbeziehung". Das kann den Effekt haben, dass man, gefragt nach der Anzahl der Freunde, mit geringeren Zahlen antwortet als jemand, der undifferenziert jede Partybekanntschaft als "Freund" bezeichnet.

Intelligenz neigt zum Sarkasmus, vielleicht sogar zum Zynismus. Das ist nicht Jedermanns Ding. Hinzu kommt noch ein wenig Überheblichkeit und...vor allem...es kann sehr anstrengend sein Menschen zuzuhören, nicht zu unterbrechen, wenn man schon weiß was gesagt werden wird.

Wieso haben intelligentere Menschen weniger Freunde oder Beziehungen?

Sie machen nicht jede Modeerscheinung mit und hinterfragen alles.

Gibt es beispielsweise einen Sensationsrausch über etwas und eine Person ist nicht sonderlich begeistert, so suchen sich jene Leute eben Leute, die gleiches Empfinden.

Kritische Menschen sind auch häufiger Spielverderber und als Spaßtöter bekannt, da sie eben jene Lebensfreude dadurch kaputtmachen, wenn sie ihren Mund zu einem Thema aufmachen.
Intelligente Menschen sind oft sehr komplexe und auch als "komplizierte" Mitmenschen bekannt.

Der einfache Mensch will glücklich sein. Daran ist nichts verwerfliches. So die Kausalität der Dinge.

Antha101  05.06.2022, 12:20

Dann bist du der Meinung, dass Intelligente häufiger eine Störung der Persönlichkeit diagnostiziert bekommen?

1