Wie scannt man Negative richtig?
Ich fotografiere leidenschaftlich gerne analog und habe die Negative früher zur Entwicklung und Digitalisierung ins Labor geschickt. Da mir das Scannen von einem Film (ca. 15€) zu teuer war, habe ich mir vor einigen Wochen den Epson V600 angeschafft, um meine Negative selbst zu digitalisieren. Ich habe nun die Ergebnisse aus dem Labor und die Ergebnisse von meinem Scanner verglichen und es stellte sich heraus, dass die Qualität enorm gesunken ist. Es war mir bei der Anschaffung des Scanners bewusst, dass ich nicht eine Qualität erreichen kann wie bei den Scannern aus den Laboren, jedoch hätte ich nie erwartet, dass sie so stark in den Keller rutscht. Ich möchte anmerken, dass ich die Filmhalter benutzt habe, die zum Scanner dazugehörten. Andere nutzen lieber das Anti Newton Glas und legen ihre Filme direkt auf das Glas des Scanners und oben drauf das Anti Newton Glas. Welche Methode nun effektiver ist, kann ich nicht sagen. Hat jemand Erfahrung auf diesem Gebiet? Wie scannt ihr eure Negative zu Hause eigentlich sodass ihr das Maximum an Kontrast, Schärfe und Farben herausholt.
5 Antworten
hallo da machst du einen Riesen Fehler: der Epson hat 2 verschiedene Optiken. Die auf dem Glas hat weniger Auflösung als die die auf die Scan Halter focussiert ist.
Liesmal das da:
https://analoge-fotografie.net/scannen/epson/
Ich mach das Sandwich zwischen 2 Glasscheiben, wobei das obere Anti Newton Glas ist. Ich scanne übrigens mit Vuescan, aber nur deswegen, weil ich bei allen Scannern die gleiche Bedienung habe.
Bei mir schaut das Sandwich so aus:
Die Rondellen entsprechen genau der Focusdifferenz minus die Glasdicke der unteren Scheibe. Darauf kommt das Negativ mit der Schichtseite nach unten. darüber die Anti Newtonscheibe.
Hier natürlich nicht gereinigt. Aber das gibt die besten Scans:
Das Bild:
Und der Ausschnitt hinten am Gebäude:
Mein Rat noch: Nimm nicht Silver Fast, denn die bearbeitet das Bild. Mach einen Rohscan auf *.tif rechne es auf JPG herunter und bearbeite dann das Bild, in einem guten Bearbeitungsprogramm. Ich hab Photoshop Elements. Andere nehmen das Freewareprogram Gimp. Wenn du gute Scans willst, dann bleibt dir nichts anderes übrig, als dich in die Materie zu vertiefen. Leider geht das nicht automatisch.
Ein gutes Buch, das ich habe, ist zum Beispiel dieses: https://www.orellfuessli.ch/shop/home/artikeldetails/ID40361675.html?ProvID=10917737&gclid=CjwKCAiAhbeCBhBcEiwAkv2cY1z2a6Pcyj8wO0fHUtkVZdgVCLbWmm87ViX1VP0Qi_lbBhtavmDnuBoCfwMQAvD_BwE



Hallo
Die Schichtseite ist die, die nicht glänzt.
Wenn ich bei Ilford Filmen die Zahlen richtig sehe, schaue ich auf die glänzende Seite. Also so drauflegen, dass du von Oben die Daten nicht spiegelverkehrt siehst.
Die Rondellen habe ich nach dem Feststellen der Focusdifferenz selber an der Drehbank abgestochen, Du kannst es aber auch mit den Klebebändern machen, wie dort im Text beschrieben.
Die Scheiben unten klar und oben Anti Newton habe ich aus Bilderrahmen. Das kostest fast nix und geht ganz gut. Musst einfach darauf achten, dass du einen mit und einen ohne reflexfreies Glas kaufst. Die rauhe Seite der Anti Newton Scheibe gehört auf die glänzende Seite des Films.
Noch was: Der Portra ist ein Film, der fast immer Newtonringe gibt! Leider, auch mit Anti Newton Glas, Fuiji ist da viel besser!
Oder abfotografieren: https://www.idealo.de/preisvergleich/OffersOfProduct/5187940_-df-s-310-se-rollei.html
Oder: Nikon Coolscan
Ich kann dir zu dem Scanner jetzt absolut nix sagen, aber ich hätte mir für das Geld und wenn es hauptsächlich um Filmscans geht, eher einen speziellen Filmscanner besorgt wie z.B. den Plustek Optic Film 8200i SE.
Der Epson klingt für mich wie eher ausgerichtet auf Fotoscans. Solche Flachbrettscanner kommen nicht wirklich an die effektive Auflösung und Brillianz eines dedizierten Filmscanners ran. Weil das Verfahren auch verschieden ist. Während bei nem Flachbrettscanner die Sensorleiste drüberläuft, wird bei einem Filmscanner das Bild optisch zum Sensor gespiegelt.
Der Plustek holt dir aus einem einzelnen Dia bis zu 69 Megapixel raus und hat dazu noch eine Stauberkennung per Infrarot, sowie Mehrfachbelichtung, die dir mehr Dynamik aus den Bildern rauskitzelt.
Ganz an einen professionellen Trommelscanner kommst du damit nicht ran, aber es ist gegenüber einem Flachbrettscanner ein wirklicher Qualitätssprung.
Zum Epson kann ich dir nur sagen, schau dass du in der höchsten Auflösung und der höchsten Bitrate einscannst.
Vor dem Kauf des Epson Scanners habe ich die von Plustek in Erwägung gezogen. Mein Entschluss dagegen war jedoch die Tatsache, dass man leider kein Mittelformat damit scannen kann.
Ah okay, es gibt nen PIustek der MF scannt, aber der kostet halt auch dementsprechend (Optic Film 120 Pro).
Ich bin auch für das Abfotografieren. Es gibt sogenannte "Diaduplikatoren", die auf ein geeignetes Objektiv geschraubt werden. (Bei Ebay ab und zu für Klimpergeld) Das Negativ kann man in ein Dia-Wechselrähmchen stecken. Sauber fokussieren und im Raw-Format abspeichern Anschließend weiter verarbeiten wie gehabt.
Vorteil: Kein mir bekannter Filmscanner hat die Auflösung einer guten Digitalkamera
An die Methode hab ich auch gedacht. Bei einem 35mm Negativ kann ich mit einer Macrolinse recht nah rangehen, um alle Details (im High Resolution mode) möglichst scharf aufzunehmen. Was tue ich jedoch bei einem 6×9 Mittelformat-Negativ, was ziemlich Groß ist. Da kann ich mit dem Objektiv nicht sehr nah rankommen, da das Negativ schlichtweg nicht drauf passt.
Für die 35mm Negative habe ich mir - wie erwähnt - so einen Dia-Duplikator angeschafft. Beispiel:
https://www.ebay.de/itm/Revue-Dia-Duplikator/224382279660?hash=item343e39dfec:g:1V4AAOSwhkFgSmjV
Das geht einfach und vor allem schnell. Ich hab in meiner Jugend ziemlich viel fotografiert, auch Dias. Da bleibt noch viel Arbeit zum digitalisieren.
Ob es solche Geräte auch für größere Formate gibt, weiß ich nicht, da wird man vielleicht einen Lichtschirm mit einem ordentlichen Reprostativ brauchen.
Ich scanne meine mit einem alten Filmscanner von Minolta. Hatte mich explizit gegen die "kleinen" Epsons entschieden, weil ich doch eher schlechtes im Bezug auf 35mm Scans gelesen hatte (insb. niedrige effektive Auflösung) und ich sowieso nicht vorhabe auf Mittelformat zu wechseln.
Die Alternative bleibt natürlich immer noch Digitalkamera + Makroobjektiv, falls sowas schon vorhanden sein sollte.
Ich fotografiere beide Formate, was zur Folge hat, dass der Scanner beides scannen sollte also Mittelformat und Kleinbild. Die Variante mit dem Makroobjektiv hab ich schon gehört aber das Problem ist, dass man bei einem 6×7 Mittelformat-Negativ, das eigentlich fast so groß wie ein Abzug ist, nicht so nah mit der Makrolinse rangehen kann.
Wie gut sehen die Ergebnisse denn mit MF aus? Ich hab gerade nochmal gegoogelt und anscheinend ist die Auflösung bei 35mm echt dürftig (1560 dpi = 3,6 MPix).
https://www.filmscanner.info/en/EpsonPerfectionV600Photo.html
Vielen Dank, das war echt hilfreich. Die Schichtseite eines Negatives ist doch die Seite, wo man oben die Ziffer des jeweiligen Bildes sieht und ggf. den Filmtyp z.b. portra400 oder HP5 von Ilford. Ist die untere Glasscheibe anti reflex Glas oder eine handelsübliche Glasscheibe? Und wie bist du an die Glasscheiben und die Rondellen gekommen mit der exakten Breite, um nicht aus dem Fokussbereich zu kommen. Ich fotografie seit August 2020 erst analog und bin deshalb noch ein Neuling auf dem Gebiet.