Wie teuer ist eine Kolik bei Pferden?
Hallo,
Ein Schulpferd, dass ich seit ca. einem Jahr geritten bin, ist leider am ersten September 2023 an einer Kolik verstorben. Es war ein Oldenburger 22 Jahre alt, Größe ca. 165 cm. Ich möchte das gerne wissen, weil ich vieles gehört habe 4.000€ aber auch 5.000€ -8.000€. Da ich den Besitzer relativ gut kenne und weiß ca. wie viel er verdient möchte ich wissen ob die OP und Behandlungskosten in sein "Budget" gepasst hätten.
LG
P.S.: Ich weiß das man ohne Vorort zu sein das nicht so genau bestimmen kann. Mir reicht aber eine ungefähre Zahl.
6 Antworten
Im Nachbarstall bei mir hat ein Ehepaar heuer im Frühjahr für Kolik mit OP 12Tsd Euro bezahlt. Leider musste das Pferd dann im Sommer trotzdem eingeschläfert werden, da er von den Medikamenten eine nicht mehr behandelbare Rehe entwickelt hat. So. Kann man denn auch nichts machen. Pferd war 12.
Die hier genannten Zahlen an Behandlungskosten sind realistisch und eine Behandlung hängt nun auch nicht immer nur vom Geldbeutel ab, sondern natürlich auch von der Aussicht auf Erfolg. Kolik ist auch nicht gleich Kolik - es kommt immer darauf an, wie schwer diese ist, was hat sie ausgelöst, wie weit schon fortgeschritten Verstopfungskolik, Kreiskaufkolik, Stress, Vergiftung,...
Bei einem 22j. spielt natürlich auch das Alter mit rein.
Wenn du nicht weißt, ob es nicht ohnehin schon zu spät war oder es auch sonst keine Chance mehr gab, finde ich persönlich es auch nicht verwerflich wenn Besitzer hier sagen, sie investieren in dieser Situation keine xTsd Euro mehr in ein Pferd, welches evtl. eh nur noch ein paar Jährchen zu leben hat - und dann vllt nach überstandener Kolik auch nur noch eingeschränkt. Auch, wenn das Budget vorhanden ist. Diese Entscheidung muss bitte jedem überlassen bleiben, ein Urteil sollte man sich hier nicht erlauben.
Ein 22 Jahre altes Pferd würde wohl kaum einer mehr bei einer Kolik operieren lassen. Egal wie viel es kostest. Da steht die Prognose eben einfach nicht dem Aufwand in irgendeinen vernünftigen Zusammenhang.
Es geht also um viel mehr als nur das Budget bei so einer Entscheidung.
Und Kolik heißt ja auch noch lange nicht "muss operiert werden". In der Regel gibts ein Laxativ und eine Beruhigungsspritze und Pony wird von hinten manuell "ausgeräumt" und die Sache ist erledigt wenn man es früh erkennt.
Muss operiert werden, dann kostet das auch nicht Summe X. Schätzungsweise wären 5.000 eher das Minimum.
Ich muss zugeben, ich habe selbst eigentlich keine Ahnung und musste gerade erstmal das Internet fragen.
5.000€ sind wohl das günstigste und bis 8.000€ geht's wohl meistens. Aber: Ich habe auch gelesen, dass es je nachdem wie der Verlauf ist und was alles benötigt wird bzw. gemacht werden muss sogar bis zu 15.000€ kosten hätte können.
Was mir aber auch wichtig ist: Verurteile den Besitzer nicht. Du kannst das genau Gehalt wissen, die Person 30 Jahre kennen und sogar das Elternteil höchstpersönlich sein, dennoch heißt es nicht, dass du alles weißt. Vielleicht war es schon zu spät, die Kosten zu hoch usw.
Es hatte sich für mich auch nicht unbedingt so angehört, aber ich dachte mir bei so einem persönlichen Thema erwähne ich es lieber mal.
Gerne!
Eine Kolik OP kostet um die 8000€ + Nachbehandlung. Jedoch übersteht ein 22 jähriges Pferd nicht eine solche OP
Die OP ist für ein altes Pferd nicht schlimmer als für ein junges - zumindest, wenn es noch gute Konstitution hat. Das Jahr danach, bis es wieder fit ist und dass es vielleicht sein Leben lang kein frisches Gras mehr fressen kann, ist für jedes Pferd Folter. Stellt sich die Frage, ob man das einem Pferd noch antut, das nach Erholung möglicherweise kaum mehr Lebenszeit hat.
Ich habe meine Stute mit 30 noch operieren lassen, nach 6 Tagen war sie wieder draußen und hat sich auch schnell erholt. Man muss immer den Allgemeinzustand des Pferdes mit berücksichtigen, das wird auch von vielen Klinik-Tierärzten völlig unterschätzt. Auf mich hat man natürlich auch eingeredet, dass ich sie einschläfern lassen soll.
Eine Garantie bekommt man natürlich trotzdem nie.
Ich habe auch meinen Wallach mit 26 operieren lassen. Leider erfolglos, weil der komplette Dünndarm bereits abgestorben war. Weiß man von außen ja nicht. Die OP wurde eingeleitet und eben dann nach Rücksprache mit mir abgebrochen, die tödliche Dosis Narkotikum gegeben. Hat mich vor GOT Erhöhung gute 6.000 gekostet.
In solchen Fällen ist dann tatsächlich nichts zu machen. Oft wird aber die Euthanasie empfohlen schlichtweg aufgrund des Alters, ohne das individuelle Pferd näher in Augenschein zu nehmen. Ca. ein Viertel der Pferde, die bei mir landen sollte eigentlich eingeschläfert werden. Ich versuche, die TÄ in unserer Gegend dahingehend zu sensibilisieren. Die sehen ja bei meinen Pferden, was oft noch möglich ist.
Das kann von einem Satz Spritzen (Krampflöser, Schmerzmittel, Kreislaufmittel, etc.) die wohl so zw. 200 und 1000€ liegen können, je nach Satz des TA und Menge Medikamente, bis hin zu 10.000€ oder mehr werden, wenn das Tier in die Klinik muss, operiert wird, angefüttert, wieder kolikt, auf Intensiv, etc. etc. ...
Als ich mir die Frage nochmal gerade nochmal durchgelesen habe war der Teil mit dem Besitzer sehr rüde. Aber ich werde den Besitzer nicht verurteilen so war das nicht gemeint.
Danke für die antwort