Wie war das Verhältnis von Jesus zu den Pharisäern?

Das Ergebnis basiert auf 8 Abstimmungen

Ja, er hat sie geliebt 75%
Nein, er hat sie nicht gemocht 25%
Ja, er hat sich gut mit ihnen verstanden 0%
Nein, er hat sie gehasst 0%

10 Antworten

Nein, er hat sie nicht gemocht

Seine Beurteilung dieser Personengruppe kommt hier sehr gut zum Ausdruck:

Matthäus Kapitel 3

7 Als er viele von den Pharisäern und Sadduzạ̈ern+ erblickte, die zur Taufe kamen, sagte er zu ihnen: „Ihr Otternbrut+, wer hat euch zu verstehen gegeben, daß [ihr] dem kommenden Zorn entfliehen könnt?+ 8 So bringt denn Frucht hervor, die der Reue* entspricht;+ 9 und maßt euch nicht an, euch einzureden: ‚Wir haben Abraham zum Vater.‘+ Denn ich sage euch, daß Gott dem Abraham+ aus diesen Steinen Kinder zu erwecken vermag. 10 Schon liegt die Axt+ an der Wurzel der Bäume; jeder Baum nun, der keine vortreffliche Frucht hervorbringt, wird umgehauen+ und ins Feuer geworfen werden.+ 11 Ich für meinen Teil taufe* euch mit Wasser,+ weil ihr bereut;+ der aber nach mir kommt,+ ist stärker als ich, [und] ich bin nicht wert, ihm die Sandalen abzunehmen.+ Dieser wird euch mit heiligem Geist*+ und mit Feuer taufen.+ 12 Er hat seine Worfschaufel in seiner Hand, und er wird seine Tenne gründlich säubern und wird seinen Weizen in das Vorratshaus sammeln,+ die Spreu aber wird er mit unauslöschlichem Feuer verbrennen+.“

Er hat diese Menschen nicht gehasst, aber das was sie taten, vor allem mit dem Volk.

oder hier:

Matthäus Kapitel 23

27 Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler,+ weil ihr getünchten+ Gräbern gleicht, die zwar von außen schön scheinen, innen aber voll von Totengebeinen und jeder Art Unreinheit sind. 28 So erscheint auch ihr von außen zwar vor Menschen gerecht,+ im Innern aber seid ihr voller Heuchelei und Gesetzlosigkeit.
29 Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler,+ weil ihr die Gräber der Propheten baut und die Gedächtnisgrüfte der Gerechten schmückt+ 30 und ihr sagt: ‚Wären wir in den Tagen unserer Vorväter, wir hätten nicht mit ihnen teil an dem Blut der Propheten.‘+ 31 Somit legt ihr gegen euch selbst Zeugnis davon ab, daß ihr Söhne derer seid, die die Propheten ermordet haben.+ 32 Nun, so macht denn das Maß+ eurer Vorväter voll.*

Die Pharisäer und Schriftgelehrten handelten schlecht und Jesus kündigte Ihnen an, dass sie dafür zur Rechenschaft gezogen werden würden!

cheerio

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – 56 Jahre Bibelstudium und permanente Weiterbildung
nowka20  17.01.2017, 22:38


„Ihr Otternbrut

es hieß schlangengezücht. und das bedeutete heute etwas ganz anderes als zu jesus zeiten.

damals bedeutete es: vertreter der alten abrahamitischen priestereinweihung.

schlangen nannte man vertreter der alten priesterweisheit, die noch nicht den begriff der liebe hatte!


jersus stand haushoch über mögen und nichtmögen, da er ein "asusnahmemensch" war

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Eher nicht, aber das lag nicht daran, dass sie "Pharisäer" waren - also Leute, die sich mit allen Kräften bemüht haben, das Gesetz zu halten -, sondern weil sie den Geist des Gesetzes zugunsten des Buchstabens ignoriert haben und die von Menschen gemachten Erläuterungen / Auslegungen / Traditionen über das originale Wort Gottes gestellt haben.

Das war aber nicht gegenüber Pharisäern so. Die Pharisäer waren nur am militantesten, wenn jemand ihren Vorstellungen von "richtig" und "falsch" nicht entsprach.

Kritisiert hatte Jesus schon einmal an den Pharisäern und Schriftgelehrten, dass sie lieber den Glauben vorschoben und schon in inflationärerWeise von Gott redeten, statt anzupacken, wenn Not am Mann war. Bekannt sind hier vor allem die Erzählungen Jesu vom barmherzigen Samariter (siehe unter Gottesbild) und vom Mann mit der verdorrten Hand, die natürlich auch am Sabbat geheilt werden darf. Der Priester und der Tempeldiener, die im Gleichnis vom barmherzigen Samariter an dem halbtoten und ausgeplünderten Menschen vorbei gehen (Lukas 10, 25ff) oder in dem anderen Gleichnis derjenige, der den Mann mit der verdorrten Hand leiden lassen würde (Math.12, 1ff), sehen einfach nicht die wirklichen Aufgaben, sondern schieben irgendwelche Glaubensverpflichtungen vor. Doch für Jesus sind nach seinem Gottesbild die wirklichen Glaubensverpflichtungen erst einmal die, dort einzugreifen, wo etwas nicht in Ordnung ist, wo also Menschen der Hilfe bedürfen (siehe unter Bergpredigt).

Aber darum ging es ihnen eben nicht. Deswegen hatte sich ja auch Jesus mit ihnen angelegt und sie als Heuchler öffentlich entlarvt und beschimpft, siehe kriminologischer Ansatz. Weniger direkt aber umsomehr indirekt waren diese Menschen an der Unmoral ihrer Zeit mitschuldig nach dem Motto "Der Hehler ist genauso schlimm wie der Stehler". Wenn sich dahinter nicht auch eine Art krimineller Gesinnung verbirgt? Und so machte es ihnen schließlich auch nichts aus, gegen den, der ihre zumindest fragwürdige Gesinnung enttarnte, äußerst brutal vorzugehen, ihn also grausamst umbringen zu lassen - natürlich mit fromm klingenden Gründen und die gibt es in typischen Gottesstaaten (auch Israel zur Zeit Jesu war ja ein solcher Gottesstaat) immer!

Und es stimmt also doch das, was wir in der Erinnerung haben, wenn wir die Pharisäer und Schriftgelehrten mit den Heuchlern schlechthin gleichsetzen! 

Nein, er hat sie nicht gemocht

Das Verhältnis war etwas angespannt wäre ich mal vermuten. 

Wenn ein Jungspund den alten Schriftgelehrten mit neuen Ideen daherkommt, dann ist meistens die Hölle los.

Das ist ungefähr so, wie wenn ein Lehrbub den Meister erklären will, was zu machen ist und die bisherige Vorgehensweise sofort abgeschafft gehört. 

Ja, er hat sie geliebt

Obwohl sie theologisch oft anderer Meinung waren und sich gegenseitig kritisiert haben, begegnete ihnen Jesus auf Augenhöhe und mit tiefem Respekt, lud sie sogar zur Tischgemeinschaft ein. Er liebt jeden Menschen, auch seine Feinde. Gott ist Liebe - Jesus verkündete nämlich Nächstenliebe UND Feindesliebe sowie Gewaltlosigkeit. Er ist einfach toll und ich liebe ihn. Ich bin überzeugter Christ.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung