Wie soll man eine unverschuldet schlechte Note bei einer Bewerbung erklären?
Hallo liebe Community,
ich hab vor ein paar Jahren mein Fachabitur gemacht und wir hatten dort großes Pech mit unserer Mathelehrerin.
Dadurch habe ich auf meinem Abschlusszeugnis eine 4 in Mathematik und möchte nun eine zweite Ausbildung in einem Bereich machen in dem Mathe eigentlich sehr wichtig ist. Der Rest des Zeugnisses ist auch gut (Durchschnitt 1,6) und auch meine Mathenoten zuvor waren durch die Bank weg gut. Auch in der Ausbildung waren die Fächer in denen Mathematik ein Teilbereich waren durchgehend mit sehr gut benotet.
Was mache ich als Bewerber, wenn ich in einem Bewerbungsgespräch darauf angesprochen werde? Schon in meiner ersten Ausbildung kam der Kommentar, dass Mathe nicht meine Stärke sei. Aber das stimmt schlichtweg nicht. Ich bin zwar kein Mathegenie, bin aber eigentlich immer ganz gut mitgekommen.
Was ist der wirkliche Grund für die 4?
Die Lehrerin hat nichts erklärt. Nur einmal vorgerechnet und wer es nicht verstanden hat, hatte Pech gehabt. Wir haben versucht uns selbst zu helfen. Aber naja.
6 Antworten
Wenn Du im Vorstellungsgespräch darauf angesprochen wirst, sagst Du, dass die Note in Mathe auf diesem Zeugnis nicht ok ist, dass Du aber mit dieser Note die Zweitbeste in Deiner Klasse warst und dass Deine sonstigen Zeignisse bessere Noten in Mathe ausweisen.
Wenn Du Glück hast, wird vor dem Vorstellungsgespräch ein Test durchgeführt, in dem u.a. Mathekenntnisse abgefragt werden. Nach meinen Erfahrungen weichen Schulnoten und Testnoten oft voneinander ab. Hier kannst Du punkten. Allerdings musst Du bei vielen Bewerbern damit rechnen, gar nicht eingeladen zu werden.
Naja, das nur auf deine Lehrerin zu schieben, ist schwierig. Du könntest eher sagen, dass du mit ihrer Art, den Stoff zu behandeln, nicht klar kamst. Und das deine Beziehung zu ihr deine Motivation für Mathematik vorübergehend beeinträchtigt hat. Ich denke mit wertschätzender Ehrlichkeit + taktischem Geschick + der richtigen Wortwahl ist viel zu machen. Am besten noch, wenn du irgendwie anderweitig belegen oder zumindest erklären kannst, dass deine mathematischen Fähigkeiten in Ordnung sind.
Du legst weitere Zeugnisse und auch das der 1. Ausbildung vor. Ggf wird sich dann die Frage erübrigen. Aber Die Schuld der Lehrerin zuzuschieben ist nicht sehr hilfreich. Damit schießt du dich ins Aus.
Eine andere Möglichkeit hast du hier aber nicht. Leg es trotzdem mit bei. Die werden sich dann schon ein Bild machen können. Aber zu sagen, die Lehrerin war nicht gut, alle waren so schlecht , kommt definitiv nicht gut an.
Würde sagen, es kommt drauf an, was dein höchster Schulabschluss ist. Ich musste auch bei jeder Bewerbung Zeugnis der Uni vorlegen und mein Abizeugnis, obwohl das bereits 2007 war..
Mir wäre nicht wichtig, was gut ankommt, sondern eher ob alles ins Bild passt und ob ich authentisch wirke. "Nicht gut ankommen" klingt immer so als würde man versuchen, um jeden Preis in ein gewünschtes Schema zu passen. Wichtiger ist, dass man sich von anderen Bewerbern abgrenzt.
Das ist richtig. Da war meine Wortwahl nicht treffend gewählt. Aber ich meinte das selbe
Verstehe. Naja, ich habe halt oft schon von Leuten gehört, dass sie Angst haben vor dem Bewerbungsgespräch, weil sie denken, Erwartungen erfüllen zu müssen. Eigentlich ist das Gespräch aber eine Gelegenheit, auf Augenhöhe festzustellen, ob die Vorstellung beidseitig passend sind. Eigentlich traurig, wenn jemand einem Unternehmen so viel Macht gibt. Das richtige Selbstbewusstsein würde auch der Fragestellerin helfen.
Ja, da hast du absolut recht. Es sollte auf Augenhöhe sein. Es bringt ja auch nichts, wenn man in einem Unternehmen gut ankommt aber man nicht man selbst ist. Authentizität und Selbstbewusstsein ist so wichtig.
Denke damit punktet man eher. Auch mal zu einer schlechteren Note zu stehen. Generell wird hier wieder unsinniger Weise von "Schuld" gesprochen. Keiner soll hier Schuld sein. Die Fragestellerin trägt eine Mitverantwortung an ihrer Note. Die Frage ist jetzt, wie sie sich verkauft.
Naja, was hätte ich denn machen sollen um eine bessere Note zu bekommen?
Als Schüler standen wir schlichtweg vollkommen alleine da. "Wenn ihr das nicht beim ersten Mal versteht, fragt euren Sitznachbarn. Es liegt nicht in meiner Verantwortung, dass ihr das Schuljahr schafft."
Diese Aussage fiel in der ersten Mathestunde. Das Problem war, dass alle nur Bahnhof verstanden haben. Alles wurde nur ein einziges Mal vorgerechnet und der Rest war unser Problem. Die Schule bot zwar Nachhilfe an -die war aber eher auf Grundlagen ausgelegt. Also hab ich eine private Nachhilfe engagiert. Die schüttelte bei den Aufgabenstellungen nur den Kopf.
Etwa fünf Monate vor den Prüfungen wurden wir ihr als Klasse entzogen und hatten dann Mathematik bei unserer Wirtschaftslehrerin. Die hat noch versucht so viel wie möglich zu retten. Wir haben praktisch nochmal komplett von Neuem begonnen. Wir sollten die Aufgabenstellungen üben, die am wahrscheinlichsten in der Prüfung drankommen werden. Das hat auch irgendwie geklappt. Dennoch versaut mir diese eine 4 mein gesamtes Zeugnis. Und es ärgert mich, dass die Schule und damals als Schüler einfach im Regen stehen lassen hat. Wenn kein Schüler eine bessere Mathenote als 5 nach dem ersten Schuljahr bekommt sollte das irgendwie auffallen. Besonders als viele derer die sitzen geblieben sind sich auf einmal um drei bis vier Noten verbesserten.
Es geht mir ja nicht darum zu sagen "Die Lehrerin ist Schuld". Ich brauche eine Möglichkeit um herauszustellen, dass ich eben keine Niete in Mathe bin. Vorausgesetzt ich werde als Bewerberin nicht sofort aussortiert.
Ich bin mittlerweile Mitte Zwanzig und kann an dieser Note nichts mehr ändern. Hätte ich aber zu meiner Fachabizeit die selbe Selbstreflexion gehabt wie heute, hätte ich das alles nicht auf mir sitzen lassen. Besonders wenn man bedenkt wie wenig die Schulleitung sich dafür interessiert hat. Die haben sich noch gefreut, dass wir im zweiten Jahr so wenige Schüler waren. Dadurch sollten wir nämlich keinen Klassenraum mehr bekommen und fortan irgendwo unterrichtet werden. Erst nachdem unsere Klassenlehrerin sich beschwerte haben wir einen Kellerraum zugewiesen bekommen.
Lass das Zeugnis von der Schule weg, wenn das von der ersten Ausbildung später war und es nicht wirklich relevant ist
Hast du am Wochenende zu viel gefeiert oder was für ein märchenhafter Quatsch laberst du? Ohne Zeugnis irgendwo bewerben zeigt einfach, dass die Bewerber für Jobsuche scheisegal ist!
Es gehört je nach Job nicht das Zeugnis unbedingt dazu. Wenn jemand schon 20 Jahre gearbeitet hat, dann ist ein Zeugnis nicht unbedingt nötigt. Normalerweise steht eh was gefordert wird. Wenn man z.B. einen Bachelor hat, dann schickt man ja auch nicht das Abschluss Zeugnis der Schule
Du hast deine anderen Zeugnisse auch noch. Sowohl von der Regelschule als auch von der Berufsschule.
Die FOS ist nunmal eine Stufe schwerer. Auch von der Art zu unterrichten und den Anforderungen an die schüler.
FALLS dich jemand darauf anspricht kannst du immer noch sagen, dass das ein oder andere komplexen Thema in Mathe, die mit dem erwünschten Beruf nix zu tun haben, deine Note etwas verhagelt haben.
So erklärst du die Note und bist ehrlich ohne das Gesicht zu verlieren.
Dankeschön für eine der wenigen hilfreichen Antworten.
Das Problem ist, dass Mathe in der Ausbildung nie unter dem Begriff Mathematik lief. Das versteckt sich praktisch im gesamten Zeugnis hinter fast allen Fächern.
Und meine Realschulzeit ist eigentlich bereits so lange her, dass es vermutlich schon in die Kategorie "irrelevant" fällt.