Wie wurde man überhaupt zum König?
Ich habe schon sehr oft darüber nachgedacht, dass z.B die Royal Family in Großbritannien vor vielen hundert Jahren ja auch nur eine normale Familie war, die dann irgendwann adelig erklärt worden war. Aber stimmt das auch? Ich mein irgendwo und irgendwann hat das ja anfangen müssen um eine Erbfolge zu starten aber wie hat man dann entschieden wer adelig wird? Einfach den reichsten genommen? Wurde der dann einfach in ein Schloss gesteckt und durfte regieren?
ich find leider dazu nix im Internet nur dass man durch das eingeboren adelig werden kann
5 Antworten
Der Entstehungsgrund von Adel in allen Kulturen gelten militärische Erfolge und wirtschaftliche Stärke, aus denen sich der Anspruch auf Führung herleiten ließ. Jemand der Kämpfer an sich binden kann, erfolgreich ist und als eine Autorität anerkannt ist setzt sich eben durch und die Menschen akzeptieren die Führung durch diese Person. Das Muster gab es schon seit jeher und liegt in der Menschlichen Natur selbst.
In den meisten europäischen Kulturen begann sein Aufstieg mit der Überwindung der frühmittelalterlichen Stammesstrukturen.
Die neuen Chefs musste ihre Macht durch stammesunabhängige Ministeriale absichern. Die Idee war das bestimmte Leute (meist Vertraute) in den Adelsrang aufstiegen und mit Lehen, meist in Form von Ländereien, bedacht wurden. Durch die nach und nach eingeführte Vererbbarkeit der Titel bildete sich der Adel als führende Gesellschaftsschicht durch Abstammung. Später wandelte sich der Adel selbst zur kriegerischen, über Ländereien und unfreie Bauern herrschenden Schicht, bis er während des Absolutismus den Höhepunkt seines Einflusses erreichte.
Bestechen, wen man nicht erschlagen kann, erschlagen, wenn man nicht bestechen kann, den Rest bestehlen und erpressen.
Die europäischen Herrscherhäuser haben weit in die Vergangenheit zurück reichende Stammbäume.
Natürlich wird es zu Beginn unsicherer und es gibt wenige oder gar keine Primärquellen. Die Stammväter waren siegreiche Anführer einer Sippe oder wie bei den Merowingern eines Stammes.
Der europäische Hochadel legte wert darauf, blutsverwandt mit den Merowingern zu sein, um die eigene Herrschaft begründen und festigen zu können.
Das englische Herrscherhaus stammt in direkter Blutlinie von William I. den Eroberer, wenn auch in weiblicher Nebenlinie. Den Stammbaum gibt es als touristisches Mitbringsel, als Poster, günstig in Großbritannien zu kaufen. Den habe ich mir schon in den 70er Jahren dort gekauft.
William I. begründete diese Eroberung mit seiner Verwandtschaft mit den Herrschern in England.
Nach dem Untergang des Römischen Reichs und der Einwanderung der Angeln und Sachsen bildeten sich in England kleinere Staaten, deren Anführer, Warlords im englischen genannt, sich gegenseitig bekämpften. Die siegreichen Warlords vereinten immer mehr dieser Gebiete, bis schließlich der Herrscher von Wessex als regierender König übrig blieb.
Soweit mir bekannt ist, gibt es aus der Zeit 407 mit dem endgültigen Ende der römischen Herrschaft bis 442 mit der Gründung des Königreichs von Kent keine überlieferten Quellen.
Krieg, Wahl
Der deutsche Hochadel hat früher aus seinen Reihen den deutschen König gewählt. So wurde Friedrich II deutscher König, weil er gleichzeitig durch seine Mutter auch König von Sizilien war und sich meist dort aufhielt. Das war natürlich sehr praktisch für die deutschen Fürsten.