Wie soll ich mich entschuldigen?
Ich, 16/w habe vor ein paar Monaten eine Auseinandersetzung mit einem Mitschüler gehabt. Er hat mich verletzt, woraufhin ich mich zu stark gerächt habe, ich habe ihn nämlich über das Internet gemobbt. Ich möchte dieses Verhalten von mir in keiner Weise entschuldigen oder rechtfertigen, da es nicht möglich ist, außerdem soll es in dieser Frage gar nicht darum gehen, weil ich meinen Fehler bereits eingesehen habe.
Das ganze ist bereits 2 Monate her, und ich habe mich zwar bei ihm entschuldigt, jedoch waren es nicht mehr als Worte. Ich finde, dass ich mich zu früh entschuldigt habe, und die Worte damals keine Bedeutung hatten. Außerdem habe ich seit dem Vorfall durchgehend ein schlechtes Gewissen, und mir geht es immer schlechter. Er tut mir außerdem ziemlich leid, da ich erst zu spät realisiert habe, dass es ihn tatsächlich beeinflusst und verletzt.
Aus diesen Gründen möchte ich gerne noch eine bessere Entschuldigung machen. Die Frage ist nur, wie? Eine Idee von mir ist, ihm Geld zu geben, als Entschädigung. Er wollte mich schon mal anzeigen, doch das hat nicht funktioniert aus privaten Gründen. Deswegen hatte ich die Idee, dass Geld eine Lösung als Entschädigung sein könnte. Oder soll ich mich einfach noch mal mit Worten entschuldigen und ihm die genauen Gründe für mein Verhalten erläutern?
Er möchte eigentlich nichts mehr mit mir zu tun haben, aber eine richtige Entschuldigung bin ich ihm noch schuldig. Wie soll ich mich entschuldigen?
warum willst du dich entschuldigen ?
Weil der Junge, den ich gemobbt habe, eine Entschuldigung verdient.
8 Antworten
Eine aufrichtige Entschuldigung ist immer besser als eine, die nur aus Schuldgefühlen oder einem Versuch, die Situation "abzukaufen", resultiert. Geld als Entschädigung anzubieten, könnte in diesem Fall als unpassend oder unaufrichtig wahrgenommen werden, da es das Gefühl vermitteln könnte, du würdest versuchen, das Problem "wegzukaufen", anstatt wirklich Verantwortung für dein Verhalten zu übernehmen.
Stattdessen solltest du dich persönlich und ehrlich bei ihm entschuldigen. Du könntest ihm sagen, dass du das Ausmaß deines Fehlverhaltens erst jetzt richtig verstanden hast und dass es dir aufrichtig leid tut, wie du ihn verletzt hast. Erkläre, dass deine erste Entschuldigung nicht die Tiefe deiner Reue widergespiegelt hat und dass du jetzt mit klarerem Kopf und reiferen Überlegungen deine Verantwortung übernehmen möchtest. Es ist wichtig, dass du auch signalisierst, dass du seine Grenzen respektierst und nichts weiter von ihm erwartest, außer vielleicht die Möglichkeit, ihm diese aufrichtige Entschuldigung zu übermitteln.
Ob er die Entschuldigung annimmt oder nicht, liegt bei ihm, aber was zählt, ist, dass du authentisch und ehrlich zu deinem Fehler stehst und daraus gelernt hast.
Du kannst die Entschuldigung natürlich in einem persönlichen Gespräch nochmal bekräftigen und ihm sagen, das es dir auch heute noch wirklich leid tut, was geschehen ist.
Letztlich musst du aber akzeptieren, wenn er Zeit braucht um dir zu vergeben. Dies solltest du auch respektieren und daraus lernen.
Vergebung heißt auch erstmal nur, das ihr miteinander Frieden schließt. Man muss danach nicht zwingend etwas miteinander zu tun haben oder danach Freunde werden.
Von dem Vorschlag mit dem Geld würde ich ebenfalls abraten. Das wirkt schnell so, als würdest du dich von der Schuld "freikaufen" wollen.
Zeig ihm stattdessen vorallem, das es dir leid tut, in dem du einfach nett zu allen bist und sowas nicht mehr machst. Und wenn du ihn siehst, sei freundlich und aufmerksam. Vielleicht ergibt sich im Schulalltag mal eine Situation wo er Hilfe benötigt und du ihm einen Gefallen tun kannst.
So wird er mit der Zeit vielleicht sehen, das du dich ändern möchtest. Aber sei dir bewusst, dass das nicht von heute auf morgen geht, sondern einige Zeit dauern kann.
Vielleicht ergibt sich auch in ein paar Wochen/Monaten mal eine Gelegenheit wo du ihm mal auf einem Schulfest oder einem Schulausflug eine Cola oder ein Eis ausgeben kannst.
Oder wenn dir wirklich danach ist ihm etwas zu schenken, versuche es eher mit etwas was er gerne hat. Über ein wirklich persönliches Präsent würde ich mich mehr freuen, wie über einen 20 € Schein.
Wenn du ihm ab und an zuvorkommend gegenüber trittst und zeigst, das du dich wirklich änderst, halte ich es schon für möglich, das sich euer Verhältnis in den nächsten Monaten wieder verbessert und er die Entschuldigung annimmt.
Aber respektiere am Ende seine Entscheidung und wenn er dir immer noch aus dem Weg gehen will, dann akzeptiere es und lerne aus der Sache für die Zukunft.
Er hat mit Dir abgeschlossen, da helfen keine Worte die Du hinterher schickst. Er verachtet Dich für Deine Tat.
Dieses Gedicht ist wahr, trifft auch auf Dich zu, vermeide zukünftig Mobben, das ist wirklich, selbst wenn Du verletzt wurdest, unterste Schublade.
Alles Gute für Dich
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Unaufhaltsam
Das eigene Wort,
wer holt es zurück,
das lebendige,
eben noch ungesprochene
Wort?
Wo das Wort vorbeifliegt
verdorren die Gräser,
werden die Blätter gelb,
fällt Schnee.
Ein Vogel käme dir wieder.
Nicht dein Wort,
das eben noch ungesagte,
in deinen Mund.
Du schickst andere Worte
hinterdrein,
Worte mit bunten, weichen Federn.
Das Wort ist schneller,
das schwarze Wort.
Es kommt immer an,
es hört nicht auf an-
zukommen.
Besser ein Messer als ein Wort.
Ein Messer kann stumpf sein.
Ein Messer trifft oft
am Herzen vorbei
Nicht das Wort.
Am Ende ist das Wort,
immer
am Ende
das Wort.
Mache es schriftlich. Schreibe ihm einen Brief oder besorge dir eine nette Karte, wo du dann noch etwas dazu schreiben kannst.
Du kannst auch schreiben, dass es dir sehr leid tut und dich auch ein schlechtes Gewissen deswegen plagt....weshalb du ihm nun schreibst.
Du kannst ihn in dem Brief dann auch fragen, ob ...oder welche Möglichkeiten es für Dich gäbe, es *wieder gut zu machen* oder als Entschädigung.
Hallo,
Du entschuldigst Dich am allerbesten darin, indem Du den Jungen einfach in Ruhe lässt. Lass ihm seinen Frieden und die Zeit beseitigt den Rest.
Es gibt, so glaube ich, nichts, was Du tun kannst. Wenn Du nur selbst Deine Absolution willst, so wirst Du die nicht bekommen. Es ist sogar gut, dass Du ein schlechtes Gewissen hast. Denn das beweist, dass Du aus dem Mist, den Du verbockt hast, bereits gelernt hast.
Du kannst in Deinem Leben nicht jeden Konflikt so beenden, wie Du es gern hättest. Und es gibt Dinge, die andere Dir nunmal nicht verzeihen und die nicht rückgängig zu machen sind. So ist das (Zusammen)leben nunmal - und daher ist es ja auch so reizvoll.