Wie war das Leben 1980-2000?

20 Antworten

Ich war Jugendlicher in den 80ern und Student Anfang der 90er. Angst wie heute vorm Klimawandel hatten wir vor dem Atomkrieg.

Die Leute waren damals im Prinzip genau so doof wie heute. Nur hatten wir gedacht, dass es an fehlenden Informationen gelegen hat.

Die Musik war geil, die Politiker hatten noch ein Profil ( Franz Josef Strauß, Herbert Wehner etc) und die political Correctness war nicht so vollkommen bescheuert ausgeprägt. Ein dunkelhäutiger wurde - ohne dass es abwertend gemeint war, als N.ger bezeichnet ( wenn man gemein sein wollte, sagte man N.gger). Ein Zigeuner war klar gemeint, Jahrhunderte alte Wörter und erprobtes Wissen wurde nur bedingt in Frage gestellt. Homosexualität nicht zu verachten oder zu verarschen galt als progressiv oder als nicht-spiessig, mit Geschlechter-Identität kannte sich keiner aus. Das sichtbare Geschlecht galt, ein drittes Geschlecht gab es höchstens als extrem seltene und damit nicht groß diskutierte Laune der Natur (wie eine Hand mit 6 Fingern).

Lehrer hatten das Sagen und die Macht, die Eltern standen fast immer auf der Seite der Lehrer. Ansonsten gab es wie heute 1/3 gute, 1/3 geht so und 1/3 ungeeignete Lehrer. Wer wohlhabend wae hatte ein Auto, die richtig gut Situierten 2 ( und nicht 5).Die Straßem waren freier, und der Führerschein bedeutete Freiheit.

Mann musste zum Bund, und Zivis wurden nach und nach anerkannt. Die Musik war halt unsere Musik. Als Techno aufkam , gab es auf einmal unglaublichen Mist ( Blümchen), aber auch so hört man heute nur noch das Gutemaus der Zeit, der Schrott ist Gottseidank fast vergessen ( schau mal Bruce & Bongo „geil“)

Die Autos waren individueller aber keinesfalls besser, Mercedes war damals noch deutlich allen anderen Marken überlegen, bis Schrempp der Vollidiot mit seinen BWL-„Managern“ Kosten einsparte und Audi, BMW und Toyota überholen ließ. Ausser Mercedes war beim100000 bis 150000 km Feierabend. Und dann der Rost,,,

Die Grünen waren so herrlich kindisch und unverbraucht, zum Teil naiv ehrlich. vor den Rechten (DVU, Rep.) hatte man ggf. Angst, aber kein Respekt. Wiedervereinigung war geil, vieles lief aber total falsch.

wenn ich wählen müsste, würde,ich die heutige Zeit bevorzugen

Im Grunde hast du das richtig erkannt. Damals fühlte man sich freier. Ich war zwar immer begeistert von technischen Fortschritten und den Anfängen des Internets in den 90ern (AOL CDs lassen grüßen), aber die Ausmaße die das bis heute angenommen hat sind schrecklich, und die Oberflächlichkeit der Menschen wurde durch Instagram und Co. massiv gesteigert.

Natürlich war es geil....

Ich will Spaß, ich will Spaß.... und die DDR begann zu wanken, und es fiel die Mauer.

Ich hab es erlebt und wohnte dann sogar in Berlin, aufregender ging es nicht. Vorher war es auch supercool, in West-Berlin zu sein, weil hier ein ganz spezielles Biotop gedieh, und entlangd er Mauer zu gehen mit dem Grusel, dass dahinter der böse Kommunismus lauerte, das hatte schon was. Auch meine Verwandten in der DDR zu besuchen, das war spannend. Man hat natürlich immer die coolsten Klamotten angezogen, eine fetzige Spiegelreflexkamera dabei gehabt, und man wurde bewundert als ob man von einem Exoplaneten stammte- echt schräg.

Mein Cousin stellte sich in seinem Kinderzimmer leere Packungen von After Eight und Getränkedosen und eine Colaflasche auf, weil das die Devotionalien des Westens waren. Wirklich sehr speziell.... und wir hatten viel Spaß bei meinen Verwandten im Garten, wo keine Abhörwanzen lauerten und alle das sagen konnten was sie wollten....

Es war eine unglaublich irre Zeit.

Ich weiss zwar nicht wie gut ich als Zeitzeuge bin, da ich im sozialen Brennpunkt aufgewachsen bin, aber trotz aller Gewalt und Tod die ich in meiner Jugend erlebt habe, so muss ich sagen war die Welt deutlich sozialer als sie es nach 2000 war. Mit der Einführung des Internets hat sich leider nicht nur positives entwickelt, sondern auch eine sehr unsoziale Geisteshaltung gegenüber den Mitmenschen verbreitet. Es wird schnell psychische Gewalt gegen andere ausgeübt, es wird deutlich rücksichtsloser das Leben Anderer in den Dreck gezogen und es wird mehr politisiert und diskriminiert als es früher der Fall war. Vielleicht liegt es nur an der Zeit, aber trotz aller schlimmen dinge die ich gesehen und erlebt habe (sowohl auf persönlicher als auch auf globaler Ebene) gibt es durchaus Zeiten an denen mir in den Sinn kommt, es wäre nicht verkehrt wenn die Leute wieder etwas entspannter und privater mit manchen Dingen umgehen würden. Denn gerade soziale Medien haben vieles was früher einen Wert hatte, in Mainstreamdreck verwandelt, den zwar jeder propagiert, von dem aber kaum noch jemand eine Ahnung hat, was es wirklich bedeutet. Das beste Beispiel dafür ist das Wort Rassismus. Rassismus war immer eine der schlimmsten Vorkommnisse die unsere Gesellschaft kennt, aber wo früher noch der wirkliche Rassismus als Problem angesprochen wurde, so wird es heutzutage nur noch als Kampfwort verwendet um jene zu diskreditieren die anderer Meinung sind als die eigene politische Position. Und durch die sozialen Medien wird es nicht nur auf politischer, sondern in fast jeder Diskussion verwendet in der man es nur irgendwie unter bringen kann um jemand Mundtot zu machen. Meist sogar vollkommen unpassend.

Ansonsten war damals gar nicht so viel anders. Es gab genauso Probleme wie heute, es gab Bewegungen und Unruhen und es gab schon immer mehr dumme als intelligente Menschen. Und es wurde vieles noch persönlich geregelt wofür man sich heute hinter den Bildschirm klemmt. Auch war es deutlich leichter miteinander zu reden, da nicht jeder Mensch Knopf im Ohr hatte und die Welt mit lauter Musik aus geschlossen hat. Die Digitalisierung hat also durchaus ihre Schattenseiten. Spontane Treffen oder Partys ganz ohne alles nur mit den Menschen waren doch irgendwie deutlich häufiger.

Naja, und ich fand es gab mehr persönlichen Einsatz. die Menschen wollten damals meiner Meinung nach mehr mit taten als mit Worten verändern. Heute finde ich viele die Reden, aber nur sehr wenige die handeln. Aber dafür immer mehr Jugendliche die mit dem Druck der digitalen sozialen Medien immer schneller in Depressionen verfallen und den Lebensmut verlieren. Vor allem weil sie sich viel leichter vor dem realen Leben abschotten können wenn sie sich hinter dem Handy, bzw PC verstecken. Es war damals einfach doch vieles persönlicher was viele deutlich eher abgeschreckt hat anderen zu schaden. Es war nicht so leicht sich zu verstecken und unter dem Schutz der Anonymität jemandem zu schaden. Ist jedenfalls meine Erfahrung damit.

Auch die Musik war irgendwie........naja ich würde sagen damals eher auf Party ausgelegt. Es gibt heutzutage meines Empfindens nach weniger Tanzmusik. Da fand ich die Musik der 80er, 90er doch irgendwie ansprechender was das betrifft. Wahrscheinlich wurden deswegen auch oftmals solche Stücke gecovert und neu aufgelegt.

So, das wären erstmal ein paar Dinge die mir im Wandel der Zeit persönlich besonders aufgefallen sind. Ich hoffe es hilft Dir weiter. :)

Von einem Experten bestätigt

Zeitzeuge? Himmel, das klingt, als wären diese Zeiten seit 60 Jahren vorbei, so alt bin ich nicht ôO'
Es war nee schöne und stressfreie Zeit.
Man hat sich in der Schule verabredet und Nachmittags getroffen, da gabs keine SMS, sorry wird später, oder kann nicht. Wenn einem was dazwischen kam, hatte man Pech gehabt.
Gefühlt war man auch mehr füreinander da und hat sich Unterstützt.
Meine beste Freundin und ich sind seit dem Kindergarten befreundet und füreinander da. Wir brauchen keine täglichen WhatsApps, wenn wir uns nicht sehen, dann telefonieren wir einmal die Woche für 2-3 std und setzen uns auf den neusten Stand.

Das mitunter Beste, es existieren keine peinlichen Videos aus meiner Teeniezeit xD