Wie mit dem Verlust seines Hundes umgehen?
Hallo,
Diese oder nächste Woche müssen wir unseren erst 6 jährigen Aussie erlösen, er hat einen Milztumor und Lymphome. Er frisst und spielt noch, wir wollen aber nicht warten, bis es ihm schlecht geht oder der tumor reißt.
Für mich bricht gerade meine Welt zusammen. Er ist nicht mein Hund, er ist der mit größte Teil meines Lebens. Er hat mich in meinen 6 schlimmsten Jahren treu begleitet und war mein Grund, morgens aufzustehen und nicht aufzugeben. Meine Liebe zu ihm ist einfach unbeschreiblich.
Mittlerweile haben wir seit 1,5 Jahren noch einen Hund, aber in ihm finde ich, so hart es klingt keinen Trost und ich weiß, ich werde nie einen Hund so lieben können wie meinen großen, weil er einfach nicht typisch Hund ist und wegen dem, was wir durchgemacht haben.
Ich weiß, jeder stirbt irgendwann. Mich macht es einfach so kaputt, daß er noch so jung ist und uns viele Jahre fehlen..
Hat hier jemand ähnliche Erfahrungen? Wie seit ihr mit der Situation bzw mit der Trauer umgegangen?
Dankeschön :)
6 Antworten
Das kann ich gut nachvollziehen!
Ich halte schon mein ganzes Leben lang Katzen und alle sind/waren tolle Tiere.
Aber eine war dabei, die war für mich ganz besonders. Sie wurde bei mir geboren und von mir aufgezogen. Sie ist im Rudel aufgewachsen und war eine Freigängerin, die sich wie ein Kater behauptet hat. Sie ist mir auf Schritt und Tritt gefolgt, auch im Freien. Sie hat wie ein Hund auf mich gehört und nachmittags, wenn sie wusste, das ich nach Hause komme, hat sie schon vorm Haus gesessen und auf mich gewartet. So bald sie mich erkannte, ist sie wie ein Blitz zu mir gerannt und an mir hochgesprungen. Wir hatten eine sehr enge Verbindung.
Leider hat sie auch mit 6 Jahren Krebs bekommen und ich musste sie erlösen lassen.
Das war sehr schwer und es hat lange gedauert, bis ich darüber einigermaßen hinweggekommen bin. Meine anderen Katzen haben mir dabei sehr geholfen. Dein zweiter Hund kann dir auch dabei helfen! Du musst es nur zulassen.
Sie fehlt mir heute nach mehr als 10 Jahren noch, aber inzwischen denke ich an die schöne Zeit und freue mich, dass ich sie überhaupt kennenlernen durfte.
Trauer braucht seine Zeit und man muss Trauer auch zulassen.
Irgendwann wirst du nur noch an die schönen Zeiten denken und dich freuen, dass du so einen treuen Freund hattest.
Ganz lieben Dank für diese Antwort. Ich werde diese Worte beherzigen und versuchen, mehr an die schönen Momente zu denken und dankbar für diese Zeit zu sein :)
Tut mir leid, dass du demnächst diesen schwersten Gang im Leben eines Hundehalters mit deinem Hund gehen musst.
Es gibt Hunde, die einem mehr als andere Hunde bedeuten. Manche Hundehalter leben mit einem Seelenhund zusammen, andere werden ihrem Seelenhund nie begegnen. Keiner meiner Hunde ist mein Seelenhund und das ist auch okay aber alle haben einen großen Platz in meinem Herzen und sind daher meine Herzenshunde. Vielleicht kann der Hund der noch bei dir lebt auch dein Herzenshund werden.
Tröste dich damit, dass man bei einem Hund die Möglichkeit hat das Leiden zu beenden und den Hund zu erlösen. Bei einem Menschen hat man diese Möglichkeit nicht...
Dankeschön für die Antwort 🙏 Ich fühlte mich immer schlecht, weil ich dachte, jeder fühlt für seine Tiere das selbe. Dann bin ich dankbar, meinen Seelenhund kennengelernt haben zu dürfen, und akzeptiere, dass der zweite einfach ein Herzenshund wird.
Ich weiß wie schwer es ist, Haustiere gehen zu lassen. Ich habe mein Kaninchen tot im Stall gefunden, sie war erst 1,5 Jahre alt und hätte noch ca. 8 Jahre leben können...
Bei einem Hund ist es aber noch etwas anderes, weil Hunde mehr Zeit mit ihren Besitzern verbringen und eine engere Bindung zu ihnen haben.
Das gute ist, dass du wenigstens weißt, wann dein Hund eingeschläfert wird. Dann kannst du die Zeit, die euch noch gemeinsam bleibt nutzen, um ihm noch eine wunderschöne letzte Zeit zu ermöglichen und dich von ihm zu verabschieden.
Am besten ist es, auch wenn es hart ist, jetzt noch nicht daran zu denken, wie es dir nach dem Tod deines Hundes gehen wird. Du darfst jetzt noch nicht traurig sein, genieße lieber noch die Zeit mit deinem Hund, trauern kannst du nachdem er eingeschläfert wurde.
Ich weiß, keiner kann deinen Hund jemals ersetzen. Und an dem Trauer kannst du auch nicht vorbeikommen. Nimm dir die Zeit, die du brauchst, um über den Tod hinwegzukommen. Es wird auch später in deinem Leben Phasen geben, in denen du wieder an ihn denken musst.
Aber dann ist es schöner, an die schönsten Momente zu denken, die ihr gemeinsam hattet (z.B. in denen er für dich da war, wo ihr etwas schönes unternommen habt, ...) Dann hat man wenigstens schöne Erinnerungen. Und lieber nicht daran, wie ihr herausgefunden habt, dass er krank ist oder ihr ihn einschläfern lassen habt.
Denk auch immer dran, dass es das beste für den Hund ist. Es ist besser, dass ihr euch dafür entschieden habt, ihn einschläfern zu lassen. Er würde früher oder später leider sowieso sterben, nur dass ihr ihm die Schmerzen erspart. Ich habe auch mal den Satz gehört:
Tierliebe fängt da an, wo man sein Tier loslässt.
Dieser Satz ist meiner Meinung nach wirklich wahr.🍀
Lass dich nicht unterkriegen und den Trauer ruhig zu. Ich wünsche dir alles Gute!🐕🦺
Trauer kann bzw. sollte man nicht umgehen. Man muss sich damit konfrontieren. Man darf traurig sein, sich leer fühlen, den Hund vermissen, betrauern, dass er nicht mehr vom Leben hatte.
Nimm dir Erinnerungsstücke, Fotos, Videos, ein Lieblingsspielzeug des Hundes und schaue das an, wenn du traurig bist. Rede mit anderen (Eltern, Geschwistern etc.), die den Hund kannte, über deine Gefühle. Schreibe deine schönsten Erinnerungen an den Hund auf.
Lasse die Trauer zu, weine, sei auch traurig, wenn du an Lieblingsorte des Hundes gehst etc. Je mehr du zulässt, desto besser kannst du die Situation langfristig verarbeiten.
Und ja, dein Hund ist einzigartig, irgendein anderer, auch der Zweithund, kann ihn natürlich nicht ersetzen, weil er andere Eigenheiten hat als der 6jährige. Es wird nie wieder einen Hund geben, der genauso ist, wie dieser!
Ich habe in meinem Leben schon ziemlich viele Wellensittiche gehalten, KEIN EINZIGER war auch nur annähernd so, wie der andere! Jeder hatte seine ganz eigene Persönlichkeit, Vorlieben, Abneigungen, besonderen Verhaltensweisen.
Also ja, das muss man akzeptieren.
Es kann durchaus etwas dauern, vielleicht ein halbes Jahr, bis man komplett damit zurecht kommt.
Es ist allg. besser, wenn man nicht ein "Ersatztier" kauft. Ich habe, wenn möglich, immer darauf geachtet, wenn ein Vogel starb, keinen der gleichen oder einer ähnlichen Farbe/ Zeichnung zu holen, weil ich sonst unfaire Erwartungen an den Vogel gehabt hätte (und auch nicht sicher war, ob der Partner/ die anderen Wellensittiche vielleicht ähnliche Ideen gehabt hätten? Wenn ich vier verschiedenfarbige Wellensittiche habe und der blaue stirbt und ein Vogel mit fast identischer Zeichnung kommt, ist man dann als Wellensittich evtl. verwirrt?)
Es kann sein, dass du irgendwann einen Hund findest, zu dem du eine ähnliche Beziehung aufbauen kannst, wie du dem jetzigen.
Ich hatte drei "besondere" Vögel, die sehr einzigartig im Charakter waren, zwei waren sich ähnlich, sehr kreativ und irgendwie witzig, der andere war extrem fürsorglich gegenüber den anderen Wellensittichen. Trotzdem konnte ich die anderen Wellensittiche auch wertschätzen, auch wenn die für mich einen weniger besonderen Charakter hatten.
Ich denke, das wird dir mit Hunden auch so gehen.
Du wirst immer an diesen denken, aber vielleicht in deinem Leben noch einige liebenswerte oder bemerkenswerte Hunde kennenlernen, die halt nur sehr individuell sein werden und ganz andere Besonderheiten haben werden als deiner jetzt.
Du musst dich aber nicht zwingen, den Platz in deinem Herzen jetzt sofort neu zu besetzen.
Dankeschön für die liebe Antwort. Auch diese Worte versuche ich zu verinnerlichen und für mich daraus etwas mitzunehmen. 🙏
Dem Hund ist es relativ egal, wie lange er lebt oder ob er stirbt. Er hat dafür nicht dieses Bewusstsein. Aber Schmerzen kann er fühlen.
Also solltest du froh sein, dass er nicht leiden muss und ihr die Möglichkeit habt, ihn zu erlösen.
Selbstmitleid ist hier fehl am Platz.
Sie versinken nicht im Selbstmitleid und steigern sich nicht in ein Möchte-gern-Drama rein. Ihnen ist klar, dass ein Hund nunmal ein Tier ist - und dass man zwar traurig sein kann, aber nicht verzweifeln muss. Andere suchen sich menschliche Freunde - auch wenn das mehr Arbeit, mehr Kritik und mehr Widerspruch bedeutet als die "Freundschaft" mit einem Hund.
Solche Worte hört man von Menschen, die noch keine tiefe Verbundenheit mit einem Tier fühlen durften. Bringt mir nichts, trotzdem danke für die Antwort
Solche Worte hört man von Menschen, die noch keine tiefe Verbundenheit mit einem Tier fühlen durften.
Da irrst du dich...
Wir sind auch sehr dankbar, dass wir noch ein paar Tage haben. Aber trotz den 1000 Gedanken an den Hund möchte ich wissen, wie andere damit umgehen.