Wie viel Ohm hat der Widerstand?
Hallo liebe Elektriker,
der Widerstand um den es geht gehört zu einem Netzteil und ist leider durchgebrannt.
Hab einfach mal mit nem Rechner online den Wert berechnet, und komme an 20,8 Ohm mit einer Toleranz von 0,5%. Meine Frage ist jetzt: Stimmt der Wert? An welchen Wert kommt ihr?
Da ein Widerstand von 20,8 Ohm sehr selten (um nicht zu sagen gar nicht) zu finden ist; Würde ein 22 Ohm Widerstand auch passen?
Nächstes Problem: Welche Leistung besitzt der Widerstand? Durchmesser ca. 4mm und Länge ugf. 11mm. Sind das 1W?
Danke im Voraus!
Was ist das für ein Netzteil?
Ein Netzteil eines PCs.
4 Antworten
Die 20,8 Ohm stimmen. Die geringe Toleranz ist hier zwar verbaut worden, aber wohl kaum nötig. Ich habe schon des öfteren PC-Schaltnetzteile repariert, und die Widerstände, die ich dabei einbaute, waren mit 5% oder 10% Toleranz.
Die Leistung wird wahrscheinlich deutlich unter 1W liegen.
Weisst Du schon, was den Widerstand verheizt hat? Wenn Du einfach einen neuen einbaust, wird es dem nicht besser ergehen, solange die Ursache nicht beseitigt ist.
Kann eigentlich auch nicht passieren. PC-Netzteile schalten bei Überlast aus.
Auch wieder wahr... Na dann weiß ich's nicht. Was könnte denn der Grund gewesen sein? Wenn ich den PC an 'ne Steckdose anschließe und den Power-Button drücke, dann fliegt der FI.
Mit einem andern Netzteil funktioniert aber alles wie gewünscht (und der FI bleibt natürlich oben). Kannst du dir einen Reim daraus machen?
Nun ja, das Netzteil verbindet auf der Primärseite irgendwo mit seinem Gehäuse, dadurch fließt Strom durch den Schutzleiter und damit automatisch auf dem blauen und dem braunen Draht ungleich große Ströme, was den FI fliegen lässt.
Überlast können wir definitiv ausschließen. Laut Netzteilrechner beträgt der Maximalbedarf lediglich 128 Watt: https://prnt.sc/A0QAFlNAFWEe
Uff... Ähm, ok? Dann stelle ich mir die Frage wo das der Fall sein soll. Hab nämlich nirgendwo einen offensichtlichen Erdschluss sehen können.
...wobei man den ja auch nicht sehen kann. *Lach* Wie sollte ich am besten vorgehen um den Fehler (der vielleicht ja gar nicht mehr existiert) zu finden?
Kann auch sein, dass der HF-Trafo Kurzschluss macht. Dann fliegt der FI auch.
Hab mal gerade gegoogelt; Die Grafikkarte (R7 240), die ich eingebaut habe, hat eine Nennleistung von 30 Watt... Kann also gar nicht wegen Überlastung sein, oder? Hab in dem PC nämlich nichts anderes drin wie das Mainboard selbst (mit CPU und zwei RAM-Riegeln), Festplatte, CD-Laufwerk und zwei Lüfter. Das ist so ein Standard HP-Desk Teil, was eigentlich keine so hohe Leistung hat/zieht/whatever.
Weit bevor das Netzteil den Geist aufgegeben hat, hatte ich mit einem Stromverbrauchszähler für die Steckdose die Leistung, die der PC zieht, gemessen, und bin bei Maximal-Last (heißt Videospiel am Laufen) auf gerade einmal 60-70 Watt gekommen.
Das hat einen Grund, warum der durchgebrannt ist. Das ist bestimmt nicht die Ursache, sondern die Folge eines vorausgehenden Fehler. Es ist absolut selten, dass nur ein Widerstand einfach kaputt geht. Der wird eher als Opferwiderstand und Schutz vor weiterem zerstören geschaltet sein.
Es ist mir bewusst, dass das einen Grund hat. Den Grund kenne ich bereits. Ich habe das Netzteil wahrscheinlich überlastet. Habe in dem PC eine Grafikkarte eingebaut, das Netzteil hat eine Maximalleistung von 250 Watt.
Das ist die richtige Aussage: Man weiß warum... und dann das Wort "wahrscheinlich". Super. Da spricht der Fachmann, der die Leistung mit der Schieblehre beurteilt (das ist wirklich einzigartig neu hier drin)!
Dieser Widerstand ist ein Metallfilm- Niederohm- Leistungswiderstand - oder auch kurz "Sicherungswiderstand" genannt. Der löst nur aus wenn hinten dran was kaputt gegangen ist. Zu viel Leistung war das sicherlich nicht denn das hätte die Netzteil- Steuerung schon abgeriegelt. Dahinter, würde ich meinen, hat ein Halbleiter die Flügel gestreckt. Du kannst aber gerne einen neuen Widerstand einbauen... wirst dann aber feststellen, dass der wieder abraucht. Warum? Weil hinten dran fehlerbedingt zu viel Strom gezogen wird. Du kannst ihn aber auch brücken: Das wäre dann wie die Fehlersuche via Kupfernagel am Traktor... da, wo es raucht, ist was hin!
Genauso sinnfrei wie das Wechseln einer Sicherung, wenn man den Auslösegrund nicht kennt: Die Dinger sind weder zum Spaß drin noch lösen sie zum Spaß aus!
der sagt doch alles…
Naja Problem ist halt dass ich die Farben nicht genau erkenne. Ich komme an 20,8 Ohm mit einer Toleranz von 0,5%.
Reichen 22 Ohm?
Was meinst du bezüglich der Leistung?
Auch gut. Das spielt keine Rolle in der Toleranz. Ist ja nur ein Netzteil.
Ich kann den W. nicht genau erkennen. Sieh einfach hier mal nach: http://www.elektronik-kompendium.de/sites/bau/1109051.htm
Auf der Platine ist kein Wert notiert. Lediglich "R1".
Danke für deine (hier unter dieser Frage einzig zu findende) ausführliche und hilfreiche Antwort.
Sehr gut, heißt also auch, dass ein Widerstand von 22 Ohm ausreichend ist?
Ich nehme einfach mal 1W dann bin ich auf der sicheren Seite. Der Größe nach zu urteilen ist der Widerstand 1W. So stehts bei den Widerstandskits, die man zuhauf auf Amazon und sonst wo kaufen kann: https://prnt.sc/kxngY1TofAsI
Den Grund dafür, dass der Widerstand durchgeschmort ist, kann ich mir zusammenreimen. Das Netzteil hat eine Max.-Leistung von 250 Watt. Da ich in dem PC ne Graka eingebaut hatte, die Leistung des Netzteils aber nicht beachtet hatte, gehe ich einfach mal davon aus, dass der Widerstand wegen Überlastung durchgeschmort ist.