Wie wird der Grund in Gebirgen in Deutschland verwaltet?
In vielen Mittelgebirgen und den Alpen, gibt es ja Flächen die nicht inerhalb von den Nationalparks sind, aber trotzdem bewalded sind und den Anschein erwecken ungenutzt zu sein.
Sind diese Gebiete quasi Wildnis, da sie weder bewohnt oder andersweitig genutzt werden (außer zum Wander, Campen usw)?
Oder werden schon Flächen im z.b. Bayrischenwald oder in den Alpen, die außerhalb von den Nationalparkgrenzen liegen, für Forstwirtschaft benutzt?
Und wenn nicht, warum? Bzw. warum werden die Nationalparks nicht ausgeweitet?
Werden diese Gebiete in der Zukunft mit steigender Bevölkerung verschwinden, da sie dann Forts-, Landwirtschaftlich genutzt oder Bebaut werden?
Was ist mit anderen Flächen in den Alpen, die nicht bewaldet aber wegen der Lage troztdem Ungenutzt sind? Wer besitzt diese und wie werden die verwaltet?
Könnte die Gemeinde da einfach ein Gebäude bauen oder gelten dort auch außerhalb den Nationalparks besondere Regeln?
3 Antworten
Der meiste "ungenutzte" Grund gehört wahlweise dem Staat oder den Gemeinden vor Ort, noch aufgrund von Land- Nutz- und Besitzrechten aus uralten Zeiten, die irgendwann mal beurkundet wurden. Auch auf "ungenutztem" Gelände können z. B. noch Schafe und Ziegen weiden, aber die sind nicht dauerhaft dort um die empfindliche Grasnarbe nicht zu schädigen, sondern werden regelmäßig auf neue Weiden getrieben, deshalb sieht man sie in der Regel nicht wenn man nur sporadisch mal dort weilt, weil die dann gerade woanders sind. Und der größte Teil des Waldes ist "Bannwald", der vor Abrutschen des Bodens und vor Lawinen im Winter schützen soll, ganz wichtige Aufgaben im Gebirge. Aus diesem Grund sind diese Zonen dauerhaft nicht für Besiedelung geeignet da schlicht zu gefährlich, mit Steinschlag und Muren (abgehende Schlammlawinen nach Regenfällen) im Sommer und Lawinen im Winter muß jederzeit gerechnet werden.
Und da aufgrund Klimawandel die Berge immer brüchiger werden da kein Perma-Eis sie mehr zusammenhält, ist es eher vernünftiger die Banngebiete in denen niemand siedeln darf auszuweiten, denn das Risiko selbst auf starke Bergstürze (wenn ganze Berghänge runterbrechen und runter in die Täler rauschen) steigt. Da können Millionen Tonnen riesige Felsen mit einem einzigen Mal herunterbrechen. Wenn an der Stelle dann Häuser stehen wo sowas runterkommt, werden die einfach weggefegt und unter den Felsen begraben. Bergsturz – Wikipedia Alpen: Bergsturz – Beispiel Zugspitze - Der Mensch in den Alpen - Gebirge - Natur - Planet Wissen
Wenn die Gemeinden da nach Lust und Laune bauen dürften, wäre das schon längst geschehen. Nein; das sind in aller Regel geschützte Bereiche. Es hat keinen Sinn alles zu pflastern. Tiere brauchen Natur und wir sind auch davon abhängig, dass die Kreisläufe funktionieren.
Wegen mir dürfte nirgends mehr auch nur ein qm verbaut werden. Man könnte bei sehr vielen Bestandsbauten - rein technisch gesehen - aufstocken. Das gibt die aktuelle Rechtslage selten her, aber das sind nur Gesetze. Die kann man anpassen.
Die meisten dieser Gebiete sind zwar nicht Teil der Nationalparks, sind aber als Naturschutzgebiet oder Landschaftsschutzgebiete ausgewiesen. Forstwirtschaft kann dort betrieben werden, aber es gibt sicherlich regionale Unterschiede. Sie gehören dem Staat oder Privatpersonen! Gebaut werden darf dort nicht, dazu müsste es als Bauland von den Gemeinden ausgewiesen werden, was aber relativ selten geschieht und falls doch, durch Ausgleichsmaßnahmen an anderer Stelle begleitet werden muss.