Wie steht ihr Konservatismus gegenüber?
Ja ich weiß, die Frage ist komisch gestellt, aber ich habe mittlerweile das Gefühl das "konservativ sein" heute extrem kritisch gesehen wird, vor allem in Großstädten. Ich habe das Gefühl man muss heutzutage liberal sein und darf die Vergangenheit kaum mehr schätzen, egal in welcher Weise. Deswegen möchte ich wissen, wwas ihr von Konservatismus hält.
Das Ergebnis basiert auf 16 Abstimmungen
7 Antworten
In jeder Demokratie sollte der Konservativismus ebenso vertreten sein wie die Progressivität und der Liberalismus!
Mal ganz abgesehen davon, dass Ich alles andere als konservativ bin…
Harmonie beschreibt das Gleichgewicht zwischen zwei Kausalzusammenhängen. In diesem Kontext wäre der richtige Weg wohl progressiver Konservatismus - eine gute Balance zwischen Progressivismus und Konservatismus.
Es ist weder wichtig, noch richtig oder falsch. Es ist eine legitime Ausrichtung, welche man gut oder schlecht finden kann.
Ich hin ja der Meinung, dass ein ständiger Wandel das Natürlichste überhaupt ist.
Ich bin selbst ein linksgerichteter Konservativer leicht links der Mitte und CDU-Mitglied. In meiner Heimat war ich umstritten, war ich den Leuten dadurch "zu links" und galt als "der rote Schwarze", aber in meiner Wahlheimat ist die Strömung eher konservativ, da passt es - und im normalen Rahmen kann sich objektiver Konservativismus durch sachliche Politik auszeichnen, die am Boden und an der Basis orientiert ist. Klar wird man es nie allen recht machen können, aber meistens ist "konservativ" zu sein nichts Schlechtes.
Ich schätze zum Beispiel "unseren" Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann als eher konservativen Grünen. Er ist einer der Wenigen in dieser Partei, denen man vertrauen kann und die einen Realitätssinn sowie eine gesunde, nicht ideologisch verblendete Beobachtungsweise haben, die sich nicht nur aus fast fundamentalen und teils irrealen Szenarien ableitet. Gerade die Grünen, deren linker Flügel ein Problem darstellt, brauchen Leute wie "Kretsche", damit sie den Boden unter den Füßen nicht komplett verlieren. Er hat zum Beispiel Robert Habecks Heizungsgesetz kritisiert und hält Gendern für unsinnig - durchaus zu Recht.
Konservatismus ist eigentlich eine sehr pragmatische Einstellung. Der Mensch wird so akzeptiert, wie er ist, und weder, wie es die Sozialisten gerne machen, einem Erziehungsprozeß zum "neuen Menschen" unterworfen, noch nach Art der Liberalisten glorifiziert als Wesen, das alles kann, wenn man es nur läßt. Konservative sehen in jeder traditionellen Gesellschaft, trotz all ihrer Unzulänglichkeiten, eine faktisch begründete Antwort auf die Frage, wie der Mensch das Zusammenleben erfolgreich organisieren kann. Und warnen daher davor, traditionelle Werte und Lebensweisen ohne Not abschaffen zu wollen.
Aber eigentlich gibt es doch gerade in den Großstädten mit den islamischen Gesellschaften ausgesprochen konservativ eingestellte Gemeinschaften.