Nutzt mein Bruder mich finanziell aus?

6 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallöchen gesagt.

Es gibt hier einen großen Unterschied zwischen Dir und Deinem Bruder:

  • Während Du anscheinend gerne zu Deinem Bruder stehst,
  • versucht er mit allen Mittel seinen Teil da so klein wie möglich zu halten.

Fassen wir mal zusammen:

  • Ihr habt beschlossen, zusammenzuwohnen und Euch die Kosten zu teilen.
  • Dazu solltet Ihr erst mal alle Kosten erfassen, was durch Verträge klar definiert und ansonsten durchschnittlich geschätzt werden kann. Die Summe ergibt dann die gesamt zu erbringenden Verbindlichkeiten.
  • Bei deren Tilgung ist völlig unerheblich, wie Ihr Euer Einkommen erzielt. Jeder hat da seine Hälfte zu tragen. Mit Hälfte ist natürlich auch der Betrag gemeint, den Ihr für Lebensmittel aufbringen müsst.
  • Wenn Du mal selber nachdenkst: Mit Miete, Strom, Gas, Internet, Versicherungen (nicht zu vergessen die Kleinigkeiten) ist man meist schon weit über einer Summe von 450,00 €, die Du ihm berechnest. Du bezahlst somit mindestens 1.300, 00 €/Monat, wofür Du von ihm nur einen Anteil in Höhe von 450,00 € in Form dieses Abzugs vom Kostgeld einforderst.

Einfache Rechnung, wie ich denke:

Deine Überweisungen laufende Wohnkosten ca. 1.300, €

Kostgeld an Deinen Bruder nach Abzug 150,00 €

= Deine Gesamtkosten betragen somit ca. 1.450,00 €/Monat

Dafür müsste Dein Bruder Dir wohl jeden Tag Kaviar auftischen, um das auszugleichen. Ich denke, seine Kosten belaufen sich da auf höchstens 1.000,00 € und da müsstet Ihr schon richtig schlemmen.

Ich jedenfalls stimme Deinem Vater da voll und ganz zu.

Bist ja Banker und kannst es überprüfen.

Kleiner Tipp am Rande noch: Bei Vertragsabschlüssen bevorzugen Anbieter schon eher ein regelmäßiges monatliches Einkommen. Bei der Bezahlung spielt das eher eine untergeordnete Rolle. Hauptsache, es wird bezahlt.

Da solltet Ihr Euch doch noch mal zusammensetzen und das am besten gleich mit Eurem Vater.

Kann hier auch völlig daneben liegen, bin schon ein paar Jahre raus aus der Branche, weswegen ich mich normalerweise aus solcherart Fragen eher heraushalte. Denke aber im Großen und Ganzen müsste es passen.

Für Fehler also schon mal sorry gesagt.

Gruß aus Berlin

Ganz einfach. Gemeinschaftskonto . Monatlichen Bedarf kalkulieren und jeder zahlt die Hälfte des Betrages als Dauerauftrag. Dann geht ALLES von diesem Konto runter. Einkauf mit der Karte und fertig. Du arbeitest doch in der Bank?! Den Rest hat dann jeder zur freien Verfügung. Wenns nicht 'reicht" kann man ja jederzeit die Beiträge erhöhen. Wenn was übrig ist am Ende des Monats...noch besser. Ist doch echt keine Zauberei. Da braucht es keine Einschätzung und Rechenanalyae...

Eröffnet ein Gemeinschaftskonto und zahlt dort immer den gleichen Betrag ein. Von dort können alle Kosten bezahlt werden. Lebensmittel etc. können auch alle mit Karte bezahlt werden.


1924eagle123 
Beitragsersteller
 05.02.2025, 17:49

Danke, ich weiß das soll ein Lösungsvorschlag sein, aber ich wollte eigentlich nur eine Einschätzung. :D

Er argumentiert, dass wir daher die gleichen Abzüge haben, aber seine Krankenversicherung und Steuern sind keine Kosten, die mich oder die Wohnung betreffen, sodass er sie hier nicht wirklich als Argument anführen kann, wenn es darum geht, sich zu gleichen Teilen an den Kosten für die Wohnung, Strom, Internet usw. zu beteiligen. Die Kosten hätte er ja auch, wenn er alleine wohnt und dann müsste er ja trotzdem noch genug Geld für Miete, Strom/Gas, Internet etc. übrig haben.

damit hast Du schon Deine Antwort. Er berücksichtigt Kosten - die das gemeinsame Wohnen nicht betreffen. Das ist bei fairer Aufteilung nicht zulässig.

Ihr teilt euch bisher nicht die gesamten Kosten des Lebens, sondern nur die gesamten Kosten des gemeinsamen Wohnens plus Lebensmittel.

Der Klarheit halber würde ich mir die Kosten für Lebensmittel auch nicht mehr teilen - jeder bezahlt für sich selbst.

Die persönliche Einkommenssituation hat mit der Aufteilung der Kosten nun einmal überhaupt nichts zu tun. Die Aufteilung nach Einkommen - kann man in einer Beziehung machen, aber unter Geschwistern?

Dass du der Vertragspartner bei den Versorgern bist - in Ordnung.

Aber für die laufenden Kosten würde ich ein gemeinsames Konto anlegen - hier bezahlt jeder den gleichen Anteil ein, beide haben Zugriff, davon buchen die Versorger ab und hiervon werden auch die gemeinsamen Lebensmittel bezahlt.

Das eigene Konto ist dann ausschließlich für die eigene Verwendung.

Wenn ihr als Geschwister zusammen wohnt, bedeutet dies ja auch nicht zwangsläufig, dass ihr gemeinsam kocht.


1924eagle123 
Beitragsersteller
 05.02.2025, 18:01

Danke, ich weiß das soll ein Lösungsvorschlag sein, aber ich wollte eigentlich nur eine Einschätzung. Und die Einkommenssituation hat eben sehr wohl etwas mit der Aufteilung zu tun. Weil wenn einer 1000 verdient und der andere 5000 ist es unverhältnismäßig von dem der 1000 verdient zu verlangen so viel zu zahlen wie der, der 5000 verdient.

kabbes69  05.02.2025, 18:38
@1924eagle123

Das Einkommen eines Selbständigen hängt an seiner Leistung.

Zumindest einer von euch könnte sich locker die Wohnung alleine leisten- warum also gründe ich diese WG? . Warum sollte ich mich als Geschwisterteil in einer größeren Verantwortung sehen wie zB euer Vater.

Warum als Vater nicht an den Geringverdiener vermieten, der dann Wohngeld beziehen kann

Die Logik mit der Miete verstehe ich überhaupt nicht - warum nicht jeder seinen Anteil direkt an den Vater - unnötige Zwischenbuchung und du hast keinen Nachweis über eine Mietzahlung. Ungünstige Ausgangslage wenn es Krach gibt

den 600 €, die ich ihm jeden Monat für Lebensmittel überweise

Wenn Bruder den Einkauf macht - wenn er mit 1200€ (du 600€ , er 600€ ) an Lebensmittel für zwei Personen kalkuliert - dann lebt ihr auf einem großen Fuß.

Ob es insgesamt gerecht ist - fehlt die Belastung mit den Nebenkosten.

An deiner Stelle würde ich beginnen deinen eigenen Weg zu gehen.

LEXIkeks393  23.02.2025, 14:37
@1924eagle123

Egal, was man verdient. Die Wohnung muss man sich so oder so leisten. Ihr müsst euch als WG sehen. In einer WG kostet die Miete für das Zimmer für jeden das gleiche. Egal ob er 500 oder 1500 Euro zum Leben im Monat hat. Alles andere ist reine Solidarität. Das kann man so handhaben, aber da verzichtet der Besserverdiener letztendlich auf sein Geld, dass er monatlich zusätzlich hätte sparen können. Da verstehe ich die Argumentation des Vaters. Auch die Kosten die ein Selbstständiger durch Versicherungen und sonstige Beiträge hat, sind doch nicht deine Baustelle! Für mich wäre das nur eine Herangehensweise in einer Partnerschaft/Ehe wenn sowieso alles nicht mehr "getrennt " wird und auch zusammen erwirtschaftet und ausgegeben wird.