Wie rechtfertigt ihr euren Fleischkonsum?

24 Antworten

Der Tod ist für mich schlicht nichts schlimmes. (Zumindest nicht für das Lebewesen, das selbst stirbt. Der Tod ist schlimm für die, die übrig bleiben.) Ich verstehe auch nicht, weshalb den so viele Menschen als schlimm betrachten.

Insofern stört es mich nicht, dass ein Lebewesen für meinen Genuss sterben musste.

Ich habe ein Problem mit schlechten Haltungsbedingungen. Weshalb ich wenig Fleisch esse und da grösstenteils auf Haltungsstufe 4 oder Bio-Qualität achte oder anderweitig versuche, aufmerksam zu sein (meine Nachbarin hat z.B. Hühner und Kaninchen, mein Cousin ist Jäger, da weiss ich, wie die Tiere gelebt haben). Klar, manchmal klappt's nicht, manchmal verpeil ich es, oder ignorier es, aber in den letzten Jahren habe ich da enorm Fortschritte gemacht.


Deamonia  11.02.2022, 15:10
Zumindest nicht für das Lebewesen, das selbst stirbt. Der Tod ist schlimm für die, die übrig bleiben.

Sehe ich ganz genau so.

Wenn von einem Unfall höre "Sechsköpfige Familie verunglückt, ein Kind hat überlebt" habe ich kein Mitleid mit den Toten, sondern mit dem einen armen Schwein, was überlebt hat...

Tierisches Eiweiß ist für den Körper leichter umzuwandeln in eigene Eiweiße. Ausserdem habe ich einen etwas schwächeren Körper. Wenn ich nicht genügend Eiweiß zu mir nehmen würde, dann würde ich sofort drastisch Muskelmasse verlieren und abnehmen. Und das geht dann ins ungesunde Untergewicht.


Honeysuckle18  14.02.2022, 19:08

Nur das Pflanzenreich ist in der Lage, Eiweiss = Proteine zu bilden !

Tiere, die gegessen werden, haben es lediglich bereits verstoffwechselt - über Pflanzennahrung...

Nennt sich hochtrabend "Metabolismus" !

Gesunde Menschen sind in der Lage, diese Umwandlung selbst zu durchlaufen...

samalamaduda 
Beitragsersteller
 11.02.2022, 14:36

Das heißt dieses: "Es gibt tolle Ersatzprodukte" ist Schwachsinn? (Überrascht mich auch nicht)

Serera99  11.02.2022, 14:44
@samalamaduda

Ich habe welche probiert und mir ging es damit nicht gut. Bzw. mein Körper hat trotzdem an Kraft verloren. Vielleicht habe ich aber auch nicht die richtigen probiert.

samalamaduda 
Beitragsersteller
 11.02.2022, 14:52
@Serera99

Ich wollte es nicht in die Frage schreiben, aber mir geht es auch so. Ich habe es mal ohne Fleisch probiert und habe mich ausgelaugt und dauermüde gefühlt.

Deamonia  11.02.2022, 15:06
@samalamaduda

Ich litt mal unter Blutarmut, da haben mir sogar mein Arzt & meine Frauenärztin geraten, mehr Fleisch zu essen. Seitdem geht es mir deutlich besser.

Serera99  11.02.2022, 15:53
@Deamonia

Ich esse ungefähr 1 bis 2 mal Fleisch pro Woche und damit geht es mir gut. Und ich meine, ich esse das Tier ja nur, weil ich es brauche um gesund zu bleiben. Also denke ich mir auch nichts dabei. Man muss halt schauen woher das Fleisch stammt.

Für mich reicht der Geschmack als Rechtfertigung dafür aus.

Ich sehe meinen Genuss da also wichtiger, als ein Tierleben an. Ein Tier mehr oder weniger ist mir im Endeffekt auch egal.

Ganz ehrlich, was soll ich dagegen sagen? 

Ganz simpel: Die Aussage ist falsch, selbstverständlich haben wir das Recht, Tiere zu töten um sie zu Essen, weil dies zu unserer natürlichen Ernährung gehört.

Ohne Fleisch wäre der Mensch niemals zu dem geworden was er heute ist, erst das Fleisch hat unser heutiges Hirn erst möglich gemacht.

Komischerweise ist der Mensch der einzige Omnivore dem das Fleischessen vorgeworfen wird, bei allen anderen Omnis ist es völlig ok.

Das Paradoxe ist auch: bei Obst/Gemüse wird stets behauptet, Vitamintabletten wären kein Ersatz für eine gesunde Ernährung, aber bei Fleisch sollen Tabletten plötzlich völlig in Ordnung als Ersatz sein?

Das einzige was an dem Fleischkonsum von Menschen nicht stimmt, ist die Art wie das meiste Fleisch hergestellt wird. DAS kann man bemängeln, nicht aber das Fleisch essen an sich.

Wenn es dann noch ein Vegetarier ist, der das zu dir sagt, kein Veganer, dann kannst du ihm ja erklären, das Kühe Kälber bekommen müssen, um Milch zu geben, und kannst ja mal fragen, was man sonst mit den ganzen männlichen Kälbern (oder eben später Bullen) machen soll, außer sie zum essen zu schlachten.


Bodhgaya  11.02.2022, 16:15
Komischerweise ist der Mensch der einzige Omnivore dem das Fleischessen vorgeworfen wird, bei allen anderen Omnis ist es völlig ok.

Es geht hierbei um geistige Mündigkeit. Deshalb tut man an geistig Behinderte und Minderjährige auch andere Maßstäbe ansetzen.

Das Paradoxe ist auch: bei Obst/Gemüse wird stets behauptet, Vitamintabletten wären kein Ersatz für eine gesunde Ernährung, aber bei Fleisch sollen Tabletten plötzlich völlig in Ordnung als Ersatz sein?

Das ist bei Vitamintabletten für den Fleischerersatz auch nicht anders. Denn auf allen veganen Präparaten steht hinten drauf, dass man sich trotzdem gesund ernähren soll.

Das einzige was an dem Fleischkonsum von Menschen nicht stimmt, ist die Art wie das meiste Fleisch hergestellt wird. DAS kann man bemängeln, nicht aber das Fleisch essen an sich.

Dir ist bewusst, dass wir mit unserem aktuellen Fleischkonsum nicht die Welt mit Weidefleisch ernähren können?

Ganz simpel: Die Aussage ist falsch, selbstverständlich haben wir das Recht, Tiere zu töten um sie zu Essen, weil dies zu unserer natürlichen Ernährung gehört.

Kommunikation über die Nutzung eines Handys ist auch nicht natürlich. Ist es deshalb verwerflich?

Deamonia  14.02.2022, 09:36
@Bodhgaya
Es geht hierbei um geistige Mündigkeit. Deshalb tut man an geistig Behinderte und Minderjährige auch andere Maßstäbe ansetzen.

Deswegen sollte der Mensch bewusster Fleisch konsumieren & möglichst nichts verschwenden, das bedeutet aber doch noch lange nicht, das man gar kein Fleisch mehr essen darf, und sich mit Tabletten aushelfen muss.

Dir ist bewusst, dass wir mit unserem aktuellen Fleischkonsum nicht die Welt mit Weidefleisch ernähren können?

Selbstverständlich, und das habe ich auch nirgends behauptet. Heutzutage wird definitiv zu viel und auch zu minderwertiges Fleisch konsumiert, und viel zu viel landet am Ende im Müll. ("nicht stimmen war" bloß auf den Fleischkonsum an sich, nicht auf Menge oder Qualität bezogen)

Das ändert aber nichts daran, das es grundsätzlich völlig ok ist, Fleisch zu essen.

Kommunikation über die Nutzung eines Handys ist auch nicht natürlich. Ist es deshalb verwerflich?

Nein, nach dem Motto: Alle Daumen sind Finger, aber nicht alle Finger Daumen ;)

Bodhgaya  15.02.2022, 04:45
@Deamonia
Deswegen sollte der Mensch bewusster Fleisch konsumieren & möglichst nichts verschwenden, das bedeutet aber doch noch lange nicht, das man gar kein Fleisch mehr essen darf,

Aber genau dieses gar keine Fleisch essen ist für mich Zeichen von geistiger Mündigkeit. Denn ich erwarte von jemanden Erwachsenen, dass er (außer in Notwehr) gar nicht zur Gewaltanwendung greift & nicht diese lediglich minimiert.

und sich mit Tabletten aushelfen muss.

Das mit denen Tabletten, wenn man sie so nennen möchte, ist kein rein veganes/vegetarisches Phänomen. Denn es ist heute kaum möglich Zusätzen zu entgehen, selbst wenn man zu den wenigen privilegierten gehört, die nur Weidefleisch essen.

Das beste Beispiel ist das Jod im Speisesalz. Fast jeder Deutsche konsumiert es. Natürlich auch aus gutem Grund. Ernährungsinstitute hatten kein Problem unser Salz damit anzureichern.

Ein anderes Beispiel ist die Anreicherung von Böden mit Nährstoffen. In Finnland und der USA hat man so den Selenmangel besiegt.

Außerdem sehe ich in Supplementen kein Problem. Manchmal sind Supplemente sogar die gesündere Alternative, da sie eine optimale Versorgung eher gewährleisten.

Und da ist mir doch so ein Label wie "natürlich" egal, wenn ich gesund bin, Leid vermeide & die Umwelt schone.

Garnicht.ich muss meine nahrungsaufnahme nicht rechtfertigen.so einfach siehts aus.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Heilpraktiker mit Qualifik. In Osteopathie und Chiroprakti