Pro oder Contra Nationalpark Nordschwarzwald?

Das Ergebnis basiert auf 16 Abstimmungen

Eindeutig Pro- versuch macht klug 50%
Eindeutig Contra- die möglichen Chancen sind die vielen Risiken nicht wert. 44%
Das sollen die Menschen vor Ort regeln, die wissen besser bescheid 6%
Gut so wie es ist 0%
Mir egal 0%
Typisch Grün-Rot, haben keine Ahnung und drücken uns einen NP aufs Auge 0%
Hm,-guckt euch den Bayrischen Wald an- überall Totholz, also doch eher contra 0%

10 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Eindeutig Contra- die möglichen Chancen sind die vielen Risiken nicht wert.

Ganz klar: Schauen Sie sich die Argumente der Gegner an, jeder dieser Punkte ist fundiert, einleuchtend und logisch.

Die Befürworter beschränken sich auf die Argumente:

  1. Biodiversität -> Wenn ein Gebiet umgestaltet wird, egal wie, dann werden Arten wieder zunehmen, welche vorher selten waren. Allerdings werden Arten die vorher häufig waren durch die Umgestaltung wieder seltener. Logisch. Lebensraum ändert sich ja. Wo ist jetzt der Mehrwert?

  2. Tourismus -> Da sich im Sternedorf Baiersbronn hinter vorgehaltener Hand ca. 90% der Betten gegen einen Nationalpark aussprechen, könnte man sich schon fragen: Wer hat eigentlich Ahnung vom Tourismus? Ein Hotel lebt nicht von einem Nationalpark in der Nähe, sondern davon wie ein Haus geführt wird. Attraktionen mögen helfen, aber kann man einen Waldzoo, einen Baumwipfelpfad,.... nur mit Hilfe eines Nationalparkes verwirklichen?

Übrigens, wenn der ein oder andere Hotelier für seinen Umbau auf Fördermittel, z.B. ELR oder Leader angewiesen ist (und ihm auch zusteht!) und in der Öffentlichkeit seine Meinung äussert (in diesem Fall "Gegen einen Nationalpark") kann es nicht sein, daß Mitglieder der Landesregierung denjenigen androhen, in Zukunft keine Fördermittel zu erhalten, wenn alles so in Ordnung sei..... Das nennt man übrigens "Bürgerregierung". Meinungen mit Erpressung niederbügeln!

Eine "Bürgerregierung" würde die Bedenken ernst nehmen, und andere Meinungen (wie die eignen) akzeptieren und nicht Geld ausgeben das man nicht hat, für den Luxus eines Freiluftlabors (NABU) den vor Ort fast keiner möchte.

Freundliche Grüße aus dem schönen Baiersbronn im Schwarzwald

matze2016  15.02.2012, 12:03

@Waldbürger: Keine Frage, die Bedenken, Fragen, Befürchtungen usw. sollten ernst genommen werden und beantwortet werden. Aber ich frage mich gerade, welche vielen Risiken sie meinen? Von gefühlten 90% der Gegner hört man doch immer wieder das gleiche Argument,den Borkenkäfer, der unseren Wald fressen wird. Einige reden auch vom Bankrott von unzähligen Sägewerken. Weitere Schauermärchen und weitere, aber sowas von falschen Aussagen und Falschinformationen von Seiten der Gegner lasse ich jetzt mal weg.( Es gibt noch ein/zwei Punkte bei denen sicherlich Handlungsbedarf besteht.) Es werden immer wieder Bilder vom Nationalpark Bayerischer Wald gezeigt, vor der Erweiterung (wo man sicherlich einiges besser hätte machen können). Von der Erweiterung (Entwicklungsnationalpark) gibt es diese Schreckensbilder nicht (es gibt ein Bild mit einem größeren Windwurf nach Kyrill, dadurch entstandenen Borkenkäferschaden, welcher aber beseitigt wurden und solche Bilder gibt es auch im Schwarzwald ohne Nationalpark nach einem Sturm). Und so wäre es auch in einem Nationalpark bei uns, er hätte den Status eines Entwicklungsnationalparks, mit der Auflage der Bekämpfung des Borkenkäfers und dem Waldumbau in den nächsten 30 Jahren. Außerdem ist die Baumartenzusammensetzung bei uns ein deutlich andere, wie im Bayerischen. Wenn man sich ein wenig informiert und sich mit dem Thema beschäftigt, würde man dieses Borkenkäferargument nicht mehr erwähnen. Dem eventuellen Sägewerksbankrott sollte die maximale Aufmerksamkeit geschenkt werden und falls notwendig Alternativen für die betroffenen gefunden werden, mit der sie ihr Geschäft aufrechterhalten können (wobei ich persönlich, darin kein Risiko sehe). Und wenn alle Argumente der Gegner so fundiert, einleuchtend und logisch sind wie ihre 2 zu den Befürworterargumenten, dann gud Nacht....1. Biodiversität: Wenn man einen Nationalpark auf ca. 10.000ha als Maßstab nimmt, wird es wohl stimmen Artenwegfall und Artenzunahme (weiß ich nicht, aber ich glaube die Artenanzahl im gesamten wird trotzdem höher). Wir haben in BW auf 1.400.000ha Waldfläche die jetzige Artenzusammensetzung (können Sie natürlich auch auf den Nordschwarzwald runter rechnen....). Durch den Nationalpark würde sich diese auf 10.000ha (0,7% der Waldfläche von BW) ändern (wie sie schreiben, Arten würden wegfallen und andere Arten würden dazukommen). Auf den restlichen 1.390.000ha würde sich an den Arten nichts ändern (außer in der Nachbarschaft zum Nationalpark). Also steigt ganz klar die Biodiversität auf BW bezogen, aber natürlich auch auf den Nordschwarzwald bezogen. 2. Der Tourismus wird wegen dem Nationalpark keine Rückgänge haben, egal auf wessen Gebiet er tatsächlich liegen wird. Und wie sie schreiben, kommt es auf die Führung des Hauses an und die Attraktionen haben auch nicht unbedingt etwas mit einem Nationalpark zu tun. Aber Baiersbronn ist nur eine Gemeinde, auf deren Gemarkung der Nationalpark liegen könnte oder die an den Nationalpark grenzt, die touristisch sehr gut dasteht. Bei Bad Wildbad, Loffenau, Gernsbach, Bühlertal, Forbach und sogar Baden-Baden sind die Übernachtungszahlen seit den 80er Jahren stark rückläufig. Für diese Gemeinden wäre es ebenfalls keine Verschlechterung, könnte aber eine Chance sein..... Grüße Matze

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Eindeutig Pro- versuch macht klug

Eindeutig Pro. Die Argumente der Gegner sind mehr als schwachbrüstig und an den Haaren herbeigezogen. Da es an Argumenten fehlt, setzen die Gegner in öffentlichen Veranstaltungen auf primitives Rumgebrüle. Ein NP ist eine Riesenchance für die Natur nund die Menschen im Nordschwarzwald. Die Behauptung, fast alle seien dagegen, ist eine Lüge - sagt einer,der im betroffenen Gebiet lebt.

Snowgirlice 
Fragesteller
 01.02.2012, 11:35

ich lebe auch dort- mittendrin. und die herbeigezogenen Argumente sind von der Pro-Seite: Nur weil alle außer RP und wir einen haben , brauchen wir auch einen? Das ist unlogisch!

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Waldbuerger  03.02.2012, 14:07

Lieber OmarRa,

gestern hatte ich Dir einen vielleicht bisserl herben Kommentar geschrieben. Nichts Schlimmes meiner Ansicht nach. Solange man halt auch konstruktive Kritik vertragen kann.

Daß alle Menschen im betroffenen Gebiet gegen einen Nationalpark Nordschwarzwald sind, bestimmt nicht. Aber die Mehrheit. Wie soll ich Dir das erklären??? Kennst Du die Sendung: "Wer wird Millionär" und den "Publikumsjoker"??? Siehste, dort würde dann auch bei einem "Nein" zum Nationalpark die 90% stehen. Anders gesagt, wenn so viele Menschen dagegen sind, dann ist die Wahrscheinlichkeit doch relativ hoch, daß sie recht haben. Vielleicht hat nicht jeder die "Übergründe" dagegen, vielleicht manch´ einer nur ein Bauchgefühl. Oder anders gesagt: Demokratie ist, wenn die Meinung der Mehrheit zählt, die Minderheit die Meinung akzeptiert. Wer dies nicht tut, bevorzugt andere Staatsformen.

Viele Grüße

Dein Waldbuerger

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OmarRa  03.02.2012, 18:12
@Waldbuerger

Lieber Waldbürger, für sich in Anspruch zu nehmen, dass man weiß, was 90 Prozent der Menschen im betroffenen Gebiet denken, ist an Borniertheit kaum zu überbieten. Woher weißt Du denn das? Weil ein paar Hanseln mit ihren albernen Nein-zum-Nationalpark-Aufklebern durch die Gegend fahren? Oder weil einige, ich erwähnte es bereits, so furchtbar demokratieliebend sind, dass sie NP-Befürworter gern öffentlich niederschreien? Nene, komm mir bloß nicht mit dem Demokratie-Argument.

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Waldbuerger  06.02.2012, 16:18
@OmarRa

Hhmm, jetzt muß ich doch ein wenig nachhaken....

Erstens mal, habe ich nicht gesagt, daß ich weiß daß 90% gegen einen Nationalpark im Nordschwarzwald sind. Zweitens, ich bekomme ja nicht alles mit und entschuldige mich sogar dafür, wenn jemand etwas lauter wird. Von "niederschreien" weiß ich leider auch nichts. Hey, und ich weiß einiges.... Z.B. weiß ich daß eine Bürgerin (für den Nationalpark!) einen anonymen Brief an das Regierungspräsidium nach Karlsruhe geschrieben hat.

Zitat: " ...... Ich entschuldige mich nochmals für die anonyme Vorgehensweise, aber ich muss mich und meine Kinder schützen und will aber nicht tatenlos zu sehen!"

Auch in bestimmten Leserbriefen der Befürworterseite wird immer das Verhalten der sogenannten "Gegner" bemängelt. Ich selbst war bei einigen der Veranstaltungen, ich kann nicht sagen, daß es zu Ausschreitungen kam. Im Gegenteil. Das einzige was ich berichten kann ist, daß "Befürworter" bei der Verwaltung anriefen und die "Gegner" radikalisierten auf dessen dann die Verwaltung über eine deutliche Polizeipräsenz nachdachten!

Außerdem weiß ich auch, daß sogenannte Befürworter die Plakate der Gegner beschmierten.

Ich selbst setze mich dafür ein, daß alle miteinander reden und auch die Meinung des jeweilig anderen respektieren und akzeptieren. Ich hasse Lügen, ich nehme Abstand von Schmierereien und Beleidigungen. All das kenne ich bisher eigentlich nur von Befürwortern. Mögen es Einzelne sein, vielleicht. Als Beweis nehme bitte Zeitungsartikel und Pressefotos.

Das mit den "Hanseln mit den Nationalparkaufklebern auf den Autos" finde ich schon leicht diskriminierend. Noch hat auch in unserem Bundesland jeder das Recht seine Meinung zu sagen. Sei es auch mit einem Aufkleber auf seinem Kfz. Mal ehrlich.... ;-) Am 27. März letzten Jahres waren es doch auch mit die Autoaufkleber, welche der jetzigen Regierung zum Wahlerfolg geholfen haben, oder nicht??? Und jetzt bei diesen Aufklebern sind es "Hansel"??? Wo bleibt Deine Toleranz??? Weg mit den Vorurteilen... offen gegenüber Deinem Mitbürger sein.... und nichts gegen den Willen der Bürger...! Lese Deinen letzten Kommentar nochmal durch und sei ehrlich zu Dir selbst! Bist Du so fair, wie Du es von den Anderen erwartest?? Oder predigst Du Wasser und trinkst doch lieber Wein?

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Waldeumel  07.02.2012, 15:30
@OmarRa

Hallo OmarRa,

er hat wirklich nicht geschrieben das er weiß das 90% Prozent gegen einen NP sind. Zudem ist es glaub an Borniertheit nicht zu überbieten Tausende von Autobesitzer die einen Kleber auf Ihre Auto geklebt haben als Hansel zu bezeichnen.

Der Weldeumel

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Eindeutig Pro- versuch macht klug

Der Nationalpark wäre eine Superchance für die Region - ich sehe überhaupt nicht, dass die Risiken die Chancen überwiegen. Was heißt schon Risiko: Meint ihr, die Natur kommt ohne uns Menschen nicht zurecht? Dass der Wald ohne die Motorsäge des Försters kaputt geht? Ich finde, es ist auch eine Frage der Gerechtigkeit, dass unsere Kinder ein echtes Stück Natur erleben dürfen. Und nein: Ein Wirtschaftswald kann das nicht ersetzen. Leute, wir reden hier von einer Fläche von 10 auf 10 Kilometer. Das sind nur ca. 3 % des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord. Sollen wir uns weiter von den Brasilianern (zurecht) verspotten lassen, weil wir von ihnen stets fordern, dass sie ihre Urwälder schützen sollen und selbst nix auf die Beine stellen? Wir brauchen die Natur. Und die Schwarzwälder werden vom Natioanlaprk sehr profitieren. Info gibt hier: www.NationalparkNordschwarzwald.de. Viele Grüße und bis bald beim Wandern im Nationalpark!

Snowgirlice 
Fragesteller
 31.01.2012, 15:27

Guck doch mal was im Bayrischen Wald durch den Borkenkäfer passiert ist. Dann noch n kleiner Sturm und dass wars dann. Und hey, es geht auch um die Betroffenen Unternehmen. an Sägewerken hängen z.B. auch Papierfabriken. leute, es geht dabei um Existenzen von Menschen!Nicht um die vom NABU, schon klar, die haben leicht reden.

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waldfreundchen  31.01.2012, 15:39
@Snowgirlice

Zunächst mal: Der Bayerwald ist nicht so einfach mit dem Schwarzwald gleich zu setzen. Und: Wer über Natur spricht, spricht in der Tat immer über die Existenz von Menschen. Nämlich von allen. Wir sind drauf angewiesen. Keine Industrie kann Nahrungsmittel, sauberes Wasser, gesunde Böden und saubere Luft herstellen ohne die Natur. Richtig ist, dass Unternehmen auf das Holz angewiesen sind. Aber mal ganz ehrlich: Die Sägeindustrie hat eine 2,5fache Überkapazität und das Holf aus dem Nationalparkgebiet reicht für ein großes Sägewerk grade mal für 6 Wochen aus. Das wird die Industrie nicht kaputt machen. Hier müssen intelligente Lösungen für betroffene Betriebe her und nicht ein pauschales NEIN. Ja zum Nationalpark, der auch gesamtwirtschaftlich Sinn macht. Viele Grüße!

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Buckykater  26.10.2014, 17:18
@Snowgirlice

der Borkenkäfer wurde nur zum Schädling weil die Wirtschaftswälder bzw die Fichtenmonokulturen unnatürlich sind. sie sind artenarm und nur angepflanzt worden weil Fichten schnell wachsen und somit schnell Geld für Holz bringen. und auch Stürme können nur Schäden anrichten weil Fichten Flachwurzler sind sie bei Sturm leicht umknicken. für Holzwirtschaft mögen die Fichtenmomokulturen gut sein. mit der Natur haben sie so gut wie nichts zu tun.

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Ich denke es ist momentan noch zu früh um über dies Frage klar abzustimmen.

Ende April wurde ein Gutachten vergeben, dass Fragen und Anregungen aus der Region zum Thema Nationalpark im Nordschwarzwald beantworten soll. Gleichzeitig werden regionale Arbeitskreise ins Leben gerufen, die sich zu verschiedenen Themen (Naturpark / Nationalpark, Tourismus, Borkenkäfer / Waldumbau, Auerhuhn, Naturschutz / Biodiversität, Infrastruktur/ Regionalentwicklung, Wildtiermanagement) in Bezug auf einen möglichen Nationalpark Gedanken machen sollen. Diese beiden Instrumente schaffen erst die Basis für weitere Überlegungen und zwar basierend auf Fakten. Wenn man kritische Fragen stellt, sollte man auch den Mut und die Geduld haben die Antworten abzuwarten, anstatt auf polemische Art und Weise das Volk zu beunruhigen.

Da die Kritikerseite bereits gepostet ist, hier die andere Seite der Medaille, ebenfalls von betroffenen Bürgern: https://pro-nationalpark-schwarzwald.de/home

Snowgirlice 
Fragesteller
 08.05.2012, 16:46

eben. aber wer ende der woche swr geguckt hat- dieser Beitrag war sowas von einseitig . ich meine, mal im Ernst, für wie doof halten die uns. So viel zum thema neutrale berichterstattung.

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Eindeutig Contra- die möglichen Chancen sind die vielen Risiken nicht wert.

Also wirklich wie kann man nur für so einen Schrott sein? Man muss doch nur in den Bayrischenwald schauen dort findet man die meisten Antworten auch auf das Gutachten das von der Landesregierung beantragt wurde.

Warum um Gotteswillen möchte man 9 Mio. jedes Jahr (ich gehe von 30 Jahren aus) in etwas hineinstecken von dem man nicht weiß, wie es sich entwickeln wird. Um damit in letzter Konsquenz einen Wald im Wert von 250 Mio. zu zerstören? Wenn man allles zusammen rechnet stehen wir bei 520 Mio. Euro die vernichtet werden. Aber Hauptsache das ein oder andere Hotel kommt ein wenig besser an irgendwelche Fördermittel und ein paar Personen bekommen einen tollen Job als Parkranger. Dann gibt es bestimmt noch viele Artikel von Hotels die sich persönlich beim Minister für die Mittel bedanken! ... das ist im übrigen Dekadenz in seiner reinsten Form.

Wie kann man seine Heimat nur für ein paar Scheine verkaufen? Dieses Projekt ist nur ein Leuchtturmprojekt einer grünen Landesregierung, die bisher noch nichts auf die Reihe bekommen haben. Sowie das Projekt eines in seinem Leben immer wieder gescheiterten Ministers.

Ich sage NEIN zu einem Versuchslabor im Schwarzwald und zu einem späteren Katastrophentourismus um den "Ground Zero" Baden-Württembergs zu besichtigen.