Wie war dass Leben zwischen 1980 bis 1989 also in diesem Bereich?

6 Antworten

Es war vor allem viel entspannter und friedlicher als jetzt. Kein Handy, dass einen ständig auf Trapp hielt oder nervte.

Streamingdienste kamen erst auf und man verbrachte mehr Zeit draußen. Im Anfang galt sowas auch als dekadent. Man verabredete sich mit Freunden um gezielt einen ausgeliehenen oder aufgenommen Film zu gucken. Bei Sekt und Schoki wurde das celebriert.

Beim Spazieren gehen guckten die Mütter zu ihren Kindern und befaßten sich mit ihnen. (Bei Haustieren war es auch so.) Keiner stolperte mit Handy in der Hand dabei rum.

Uniximander  20.01.2024, 11:29

Welche Streamingdienste gab es in den 80ern? Lief das dann über BTX?

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Realisti  22.01.2024, 17:30
@Uniximander

Ich selber habe nie gestreamt damals. Sowas kannte ich nur von Leuten, die einen kannen, die einen kannten. Schließlich wurde das Internet noch im Minuten abgerechnet. Und wir lebten am Arsch der Welt. Wenn ich eine Bewerbung absenden wollte (in den 2000ern) konnte ich nebenbei eine komplette Tasse Tee trinken, bis es endgültig weg war. In den 80ern war bei uns gar nicht daran zu denken.

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Ich fand die 80-ziger eine schöne Zeit. Nicht so hektisch wie heute, oder auch nicht so handylastig, Jugendsprache, wie heute, dass man erst mal googeln muss, was es bedeutet, gab es auch nicht, jedenfalls nicht in dem Rahmen und musikalisch war es sowieso besser. Wenigstens teilweise.

Ich war in den 80ern zwischen 10 und 20, es war also überwiegend meine Teenagerzeit.

Tja, was haben wir gemacht? Zur Schule gegangen, als Kind viel draußen gespielt, als Teenie oft mit Freunden in die Stadt, zum Shoppen, ins Kino, ins Freibad (damals noch ohne Massenschlägereien). Zu Hause viel Musik gehört, die Bravo gelesen, Lieblingsstars angehimmelt, ferngesehen (okay, anfangs gab's nur 3 Programme, aber ab Januar 1984 ging's auch mit den ersten Privatsendern los). Irgendwann erwachte dann auch das Interesse am anderen Geschlecht und man war zum ersten Mal so richtig verliebt.

Da es noch kein Internet gab, hat man viel Zeit mit Menschen im echten Leben verbracht. Telefoniert hat man übers Festnetz oder außerhalb des Hauses in einer Telefonzelle. Wenn man Freunde angerufen hat, hatte man oft erst mal die Eltern dran. Das war immer ziemlich befremdlich. Trotzdem hat man Internet und Handys nicht vermisst, weil man sowas ja gar nicht kannte. Stattdessen hat man sich halt anderweitig beschäftigt. An Spielsachen und anderen Dingen zum Zeitvertreib hat's nicht gemangelt. Und klar, manchmal war einem trotzdem langweilig. Genauso wie den Kindern und Jugendlichen heute auch. Ist doch ganz normal sowas.

Alles in allem war es eine tolle Zeit mit vielen Freiheiten, viel Spaß, viel Lockerheit, vielen Erfahrungen, guten und manchmal auch schlechten. Alles war irgendwie noch so schön normal und bodenständig. Wenn ich könnte, würde ich sofort wieder zurückkehren in diese Zeit. Kein Vergleich zu dem Wahnsinn von heute, wo alle nur noch am Hyperventilieren sind, man permanent von der Politik bevormundet und gegängelt wird und sich von Tag zu Tag immer weniger leisten kann. Nur eine Sache würde mir aus heutiger Sicht wirklich fehlen: Das Internet.

Ich wurde 1982 18 Jahre alt und habe 1984 mein Abitur gemacht und 1985 im Rahmen meiner Ausbildung das erste mal 200 km weit weg von zu Hause gewohnt.

Für mich waren die 1980er Jahre also eine der interessantesten Zeiten meines Lebens.

Es gab noch keine Handys und noch kein Internet, also mussten Verabredungen persönlich oder per Festnetztelefon erfolgen.

Auch kannte nicht jeder 13 jährige schon Pornos, denn die gab es nur als VHS Videokassette in der "Schmuddelecke" hinter dem Vorhang der örtlichen Videothek. Da gab es als unter 18jähriger kein Durchkommen...

Die Konkurrenz um die hübschesten Mädchen gab es auch nur im Freundes- und Bekanntenkreis, nicht online weltweit. Deshalb war man aber auch mit dem eigenen Leben noch viel zufriedener als heute, wo alle außer einem selbst ein besseres und erfolgreicheres Leben zu führen scheinen und auch scheinbar besser aussehen, wenn man den Instagram Stories und Facebook Profilfotos glaubt...

Mitten durch Deutschland führte eine unüberwindbare Grenze aus elektrischen Zäunen und Minenfeldern und das Land auf der anderen Seite (die DDR, heute Ostdeutschland) war uns in Westdeutschland mindestens so fremd, unerreichbar, etwas suspekt, und - was die politische Führung anbetraf auch böse- wie heute vielleicht Nordkorea.

Auf deutschem Boden standen sich russische und amerikanische Atomwaffen direkt gegenüber.

Länder des Ostblocks, wie Rumänien, Bulgarien oder Polen waren für uns Westdeutsche sowieso ganz unbekannt und unerreichbar.

Trotzdem war es eine schöne Zeit. Man konnte als junger Mensch freier leben, denn nicht alles war geregelt oder verboten und man hatte auch noch nicht das heute ständig präsente Bewusstsein einer immer mehr zerstörten Umwelt. (Was nicht heißt, dass die Natur noch intakt, war oder dass es damals noch keine Umweltschutzbewegungen gab. Aber dieses Gefühl "die Erde ist kaputt und es ist sowieso zu spät, um die Katastrophe zu stoppen" gab es noch überhaupt nicht bei uns jungen Menschen.

Um das Lebensgefühl der 1980er Jahre zu verstehen, muss man aber damals schon gelebt haben. Das schafft keine noch so ausführliche Beschreibung hier auf GF.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Lexa1  18.01.2024, 09:33
Länder des Ostblocks, wie Rumänien, Bulgarien oder Polen waren für uns Westdeutsche sowieso ganz unbekannt und unerreichbar.

Ich komme aus der DDR und habe damals, so in den 70-zigern und 80-zigern viele Westdeutsche z.B. in Bulgarien, Ungarn oder Tschechoslowakei kennengelernt. Das waren auch Länder, wo wir hin durften. Und auch Westdeutsche haben dort Urlaub gemacht, weil es für sie schon preiswert war. Habe mit zwei Familien noch heute Kontakt.

Um das Lebensgefühl der 1980er Jahre zu verstehen, muss man aber damals schon gelebt haben.

Da gebe ich dir uneingeschränkt recht. Man kann es nicht wirklich beschreiben.

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WeiSte  18.01.2024, 13:06
@Lexa1
Und auch Westdeutsche haben dort Urlaub gemacht

Ja, das stimmt zwar.

Aber man brauchte ein Visum und die Einreise war auch ziemlich schwierig.

Das waren also schon eher Individualisten, die ausgerechnet dort Urlaub gemacht haben, die auch keine Angst vor dem evtl. nicht ganz so hohen Komfort und eingeschränkten Angebot dort hatten.

Der stinknormale Durchschnitts-Westdeutsche wäre niemals auf die Idee gekommen, ausgerechnet dort Urlaub zu machen. Eher in Jugoslwien. Da sind damals einige hingefahren, aber auch nicht die Massen, wie nach Spanien oder Italien.

Es gab ja auch Lada in Westdeutschland zu kaufen, aber auch das hat fast niemand gemacht, auch wenn ein VW Golf das doppelte gekostet hat, mal als anderes Beispiel.

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Geile Zeit, als der C64 rauskam, wusste ich was meine Leidenschaft ist 🖖. Trotzdem konnte man eigentlich jederzeit auf den Bolzplatz und fand genug Mitspieler.

Woher ich das weiß:Hobby