Wie viel Kostgeld als Ehefrau ist normal?
Hallo Leute, meine Freunde sind der Meinung, dass mein Mann mich "ausnimmt" oder zumindest zu viel Geld von mir verlangt. Daher wollte ich mal eine Meinung von Unbeteiligten hören.
Folgende Situation:
Ich (36) lebe mit meinem Mann (45) seit 2012 zusammen und seit 2019 sind wir verheiratet. Die genaue Größe der Wohnung weiß ich gerade nicht, aber es handelt sich um 2 Zimmer, Küche und Bad. Wir zahlen keine(!) Miete, sondern wirklich nur das, was anfällt (Strom, Wasser etc.). Denn diese Wohnung befindet sich im Haus der Schwiegereltern. Aktuell gehört diese Wohnung meinem Mann nicht einmal, sondern noch immer seinen Eltern, obwohl er den kompletten Umbau bezahlt hat (2 Kredite, insgesamt 100.000 €, das war 2014. Bisher ist angeblich nur ein Kredit abbezahlt und der beim anderen sind es noch 30.000€). (Vorher hatte er nur 2 Zimmer im Haus seiner Eltern, also keine Küche).
Er arbeitet für eine große bekannte Firma und hat ca. 3.500 € brutto monatlich. (dazu noch Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld)
Ich habe von 2020 bis Ende 2023 halbtags gearbeitet und hatte ca. 900€ brutto monatlich.
Vorher habe ich für eine Firma (30 Std/Woche für 1.300€ brutto) gearbeitet, die erhebliche Zahlungsschwierigkeiten hatte, weshalb ich zeitweise 2-4 offene Gehälter hatte. In dieser Zeit hat mein Mann sich alles notiert, was ich ihm „nicht zahlen konnte“. 2019 habe ich gekündigt, daher war ich ca. 1 Jahr lang arbeitslos. Als ich mein Gehalt später per Klage bekommen habe, habe ich meine „Schulden“ bei ihm abbezahlt.
Nun arbeite ich seit kurzem Vollzeit und bekomme 2.200 brutto. Wir haben keine Kinder, meine Halbtagsstelle war „Zufall“, dafür habe ich aber jeden Mittag gekocht etc.
Als Miete/Kostgeld zahle ich an meinen Mann seit Jahren folgendes:
240€ (fester Betrag) + Kosten für Lebensmittel etc. (d.h.: jeder Einkauf oder wenn wir ins Kino gehen, Essen gehen, auf wen Weihnachtsmarkt etc. wird alles(!) durch 2 geteilt. Also meistens zahle ich insgesamt monatlich 500-550€ an meinen Mann. (Wir haben getrennte Konten und seit der Hochzeit noch ein gemeinsames Konto für Anschaffungen wie Sofa, Bett etc.)
Als ich ihn letztens auf die Kosten angesprochen habe, meinte er, dass ich damit noch sehr gut wegkomme und eigtl. mehr zahlen müsste, denn (Zitat): „Eigentlich zahlst du gerade nur 30€ Miete.“
Ich habe das nie hinterfragt, weil es für mich selbstverständlich ist, meinen Beitrag zu leisten, wenn man zusammen wohnt. Aber nach seiner Aussage, ich würde „nur 30€ Miete zahlen“ war ich etwas irritiert, denn… wir zahlen ja gar keine Miete.
Ich möchte daher mal eure Meinungen hören. Findet ihr das angemessen? Meine Freunde sagen nein, dass er total geizig wäre und mich "ausnimmt", obwohl er viel mehr verdient... und dass es niemals so viel kosten kann, wenn wir doch keine normale Miete zahlen müssen. Zudem ich nicht für seine Kosten bzgl. Kredit etc. verantwortlich wäre, da mir ja nix davon gehört usw.
10 Antworten
Alles, was in einer Ehe dazu kommt, gehört beiden zu gleichen Teilen, sofern ihr keinen Ehevertrag mit abweichender Regelung getroffen habt. Sprich, die Hälfte deines Gehalts ist seins, aber auch die Hälfte seines Gehalts steht dir zu! Das ist Ehe, das ist der Vertrag, den man auf dem Standesamt unterzeichnet.
Wie ihr das im Alltag handhabt und somit eure Finanzen organisiert, bleibt euch überlassen. Letztendlich könnt und solltet ihr euch aber klar machen, dass so oder so die Kosten immer 50/50 verteilt sind, da sie ja von den laufenden Einnahmen abgehen und diese ja auch 50/50 verteilt sind.
Dass dein Mann da solche centgenauen Rechnungen auf- und dir auch noch Vorhaltungen macht, du würdest zu wenig beitragen, finde ich dabei auf einer ganz anderen Ebene absolut übel. Ich mein, da schwingt doch ganz klar mit, dass er euch nicht als Einheit, als Team, als zwei Menschen, die gemeinsam ihr Leben bestreiten, betrachtet. Und was genau ist es dann, als was er euch sieht? Als Zweck-WG? DAS wäre für mich der zentrale Knackpunkt, nicht die Frage danach, ob irgendjemand ein paar Euro zu viel oder zu wenig für den Lebensmitteleinkauf von seinem Konto bezahlt hat...
Ich möchte daher mal eure Meinungen hören. Findet ihr das angemessen? Meine Freunde sagen nein, dass er total geizig wäre und mich "ausnimmt",
Grundsätzlich kann man, solange Du weniger als er zum gemeinsamen Haushalt beiträgst (geringerer Verdienst / Einkommen) man von "Ausnehmen" wohl schwer reden kann... solange auch die Hausarbeit relativ gleich erledigt wird.
Eheleute bestimmen/regeln selbst, wie sie mit dem Familieneinkommen umgehen.
Geht man aber so miteinander um, stellt - für mich - sich die Frage der "ehelichen" Gemeinschaft.
Nun, da es nicht meine Ehe ist, könnt ihr selbstverständlich alles so handhaben, wie es für Euch beide o.k. ist.
Bisher sagen nur die Freunde, dass es nicht o.k. ist. Sie selbst stellte das bisher ganz offensichtlich nicht in Frage.
Trennung kam ihr wohl auch noch nicht in den Sinn.
ja kam nur mir in den sinn...was ist das für eine Ehe ? nix für ungut !
Nun, meine Vorstellung ist es auch nicht, dennoch dürfen Paare das für sich selbst entscheiden.
aber mindestens sind ja zwei nicht einig ! Ehe ist das wohl nicht Zweisamkeit und Frieden !
Zu viel finde ich das nicht.
Ich kann jetzt nur von meinem Partner und mir sprechen aber seit wir zusammen wohnen gibt es nicht meins und deins sondern nur unseres. Vor allem wären wir verheiratet wäre das erst recht so. Unsere beiden Gehälter kommen auf ein Konto und davon wird alles bezahlt. Rein rechnerisch trägt er mit seinem Gehalt alle Fixkosten inklusive seinem Kredit. Mein Gehalt geht rein rechnerisch dafür für alle Dinge des täglichen Bedarfs drauf sowie die sparrate und unser freizeitgeld. Aber wir chlamüsern das definitiv nicht so auseinander sondern es gibt wie gesagt kein meins und deins sondern nur ein wir.
Zuviel Zeitraum mit zu vielen Gehältern um das nun einzeln aufzuschlüsseln.
Aber Folgendes:
Sein Gehalt + Dein Gehalt = 100% Gesamteinkommen
100% = 3500 + 2200 (aktuell) = 5700
Mittels Dreisatz kannst Du nun die % der Gehälter errechnen.
Somit würde meiner Meinung nach ein pauschales durch 2 teilen nicht fair sein, da er 61,4% des Gesamten verdient.
Dann muss geschaut werden, wie hoch die Einzelkosten sind und welche gemeinsam getragen werden. Und davon eben dann 61,4% wären sein rechnerischen Anteil bei einer gleichmäßig geteilter Nutzung. Das könnte man nun mit dem Nutzungsverhalten der Erwerbsgüter in Relation setzen und zugleich die Hausarbeit mit veranschlagen usw. Du kannst also eine komplette Wissenschaft draus machen.
Persönlich betrachtet, würde ich mich da einfach mal zusammensetzen und sehr genau ausklamüsern. Doch mit Bedacht: Denn ein Schuss kann immer auch nach hinten losgehen.
das ist kein Übeinkunft von Ehe...
für mch heisßt das :Ternnung ! ist die beste Lösung !