Wie stark kann man ein Kabel belasten?

6 Antworten

Dauerhaft 2500 W (11,87 A) aus einer alten Steckdose zu ziehen ist schon ein Risiko. Auch wenn alles mal für 16 A (3680 W) ausgelegt und abgenommen wurde, so werden die Leitungen und Betriebsmittel bei großer Last auch warm. Wenn hier marode Übergangsstellen sind (muffige Klemmen, oxidierte Steckdosenkontakte), dann kann aus Wärme Hitze werden, was brandgefährlich ist.

Besser ist es, zumindest zwei getrennte Wandsteckdosen zu verwenden, damit wenigstens an den Steckdosenkontakten der Strom etwa halbiert wird.

Noch besser wäre es, in regelmäßigen Abständen (alle 4 Jahre) die gesamte Elektroinstallation einer sog. Wierderholungsprüfung nach DIN VDE 0105-100 zu unterziehen. Mit dem Prüfsiegel hast Du die Gewähr, dass alle Betriebsmittel noch normgerecht funktionieren und somit sicher sind.

Es kommt auf den Querschnitt und zum Teil auch auf die Länge an. Wichtig ist noch zu wissen welche Verbraucher noch auf diesem Kabel samt Sicherung abgeklemmt sind.

Damals hat man die Zuleitungen großzügig zusammengefasst.

Zb alle Schlafzimmer = ein Kabel.

Da würde ich eben ein Auge in den sicherungskasten werfen und gucken welche für das Zimmer zuständig ist.

Aber allgemein wäre ich schon vorsichtig installationen die mittlerweile 50 Jahre alt sind so zu belasten. Schließlich haben sich sicherheitstechnisch schon mehrere Generationen an div gerätestufen weiter entwickelt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich würde das so machen: Schaue wie der Stromkreis abgesichert ist. Wenn mit 16 Ampere, dann nimm zur Sicherheit als Dauerbelastung vielleicht max. 10 Ampere. D. h. bei 230 Volt * 10 A = 2300 VoltAmpere (Watt) maximal, dann noch bisschen abrunden --> nimm maximal 2000 Watt.

Da ich aber die Verhältnisse bei Dir nicht kenne, übernehme ich für mein Geschreibsel keinerlei Verantwortung!

Und messe die Last mit einem Meßgerät, statt sie zu schätzen!!!!

BlueP0wer 
Fragesteller
 25.05.2021, 00:07

Danke dir !

>"Da ich aber die Verhältnisse bei Dir nicht kenne, übernehme ich für mein Geschreibsel keinerlei Verantwortung!"

Klar, das versteht sich ja von selbst :D

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lelusi  25.05.2021, 00:10
@BlueP0wer

Und messe die Last mit einem Meßgerät, statt sie zu schätzen!!!!

Ich dachte auch schon ich hätte über 500 Watt dran hängen, in Echt waren es nur 150 Watt :))

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BlueP0wer 
Fragesteller
 25.05.2021, 00:12
@lelusi

Das ist eine gute Idee! Werde ich machen :)

Danke

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Du brauchst du über eine Überlastung deiner Leitung keine Gedanken zu machen, da haben sich die Elektriker bereits bei der Installation sich die Gedanken gemacht. Festinstallierte Leitungen sind nach DIN VDE 0298-4 zu dimensionieren. Dabei ist folgende Bedingung einzuhalten:

Ib<Inenn<Iz

Das ist die technische Bedingung die bei der Installation gestellt wird. Das heißt, der Betriebsstrom Ib der im Betrieb einer Anlage z.b. zur Versorgung deiner Geräte fließt muss kleiner sein als der der Nennstrom der Absicherung, in der Regel wird für die Absicherung in Wohngebäuden der einzelnen Kreise ein sogenannte B16A Leitungsschutzschalter eingesetzt. Der Nennstrom dieser Sicherung beträgt also Inenn=16A.

Damit ist der Kreis bis zu einer maximalen Belastung von P=Unenn*Inenn=230V*16A=3680Watt ausgelegt.

Die maximale Belastbarkeit der Leitung Iz wird der Tabelle nach DIN VDE 0298-4 entnommen, dieser richtet sich in erster Linie nach den Querschnitt des elektrischen Leiters. Wichtig hierbei ist zu nennen, dass es sich bei dieser Tabelle um Normalbedingungen handelt heißt:

  • Umgebungstemperatur 30°C
  • Ungehäufte Leitungsverlegung
  • keine Oberwellenschwingung
  • und maximal 3 belastete Adern (siehe Tabelle)

kommt es zu Abweichungen muss der Querschnitt entsprechend angepasst werden zu berücksichtigen sind auch in der Tabelle angegebene Verlegearten, es spielt also z.b. eine Rolle ob das Kabel nun in Wärmegedämmten Wenden verlegt wurde oder einfach direkt mit Nagelschellen auf der Wand.

Das liegt daran, weil Kupfer ein sogenannter "Kaltleiter" ist. Das heißt der spezifische Widerstand des Materials "Kupfer" hängt von der Temperatur ab und wir umso größer je größer die Temperatur ist. Wenn der Widerstand des Kupferleiters steigt, also der spezifische Widerstand, dann sinkt auch die Belastbarkeit und damit muss der Querschnitt bei gleicher Stromstärke größer ausfallen, das ist nicht zu vernachlässigen.

Natürlich spielt auch der Spannungsfall bei der Dimensionierung des elektrischen Leiters eine Rolle, denn der elektrische Leiter kann sich vereinfacht als ein zur Last in Reihe geschalteter Widerstand betrachtet werden, was bedeutet, dass am elektrischen Leiter eine Teilspannung abfällt wie es für eine Reihenschaltung üblich ist (einfachste Grundschaltung der Elektrotechnik), diese Spannung wird als Spannungsabfall auf Leitungen bezeichnet. Der tatsächlich auftretende Spannungsfall richtet sich nach der Belastung und dem damit zusammenhängenden Strom der durch den elektrischen Leiter fließt, der nach DIN VDE 0100 maximal erlaubte Spannungsfall von 3% der Nennspannung jedoch, richtet sich nach dem Nennstrom der Absicherung.

Bei einem Nennstrom von 16A darf der Spannungsfall also nicht größer sein als 3% der angegebenen Nennspannung bei 230V währe das also:

ΔU=230V*3%/100%=6,9V

Das ganze spielt für die maximale Leitungslänge eine entscheidende Rolle, denn je länger das Kabel wird, desto größer der gesamte Leitungswiderstand, wird der maximale Spannungsfall überschritten muss ein größerer Querschnitt gewählt werden, da der Widerstand antiproportional zum Querschnitt ist.

Das spielt für die Belastbarkeit jedoch selbst keine Rolle.

Fazit

wenn wir von einer Normgerechten Anlage ausgehen, ist der Querschnitt also nach dem Nennstrom der Absicherung unter Berücksichtigung der Umgebungsbedingungen und dem Spannungsfall dimensioniert. Eine Leitung ist also Belastbarer als der Leitungsschutzschalter an Belastung zulässt. Daher würde ein Betriebsstrom der größer als der Nennstrom der Absicherung ist, früher oder später zum Ausfall der Absicherung führen bevor es zum Kabelbrand kommen würde.

WICHTIG!

Das gilt nur für nach VDE geprüfte Anlagen! Diese Prüfung ist bei festinstallierten Anlagen alle 4 Jahre zu widerholen!

Eine ordentliche und Fachgerechte Installation ist das A und O, denn auch Fehlerhafte Klemmenverbindungen können zu einen Kabelbrand führen trotz richtig dimensionierten Leitungen am besten ist es Klemmenverbindungen fest zu ziehen und auf ein nötiges Minimum zu reduzieren. Denn jede weitere Klemmenstelle gibt auch wieder eine weitere Fehlerquelle.

Sogenannte Brandschutzschalter in Anlagen sind zwar nicht von der VDE vorgeschrieben sind jedoch in der Lage Fehlerlichtbögen bei z.b. schlechten Klemmenverbindungen zu erkennen und rechtzeitig abzuschalten bevor es zu einen Brand kommen kann.

Ein gewisses Risiko ist am Ende jedoch immer realistisch jedoch ist das Bestreben von Technikern das Risiko bis auf nahezu 0 zu reduzieren.

Hallo,

Na, nu Moment, so schnell brennen die Kabel nicht, das läßt eure Stromversorgung nicht zu.

Du hast ja in jeder Wohnung so einen Sicherungskasten, da sind meistens 10 A sicherungen drin. Eine jede solche Absicherung verkraftet etwa 2500 Watt. Vielleicht könnte man auch noch 12A reinmachen dann ist es etwas mehr.

Was du da oben aufzählst ist sicher keine 2500W stark, denn das wäre ja ein ausgewachsener Elektroherd, son abluftpüster ist doch mumpitz dagegen.

STeck erstmal alles rein und dann schaust du mal. mehr als sicherung raus kann nicht passieren.

MFG

Harry

lelusi  25.05.2021, 00:21

Ein E-Herd zieht PRO PLATTE etwa 1700 Watt, d.h. 4 Platten + Backofen, dann biste platt :)

Außerdem muß eine 16 Ampere Sicherung nicht zwangsläufig bei 16 Ampere abstellen!

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