Wie übersteht ihr den Alltag noch?

10 Antworten

In dem ich mir jeden Tag eine Sache aussuche die mich ganz alleine gerade wirklich glücklich macht. Zum Beispiel ein warmes Bad am Abend mit meiner Lieblingsserie, Yoga, oder einfach quality Time mit geliebten Menschen verbringen.

Manchmal muss man auch auf die kleinen Dinge im Alltag achten. Mich macht es z.B. glücklich wenn ich die bunten Blätter an den bäumen sehe oder wenn ein süßer Hund an mir vorbei läuft.

Bewegung kann übrigens auch glücklich machen, also Sport oder eine Runde spazieren in der Natur.

Einfach auch mal eine Auszeit vom Alltag nehmen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich lebe in Haifa, der drittgrößten Stadt Israels. Haifa wird von Hisbollah 1-4 mal am Tag bombardiert. Also bei jedem Luftalarm am Tag schnell in einen Bunker, unten ins Treppenhaus oder ähnliche Schutzbereiche. Manchmal holen uns die Bomben um 5 Uhr morgens aus dem Bett, manchmal mitten in der Nacht.

Obwohl, Alarm in der Nacht, da stehe ich nicht mehr auf und schlafe nach dem Alarm und Wände wackeln einfach weiter.

Werden fast alle Raketen abgefangen, explodiert das so intensiv, daß bei uns jedes Mal die Wände wackeln.

Depressiv deswegen? Nö, warum auch? Ich kann immer noch aus vollem Halse singen, über gute Witze lachen und einfach nur glücklich sein.

Ich lasse mir nicht von anderen vorschreiben, ob ich fröhlich sein darf oder nicht. Wenn ich fröhlich und glücklich sein will, bin ich es. Meine Entscheidung!


Guyicognit0 
Beitragsersteller
 16.10.2024, 08:01

Ganz ehrlich das mag jetzt blöd klingen aber das hat dennoch etwas von Spannung Action .. Adrenalin und Schürt Zusammenhalt ...

Psychologische Folter ist viel schlimmer über Jahre wenn man gar keinen klaren Gedanken mehr fassen kann

Bikepacking  16.10.2024, 12:58
@Guyicognit0

Du bist herzlich eingeladen, bei mir ne Woche zu wohnen. Danach reden wir nochmal über psychologische Folter. Das heißt, wenn du das so lange aus hältst.

StRiW  17.10.2024, 09:50
@Guyicognit0

Es ist Psychologische Folter!

Israel ist eben doch angreifbar!

Ich habe eine liebe Familie, die mir Halt gibt.

Wenn es mir schlecht geht, helfen mir Routinen, den Alltag zu bewältigen.

Ich habe immer eine To-do-Liste und notfalls wird halt nur das Wichtigste abgehakt. Ich koche zum Beispiel fast immer zweimal täglich für meine Lieben.

Manchmal ist es auch wichtig, sich um sich selbst zu kümmern:

Zeit für Bewegung sollte man sich einfach nehmen und Zeit für einen Arztbesuch muss man sich manchmal auch nehmen - sonst kommen die Situationen, in denen man hin muss.

Pausen sind auch keine Zeitverschwendung. Ich genieße es, Kaffee zu trinken und ein gutes Buch zu lesen und für seine Kontakte muss man sich auch etwas Zeit nehmen.😃📚☕

Kenn ich absolut dieses Gefühl...

Man muss sich zwingen, so hart es nun mal ist. Ich habe hier auf GF und anderswo immer nach "der Lösung" gesucht, wie man mehr Motivation, mehr Lust auf Dinge bekommt. Das Problem ist: Das Leben ist gnadenlos. Wenn dein verhalten jahrelang darauf getrimmt ist, möglichst immer das zu machen, was Spaß macht, wird das Ergebnis dessen sein, dass dir gar nichts mehr Spaß macht. Alles wird öde.

Das ist auch ohne Weiteres physiologisch zu begründen: Seretonin und Dopamin. Seretonin ist ein Neurotransmitter, der dafür sorgt, dass der Stoffwechsel in deinem Gehirn langfristig gesund bleibt und alle anderen Botenstoffe im gesunden Maße ausgestoßen und produziert werden. Da nämlich wirken auch Antidepressiva (sog. SSRIs): Sie hemmen die zu schnelle Wiederaufnahme von Seretonin, was den Seretoninspiegel im Gehirn erhöht.

Dopamin ist ein Botenstoff, der kurzfristig für Wohlbefinden, Zufriedenheit und "es geht mir gerade geil"-heit sorgt :D Wenn man ein Leben lang hinter dem Dopaminkick hinterherläuft, dann leiden zwangsläufig die Verhaltensstrukturen, die für "langfristiges Glück" sorgen! Dopamin wird ausgestoßen in aufsteigender Reihenfolge z. B. bei(m): Schokolade essen, Fernsehen, Videospiele spielen, Sex und Selbstbefriedigung, Alkohol und Drogen.

Siehst du, worauf ich hinaus will? :D Man rennt immer diesem Kick hinterher, aber man macht nichts in die Richtung, die den Seretoninspiegel gesund hält: Strukturierter Tagesablauf, Ordnung im Umfeld, sozialer Austausch, sportliche Belastung, echte Beziehungen und grundsätzliche Mäßigung beim "Konsum von Dopamin".

Findest du dich da wieder? Ich habe jahrelang gekifft, dabei gezockt, auf Lieferando bestellt und Snickerseis gefressen, Selbstbefriedigung, Meidung von sozialem Kontakt, kein Sport, gar nichts. Und ich habe bis heute damit zu kämpfen, da eine gesunde Struktur reinzubringen.

Der erste Weg zur Besserung ist die Einsicht, dass man etwas falsch macht. Der zweite Schritt ist der erste (noch so winzige) Schritt, an Tag X etwas anders zu machen und es langfristig aufrecht zu erhalten.

Google mal nach der "1% Regel", da bin ich ein riesen Fan von. Man ändert jeden Tag, oder jede Woche, oder jeden Monat - wie auch immer - gefühlt nur 1% etwas an seinem Leben mit der festen Absicht, das so beizubehalten, EGAL WAS KOMMT, OHNE AUSREDEN. Und nach und nach lernt man, die kleinen Dinge im Leben wahrzunehmen, sich selbst mehr zu akzeptieren, wie man ist. Und vor allem: Spaß an Dingen zu finden, von denen man dachte, die sind total scheiße. Probier's aus!

Hoffe, das hilft dir!

Von Experte DianaValesko bestätigt

Uns geht es nicht so schlecht, als dass wir den Alltag als eine Last empfinden…

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung