Wie soll ich das in meiner Ausbildung machen?
Hey.
Vorab: Ich rede eigentlich NIE offen über Probleme deswegen ist das gerade etwas komisch. Aber ich brauche da einen Rat.
Ich hab jetzt die 10. Klasse der Realschule fertig gemacht und einen Ausbildungsplatz in einer echt tollen Firma bekommen. Super Gehalt, Super Work Life Balance und der ganze kack.
Das Problem ist, dass ich (wsl.) Winterdepressionen habe. Bzw ich kann es nicht genau erklären, aber seit ungefähr 4 Jahren fühle ich mich jeden Sommer irgendwie so "leer" aber nicht unbedingt traurig und im Winter schaffe ich es manchmal mehrere Tage nicht aus meinem Bett, die Energie und Lust auf alles ist dann irgendwie einfach weg. Ich hab alleine dieses Schuljahr deswegen 60 Fehltage, aber ich kann schlecht so oft in der Ausbildung fehlen.
Manchmal hab ich auch aus der Hölle irgendwelche Panickattacken, dass ist aber meistens eher am Abend. Ich versuch mir dann zu erklären das ich mir alles einbilde und nichts los ist aber... klappt irgendwie nicht.
Irgendwie muss es ja aber auch weiter gehen... Ideen? Oder habt ihr damit Erfahrung?
2 Antworten
Ich würde sagen, dein erster Weg sollte zum Hausarzt gehen. Schreib dir das da oben mal in Stichpunkten auf und nimm den Zettel mit, damit du beim Arzt dann auch wirklich alles gezielt ansprechen kannst.
Dein Arzt wird vermutlich daraufhin eine Blutuntersuchung anordnen, weil diverse Mängel solche Symptome auslösen können. Ich finde, grade weil du beschreibst, dass das im Winter auftritt (Dunkelheit, wenig Sonnenlicht=Vitamin-D-Synthese fällt flach) ist das auf jeden Fall die erste Adresse für dich.
Eine Sache ist mir aufgefallen, als du von deinen Panikattacken berichtet hast: Du schreibst, du versuchst dir zu erklären, dass du dir alles einbildest und nichts los ist.
Vielleicht probierst du es mal anders: Die Symptome deiner Panikattacke sind ja ganz real. Die bildest du dir auch nicht ein. Dein Herz schlägt dann wirklich schneller, vielleicht hörst du deinen Puls, vielleicht zitterst du oder hast weiche Knie.
Das macht dein Körper immer dann, wenn er in großen Stress gerät, das ist eine Stressreaktion. Er schaltet alles auf "volle Energie", um im Notfall sofort adäquat handeln zu können.
Dein Körper macht das, wenn er große Angst hat, man nennt da immer den klassischen Säbelzahntiger als Beispiel. Dein Körper reagiert aber genauso, wenn du deinen Schwarm zum ersten mal küsst. Mit den selben Symptomen.
Der Unterschied ist: Du bewertest die Reaktion. Wenn du Panik hast, bewertest du sie negativ, sie verstärkt deine Angst. Wenn du deinen Schwarm küsst, bewertest du sie positiv, sie verstärkt das kribbelige aufregende Gefühl.
Vielleicht hilft dir das dabei, im Panikfall ein bisschen besser mit dir umzugehen, weil du die Reaktion deines Körpers besser einschätzen kannst.
Mhm... und was löst diese Panik eigentlich aus? Da sind wir dann beim Thema: "Was, wenn es nicht an Vitaminen und dergleichen liegt?" - dann musst du mal schauen, wie du dich psychisch besser aufstellen kannst. Da kann dein Hausarzt dir hoffentlich auch ein bisschen weiterhelfen.
Wenn die Symptome wirklich nur im Winter auftreten,solltest du zunächst wenn es wieder auf den Winter zugeht,deinen Vitamin D,Vitamin B12 und Ferretin- Wert checken beim Hausarzt checken lassen.
Ein Mangel an einem dieser Stoffe kann depressive Symptome verstärken.Durch gezielte Einnahme davon in Absprache mit dem Arzt kann ein Mangel sehr schnell behoben werden
Auf Dauer wäre wahrscheinlich eine Therapie sinnvoll,damit du lernst solche depressiven Phasen durchzustehen und einen guten Umgang damit zu finden.