Wie soll ich meinen Eltern sagen, dass ich ungläubig bin?

18 Antworten

Wenn es ihnen wirklich wichtig ist und sie nicht bereit sind darüber hinweg zu sehen, würde ich vielleicht die paar Jährchen die du noch zuhause lebst mitspielen. Immerhin sind, so glaube ich, Aussteige nicht so gern gesehen beim Islam

Ansonsten ist es auch nicht sehr damit geholfen, dir das Leben schwerer zu machen als du müsstest für Menschen, die deine Entscheidung eh nicht akzeptieren würden. Nicht solange sie allgegenwärtig sind in deinen Leben. 

Sei bitte vorsichtig !
Ich finde deinen Schritt gut und es ist stark dass du deinen eigenen Weg gehen willst ... ich weiß nicht wie sehr gläubig sie sind , aber meinst du eine Beichte bei Ihnen könnte gefährliche Konsequenzen zur Folge haben ? Verstoßung ? Schläge ?
Ich rate dir nur , es langsam anzugehen und zu gucken was mögliche Konsequenzen sind.

Verotoxic 
Fragesteller
 06.12.2017, 01:06

Jap, wie du es sagst:/ schwere Konsequenzen

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na ja^^ ob die Vernunft dich gepackt hat, ist ja relativ ;) muss also nicht sein ;) :D

Aber schon schwierige Situation. Am besten wäre, wenn du zu deinen Eltern ehrlich bist/sein kannst, aber ich kenne sie nicht, sodass ich nicht sagen kann, ob sie nur kurz irritiert sind oder eben wütend reagieren. Das musst du wissen. Ist immer doof etwas zu machen, wohinter man nicht steht. Eigentlich herrscht Religionsfreiheit in Deutschland und mit 14 bist du religionsmündig, sodass du selbst entscheiden kannst, an was du glauben willst bzw wo du hingehen willst, bei was du mitmachen willst oder nicht. Laut Gesetz dürfen deine Eltern dir nicht vorschreiben in eine Moschee zu gehen oder ihren Glauben auszuleben. Ich hoffe, dass du da evtl doch gute Eltern abbekommen hast. 

Ich weiß nicht wie streng deine Eltern sind oder wie ihre Reaktionen dazu aussehen. Ist es nur so, dass sie es nicht akzeptieren würden, oder würdest du verstoßen werden?

Ich kann dir nur raten andere Exmuslime um Rat zu fragen, die haben das ja selbst schon miterlebt und können dir denke ich bessere Tipps geben. Es gibt sowohl auf englisch als auch auf deutsch Foren, in denen du dich mal melden kannst. :)

Auch Erfahrungsberichte auf Youtube könnten dir helfen.

Wünsche dir auf jeden Fall alles Gute!

Ich bin ein sehr naturwissenschaftlich eingestellter Mensch. Und trotzdem bin ich evangelische Pfarrer.

Ich fände es sehr arrogant, wenn jemand zu mir und zu meinem Glauben sagen würde, ich solle mal meinen Verstand nutzen.

Das baut Mauern auf zwischen Dir und ihnen.

Und mit 14 Jahren bist Du noch ziemlich jung.

Vielleicht brauchst Du die Konfrontation, um zu Dir selbst zu finden. Das spricht dafür, dass Deine Eltern Dich bis jetzt ganz schön eingeengt haben. (Zumindest aus Deiner Sicht.)

Ich würde keine Gläubigkeit vorspielen, aber aus Rücksicht zu ihnen und ihrem Glauben das eine oder andere mitmachen.
Ich meine: Vieles, was zu ihrem Glauben gehört, ist doch für eine Gemeinschaft hilfreich und nützlich. Vielleicht, indem Du es symbolsich siehst und Dich symbolisch drauf einlässt.

Wie viel Kraft kostet es, wenn Du ständig kämpfst?
Nutze Deine Kraft, damit es Dir gut geht. Kämpfe nur die Kämpfe, die Du mit wenig Aufwand gewinnen kannst. Und nur gegen echte Gegner. Mit Deinen "Lieben" sieh zu, dass Du gut mit ihnen umgehst. Du brauchst sie und sie brauchen Dich.

Verotoxic 
Fragesteller
 06.12.2017, 01:00

Falls du dich von meinem Satz angegriffen fühlst, tut es mir leid. Mich meinte dur, dass sie nicht einfach alles glaube sollen, sondern mal drüber nachdenken sollten, was sie machen.

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nachdenklich30  06.12.2017, 13:12
@Verotoxic

Noe, von Dir fühle ich mich nicht angegriffen.

(Deshalb auch der Konjunktiv.)

Was ich Dir sagen möchte:
Es ist nicht gut, wenn Du Deine Eltern gedanklich in die Enge treibst.
Wobei es umgekehrt auch nicht gut ist, wenn Du Dich in die Enge treiben lässt.

Auch im Islam geht es darum, gerade auch in der Familie gut miteinander auszukommen, füreinander einzutreten, usw.

Das sollte im Vordergrund stehen. Ihr müsst wissen, dass Ihr Euch aufeinander verlassen könnt. Und das muss immer wichtiger sein als jede Religion (oder auch jeder Atheismus).

Das bedeutet, dass Ihr gegenseitig eine Menge Toleranz und Einfühlung braucht. Als religiöse Menschen werden sich Deine Eltern um Dein Seelenheil große Sorgen machen. Und diese Angst kann in Wut umschlagen.

Ich fände es nicht gut, wenn Du jetzt unehrlich würdest und ihnen etwas vorspielst.

Aber das heißt ja im Umkehrschluss nicht, dass Du jetzt alles Religiöse boykottieren müsstest.

Wenn Du Deinen Eltern entgegen kommen kannst, kann es ihnen leichter fallen, auch Dir entgegen zu kommen.

Das ist schwer, ich kenne das. Aber es lohnt sich.

Ansonsten: Es ist immer gut, wenn man drüber nachdenkt, was man macht. Gerade auch im Bereich von Religion kann man viel Unheil anrichten. Und da sollte man sich immer klar machen: Was ist wichtiger: Die Religion oder mein Sohn? Die Religion/mein Atheismus oder meine Eltern?

Und dafür wünsche ich Dir gute Nerven.
Dass Du zu Dir stehen kannst, ohne Deine Eltern zu verlieren.

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Gruffalo  06.12.2017, 03:57

Ich fände es sehr arrogant, wenn jemand zu mir und zu meinem Glauben sagen würde, ich solle mal meinen Verstand nutzen.

Dann müsstest du ja deinen Glauben gut mit logischen Argumenten erklären können. Kannst du das?

Wie sollte man sich deiner Meinung nach verhalten wenn man in einer überlegenen Position ist?

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nachdenklich30  06.12.2017, 12:59
@Gruffalo

Wenn man sich in einer überlegenen Position glaubt und das andere spüren lässt, ist man ein arrogantes ...

Und das ist völlig unabhängig von seinen religiösen Auffassungen.

Wenn Du meinst, dass ein entsprechendes Verhalten gut ist für Dein Verhältnis zu Deinen Eltern (bzw. von @Verotxic und dessen Eltern): Ich bin davon nicht überzeugt.

Zu Deiner Frage:
Es wäre schon komisch, wenn ich als Pfarrer nicht mit guten und logischen Argumenten erklären könnte, warum ich glaube.

Glauben logisch zu erklären wird schon etwas schwieriger.

Das ist ungefähr so, als würdest Du von mir fordern, einen Teich mit einer Gabel auszulöffeln.

Wer ernst haft über Glauben diskutieren will, muss sich auch auf den Diskussionsgegenstand ein wenig einlassen und sollte nicht unerfüllbare Bedingungen stellen. Oder halt von vorneherein sagen: Ich will mit Dir gar nicht diskutieren, sondern einfach nur meine Arroganz heraus hängen lassen.

Und dann sage ich: Mach es doch mit Dir alleine.

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