Wie steht ihr zum Komunismus?

Das Ergebnis basiert auf 44 Abstimmungen

Schlecht, egal ob in Theorie oder Praxis 57%
Ich äh Wir finden ihn super 14%
In der Theorie Gut in der Praxis nicht so gut 14%
Andere Antwort... 14%
Ich bin mir nicht sicher 2%
Naja besser als Kapitalismus 0%

15 Antworten

Ich bin mir nicht sicher

Gibt es für mich Spezifizierung?
Ich nahm bisher in meiner groben (Un-)Bildung an, dass der Kommunismus nach Marx (um welchen es hier wohl gehen soll, so wie ich die Tags der Frage verstehe) eine noch unbekannte Finalisierung der (menschlichen zivilisierten) Geschichte ist, wenn sich ihre bisher ungerichteten Essenzen auf dieses Ziel gemeinsam besonnen haben, und alles was darüber bekannt ist, in der Annahme besteht, dass diese Zukunft kein Privateigentum (im Sinne von Eigentum, welches sozialen Nutzen schafft, in der Hand der rohen Natur statt sozialisierten Menschen) inne hat.

Auf gut Deutsch: Er ist undefiniert (womit ich nicht weiß, ob ich ihn gut finde) und unumgänglich (womit sich auch der Zweck erübrigt, zu bewerten, ob er überhaupt gut ist).

Sollte man mir genauere Aspekte geben, welche Kommunismus beschreiben, kann ich diese natürlich auch im Einzelnen bewerten - so aber kaum.
Ich glaube zwar ebenfalls, dass eine deterministische Zukunft besteht, aber aus Strukturen und ihren Entwicklungen weitere Strukturen zu schließen, eine finale Essenz der Welt außerhalb von zyklischer Wiederholung und Stillstand zu erkennen sowie sich zugleich auch noch anmaßen definitive Erkenntnisse über Teile der Zukunft zu besitzen, ist nicht mein Fall.
Sollte ich also in der Annahme richtig liegen, dass der Kommunismus auf solchen Prinzipien - im mindesten zum Teil - fußt, dann halte ich ihn sowieso für ein hinfälliges Konzept (außerhalb der realen Einwirkungen der Idee, welche ja aber nicht betrachtet werden sollen).

Andere Antwort...

Ist mir egal

Ich bin nicht Kommunistisch einige Dinge gefallen mir am Kommunismus und viele nicht

Ich akzeptiere Menschen die Kommunist sind und hab auch nichts dagegen wenn Freunde von mir oder so Kommunisten sind

Kurz und knapp ich bin da neutral

Rennegent  19.09.2023, 00:33

Entweder du bist für oder gegen uns. Also entscheide dich, ob du leben oder sterben willst. 🤣 sry kleiner Scherz.🙏

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Schlecht, egal ob in Theorie oder Praxis

Man kann sich ja mal das bekannte Manifest anschauen. Und bisher endete das immer in Diktatur und Massenmord. Kein Wunder, in Demokratien könnten Menschen ja etwas ändern.

Das erste was Kommunisten tun, nachdem sie an die Macht gekommen sind, egal wo, sei es in Russland, in Polen, in Kuba, in Nicaragua, in China, das erste was sie tun ist etwa zehn Prozent der Bevölkerung auszurotten. Und das ist sehr bezeichnend. Es geht dabei nicht einfach darum Feinde zu töten. Es sind keine Feinde. Es geht darum die Gesellschaft in ihrer Struktur zu verändern. Es ist eine Art angewandte Sozialwissenschaft. Die führenden Intellektuellen, die tüchtigsten Arbeiter, die besten Ingenieure - sie werden sie alle töten. Und dann werden sie versuchen die neue Gesellschaft zu restrukturieren.
Wladimir Bukowski, sowjetischer Dissident

Quelle (ab 2:50)

Ich äh Wir finden ihn super

Der Kommunismus ist eine Gesellschaftsform, die auf Gemeinbesitz, Auflösung der Arbeitsteilung und kollektiver Entscheidungsfindung beruht, um die wirtschaftliche Produktion an die Befriedigung der menschlichen Bedürfnisse anzupassen statt an die Anhäufung von Profiten bei einer privilegierten Minderheit.

Für die absolute Mehrheit der Menschheit, die unter Ausbeutung, Armut, Unterdrückung, Imperialismus, Krieg, Krise und Umweltzerstörung leidet, wäre der Kommunismus natürlich eine bessere Alternative als das derzeitige kapitalistische System. Ein objektives Interesse an der Erhaltung des Kapitalismus hat hingegen nur die kleine Minderheit von kapitalistischen Unternehmern, die vom derzeitigen System profitiert.

Gerade weil diese Klasse der Kapitalisten aber die wirtschaftliche und gesellschaftliche Macht auf sich konzentriert, hat sie auch die Möglichkeiten, unter der breiten Bevölkerung Rechtfertigungen für ihre privilegierte und herrschende Stellung zu streuen, mit anderen Worten Ideologie und Propaganda zu verbreiten. Mit kapitalistischer Ideologie ist man z.B. in der Schule oder in den Massenmedien ständig konfrontiert und auch viele der übrigen Antworten hier geben solche Vorstellungen wieder, wie z.B. folgende:

  • dass der Kapitalismus Leistung belohnen würde und jeder reich werden könnte, wenn er sich nur genügend anstrengt. Tatsächlich basiert immenser Reichtum nicht auf der eigenen Arbeit, sondern auf der Ausbeutung der Arbeit anderer Menschen. Die Chance, tatsächlich aus bescheidenen Verhältnissen in den Club der Reichen aufzusteigen, ist verschwindend gering, trotzdem bringt diese Aussicht viele Leute dazu, sich selbst mit ihren Ausbeutern zu identifizieren und aus diesem Grund z.B. Vermögenssteuern abzulehnen, obwohl sie selbst davon profitieren würden.
  • dass der Kapitalismus schon immer existiert hätte und der menschlichen Natur entsprechen würde - hat er nicht und tut er nicht. Kapitalismus und mit ihm profitorientiertes Wirtschaften und Lohnarbeit sind in Europa erst seit wenigen Jahrhunderten vorherrschend und wurden in anderen Erdteilen noch später eingeführt. Die menschliche Natur ist eben nicht festgelegt, sondern wird von den gesellschaftlichen Bedingungen geformt. Im Kapitalismus werden Eigenschaften wie Gier und Egoismus stärker an die Oberfläche gekehrt und gefördert als Solidarität und Kooperation, zu denen der Mensch ebenfalls fähig ist. 
  • dass Kommunismus mit stalinistischer Diktatur gleichzusetzen ist - ist er nicht. Die Oktoberrevolution in Russland erzeugte eine bisher noch nie dagewesene Form der Rätedemokratie und Rechte für Frauen und nationale Minderheiten. Dass diese Errungenschaften nicht von Dauer waren und die Rätedemokratie durch die stalinistische Diktatur abgelöst wurde, war nicht eine unvermeidbare Folge des kommunistischen Programms, sondern der spezifischen damaligen Bedingungen, d.h. der Armut Russlands, der Zerstörung und Entvölkerung des Landes nach Welt- und Bürgerkrieg und der globalen Isolation nach dem Scheitern der Revolutionen in den stärker industrialisierten Ländern wie Deutschland. Die kapitalistischen Großmächte haben durch den Versuch, die junge Sowjetunion militärisch zu zerschlagen, selbst ihren Teil dazu beigetragen, sie zu einem autoritären Staat umzuformen.
  • dass der Kapitalismus sich bändigen lassen würde, z.B. in Form einer "sozialen Marktwirtschaft". An den grundlegenden Spielregeln und Widersprüchen ändert auch ein Grundmaß von sozialer Absicherung nichts, dadurch kann die Zunahme der Ungleichheit nur verlangsamt werden, aber nicht aufgehalten oder umgekehrt, und auch Krisen und imperialistische Kriege bleiben unvermeidlich. Zudem sollte man sich vor Augen führen, dass alle sozialen Regelungen durch harte Kämpfe dem Kapitalismus abgerungen wurden und in Momenten der Schwäche der Arbeiterbewegung deshalb auch wieder verloren gehen können, wie es in Deutschland im Zuge des Neoliberalismus seit den 80er Jahren der Fall ist.
Steffile  27.09.2023, 09:56

ich gebe dir voellig recht, aber im Laufe der Geschichte gab es mehr als nur Kapitalismus oder Kommunismus.

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