Wie müsste man den Straßenverkehr verbessern, damit er an eure Bedürfnisse angepasst wäre?

8 Antworten

Also man sollte Gehwege schmaler machen, Fußgängerüberwege und Radwege abschaffen, die Fahrbahn für Autos überall vierspurigen machen und in den Städten eine Mindestgeschwindigkeit von 70 km/h einführen, sowie Umwandlung aller innerstädtischen Grünflächen in kostenlose Parkplätze. Das wäre ein Traum.

Aber in der Realität würde es mir schon reichen, wenn man endlich damit aufhört, den motorisierten Individualverkehr als das böse schlechthin zu betrachten und bei der Verkehrsplanung wieder alle Verkehrsteilnehmer berücksichtigt.

Es wird nicht gehen "alle Bedürfnisse unter einen Hut zu bekommen".

Ein Beispiel: Das Wohngebiet in dem ich wohne. Viele kleine Seitenstraßen, die gerade breit genug sind dass zwei Autos aneinander vorbei kommen. Viele viele Bewohner in 1+3 stöckigen Wohnhäusern. Wie war die Parksituation bisher? Die Autos die keinen Platz in den Tiefgaragen fanden (Entweder Zweitwagen oder welche die sich die ca. 50€/Monat nicht leisten wollen) standen verbotenerweise auf beiden Seiten zur Hälfte auf dem Gehsteig. Trotzdem wurde dann noch wild an und gegenüber Einfahrten oder an den Einmündungen geparkt. Für mich als meistens Fußgänger bedeutet dies Slalom über die Gehwege. Wenn auch nur mal eine Hecke zu weit in den Gehweg herein ragt, wenn mir jemand entgegen kommt etc. -> Ausweichen auf die Straße. Rollstuhlfahrer, Kinderwagen, Rollatoren? Was interessiert das die parkenden Autofahrer, die sitzen in ihren Wohnungen und merken nix. Nun hat die Stadt das ganze in ein Anwohnerparkgebiet gewandelt (30€/Jahr für EIN Auto pro Bewohner) und dabei gleichzeitig jeweils ein halbseitiges absolutes Halteverbot verhängt. Natürlich ist der Aufstand der Anwohner groß, denn die 30€ garantieren ja nicht das man einen Parkplatz findet und die Zahl der Parkplätze hat sich auf einmal halbiert. Ich als (meistens) Fußgänger genieße es jedoch endlich in meinem Wohngebiet nahezu gefahrlos spazieren gehen zu können, als Autofahrer genieße ich es dass ich ohne Rangieren und mit gutem Überblick aus der Tiefgarage fahren kann.

Was währe denn in obigem Beispiel eine Lösung die "alle Bedürfnisse unter einen Hut bekommt"? Wo sollen die Parkplätze denn her kommen? Soll weiter wild geparkt werden wie früher? Oder sollen vielleicht die Spielplätze in Parkhäuser gewandelt werden? Oder müssen halt die Autofahrer zugungsten der anderen (und übrigens überwiegenden) Verkehrsteilnehmer verzichten? Vielleicht sollte man noch sagen das die Anbindung des Wohnviertels an den öffentlichen Nahverkehr ausgezeichnet ist. Drei U-Bahnhaltestellen in weniger als 10min zu Fuß zu erreichen, dazu mehrere Bushaltestellen und eine Trambahn.

Ein schönes Ziel ist wie ich denke die 15-Minuten-Stadt

https://www.fr.de/panorama/15-minuten-stadt-konzept-klima-auto-gesundheit-verschwoerungstheorie-moreno-news-92155483.html

aber wie man sieht blühen auch da schon die Verschwörungstheorien.

Zu Fuss interessiert mich persönlich gar nicht, da ich abgesehen von den Gassi Runden mit meinem Hund nirgendwo 'einfach so' hinlaufen kann. Alleine der nächste Aldi ist 3km entfernt.

Der ÖPNV interessiert mich ebenfalls gar nicht, da ich 1,5 Stunden bis zu meiner Arbeitsstelle benötige. Das auch nur, wenn der erste Bus pünktlich ist, da der Anschluß - Bus 4 Min später fährt. Worst case kann Der Weg auch fast 2 Stunden betragen. Nicht akzeptabel.

Fahre deswegen fast ausnahmslos nur mit dem PKW irgendwo hin, mit dem ich auch nur 25-30min zur Arbeit benötige.

Bleibt für mich daher alternativlos und wird auch so bleiben.

Und wichtig. Ich wohne nicht auf dem Dorf, sondern im Speckgürtel Hamburgs.

Parkplätze gibt es in den Städten viel zu wenig. Ich wäre für eine Gesetzesänderung, das jeder Neubau von Mietwohnungen automatisch auch Parkplätze in Anzahl der Mietwohnungen auf dem Grundstück vorhalten muss.

So werden Städte auch etwas freizügiger, hübscher und grüner.

Auch stört es mich massiv, das auf vielen Straßen überhaupt geparkt werden darf.

Die Metros in Paris sind eine ausgezeichnete Lösung.

Autos sollten in einer Stadt eigentlich nicht nötig sein.

Weniger Platz für private Autos, mehr Platz für gehenden und radfahrenden Verkehr sowie ÖPNV. Außerdem ein Tempolimit von 30 sowie autofreie Zonen in Innenstädten.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Doktor der Englischen Sprachwissenschaft