Wie kann man den Buchstaben ß erklären?

4 Antworten

Esszet - entstanden aus der Verbindung des kleinen s und des kleinen z der Kurrentschrift.

https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9F#/media/Datei:Sz-ligatur-deutsche-kurrent.png

Benutzt wird es nach langen Vokalen - Maß, groß, Fuß

und nach einem Diphtong - weiß

In der Schweiz gibt es diesen Buchstaben nicht, da bleibt es auch in diesen Fällen beim doppelten s.

Machtnix53  03.05.2023, 16:41

Mit Doppel-s wird es schwierig, den Unterschied zwischen Maßen und Massen zu unterscheiden.

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KittyCat2909  03.05.2023, 18:36
@latricolore, UserMod Light

Bis dahin ist mit dem Floß, floss viel Wasser durch das Tal- aber dann kam das Wissen, das sie wissbegierig als weise, weisse Frau in sich aufnahm. lol

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Test1ccount123  21.05.2023, 22:44
@latricolore, UserMod Light

in der Tat ist dieses Beispiel eines, wo das Eszett ausnahmsweise in einer normalen schriftlichen Äusserung Sinn machen würde.

Allerdings lässt sich der Kontext oft dennoch herauslesen, weil man sowas in vielen Fällen nicht einfach sporadisch äussert (bsp. gibt es dann trotzdem einen Kontext wie „Wie viel Alkohol ist zu viel Alkohol“ - klassisches Beispiel mit „Man soll Bier nicht in Massen trinken“).

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Bricoleur  06.11.2023, 09:23

Nach kurzen auch: Kuß, muß.

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  • s wird verwendet, wenn es ein ‚weiches s ist. Das s wird gesumt Beispiel: Ho-se, Do-se.
  • ss wird nach einem Vokal (a, e, i, o, u, ä, ö, ü) verwendet. Beispiel: Was-ser, Schlüs-sel, das ss wird gezischt gesprochen..
  • ß (Eszett) kommt nach einem langem Vokal Beispiel: Stra-ße, Fü-ße, auch hier wird das ß gezischt ausgesprochen.. Lg.

Ich als deutscher Muttersprachler halte den Buchstaben für absolut überflüssig. Wieso sollte man etwas überflüssiges Erklären :D?

spanferkel14  12.07.2023, 18:02

Das kann nur ein Muttersprachler sagen, der seine eigene Sprache nicht wirklich beherrscht. Letzteres erkennt man an den zwei Rechtschreibfehlern in deinem letzten Satz (korrekt: etwas Überflüssiges erklären).

An der Schreibung erkennst du manchmal die Bedeutung (dass vs das) und immer die korrekte Aussprache: die Maße ≠ die Masse, die Buße ≠ die Busse, Schlosshund ≠ Schoßhund, aber manche Schlosshunde sind auch Schoßhunde.

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ThomasWeuster  18.07.2023, 20:27
@spanferkel14

Du magst in der Deutschensprache besser sein als ich, meine Stärke ist jedoch die Logik bzw. Abstrahierfähigkeit.

Nur weil mein Auto einen Kratzer hat, heißt das noch lange nicht, dass die deutschen Straßen perfekt sind.

Der Buchstabe ist misst und wird meiner Meinung nach nicht gebraucht. Deshalb ist er auf der Tastatur auch ganz weit weg von den sinnvollen Buchstaben. Ich glaube er ist nicht mal im Zehnfingersystem integriert. Braucht man den Buchstaben um eine Aussprache zu verdeutlichen? Nein! Man kann auch andere Dinge benutzen. Ein "eu" wird ja auch anders ausgesprochen wie geschrieben. Oder ein "ie". Wird es "i" und dann "e" gesprochen? Nein. Ein "sch" wird auch anders gesprochen als geschrieben und so weiter. Wieso also Maße? Wieso nicht Masze? Oder Massse? Oder Mazze? Die Aussprache könnte man auch anders Kennzeichnen.

Diese Logik kann man natürlich auch umdrehen. Wieso wird "eu" so ausgesprochen bzw. geschrieben? Wieso gibt es dafür kein neues Zeichen? Vielleicht ein "ú"? Wieso ein "sch"? Wieso kein eigenes Zeichen?
All diese Dinge haben kein eigenes Zeichen, aber ein ß, dass muss es geben.

Nein, dein Kommentar ist komplett konservativ. Nach dem Motto: "Es war schon immer so, es ist gut wie es ist, es soll weiter so sein". Jeder der eine Änderung anstrebt versteht das aktuelle nicht.

Ist kein schlechter oder falscher Ansatz, aber meine Meinung ist es eben nicht.

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spanferkel14  19.07.2023, 00:34
@ThomasWeuster

Ich sehe keinen Zusammenhang zwischen deiner Fähigkeit zum Abstrahieren und deiner Aversion gegen das deutsche ß.

Wenn dir das ß nicht gefällt, kannst du es ja so machen wie in der Schweiz. Dort gibt es kein ß. Die Schweizer kommen damit anscheinend gut zurecht; ich jedenfalls habe noch nie gehört oder gelesen, dass sich irgendjemand dort beklagt hätte, dass ihm dieser Buchstabe im Alphabet fehle.

Ja, schon richtig. Das deutsche eu [ɔi], z. B. im Wort "Europa" wird anders ausgesprochen als geschrieben. Das ist auch in anderen Sprachen der Fall. Nimm nur Englisch [ 'juərəp / 'jurəp] und Französisch [ø'rɔp] her oder Italienisch/Spanisch mit dem [eu] und nicht zuletzt Neugriechisch mit [ev]. Vielleicht war das altgriechische Wort, von dem "Europa" ja herkommt, in der Aussprache dem Neugriechischen, vielleicht auch dem Italienischen oder Spanischen am nächsten. Ganz egal, auf Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch und in vielen anderen europäischen Sprachen wird "Europa" am Anfang mit eu geschrieben, egal, wie es in der jeweiligen Sprache ausgesprochen wird. Wir erkennen es sofort wieder und prägen uns anhand der Schreibweise auch die Aussprache ein. Warum sollte man in Deutschland ausscheren und plötzlich Oiropa schreiben oder für dieses [ɔi] gar einen neuen Einzelbuchstaben erfinden. Nein nein, ich weiß, diesen Vorschlag hast du nicht gemacht, ich spinne nur dein eu-Beispiel (in Gedanken auch: Massse, Mazze) etwas weiter. Es würde die Sprache und Schreibung komplizierter machen statt sie zu vereinfachen. Am Ende würden wir bei einer Lautschrift landen, bei der sich niemand mehr die Bedeutung der Wörter herleiten könnte. Keiner wüsste mehr, was die Maus mit dem Moischen und der Mann mit dem Menchen zu tun hat.

Nein, dein Kommentar ist komplett konservativ. Nach dem Motto: "Es war schon immer so, es ist gut wie es ist, es soll weiter so sein". Jeder der eine Änderung anstrebt versteht das aktuelle nicht.

Ja, ich bin konservativ, wenn es um Veränderungen geht, die zu einer Verschlechterung führen. So wäre ich über eine Eliminierung des ß nicht glücklich gewesen, ist es doch etwas Besonderes im Deutschen (wie die Umlaute) und erfüllt auch einen Zweck. Fast alle Sprachen haben irgendetwas Besonderes in der Schreibung - das Spanische die Tilde, das Französische die verschiedenen Akzente, das Dänische, Schwedische und Norwegische das å, warum soll das Deutsche nicht sein hilfreiches ß behalten? Als man bei der Rechtschreibreform die Regeln für die Schreibung von ß und ss änderte, war ich jedoch sofort dafür und habe die veränderte Schreibung auch schnellstens übernommen, denn das war und ist m. E. eine der wenigen sinnvollen Änderungen (hier: Vereinfachung der vorher für viele Menschen zu komplizierten Regel) dieser sonst größtenteils idiotischen Reform. - Dein letzter Satz in deinem Kommentar passt m. E. nicht mit dem zusammen, was du in den Absätzen vorher sagst. Übrigens: Ein Relativsatz gehört zu den Nebensätzen, Kommata wären also nicht verkehrt.

Damit soll es dann gut sein. Für mich ist das Thema erschöpfend behandelt. Gute Nacht 🛌🌛, 🐷

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spanferkel14  19.07.2023, 00:40
@spanferkel14

Nun habe ich doch glatt selbst ein Komma vergessen: "(...), statt sie zu vereinfachen." Wenn man zu faul ist, sich alles noch 'mal durchzulesen!😉

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ThomasWeuster  19.07.2023, 12:27
@spanferkel14

Cooler Kommentar !!

Ist es ein B oder ein ß? Schwer zu lesen. Am Computer geht es, aber Handschriftlich manchmal sehr schwer.

Aus aktueller Sicht wäre es natürlich eine große Reform. Muss das sein? Da würde ich selbst sagen: nein. Einfach aus dem Grunde, dass nach der letzten Reform schon ein großes Chaos war. Wenn man jetzt einen ganzen Buchstaben wegnimmt ... ohh Gott.

Deshalb halte ich es mit dem ß wie mit der aktuelle Politik. Kann ich etwas ändern? Nein! Aber ich darf mich ja beschweren :D.

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Das repräsentiert das scharfe S nach einem Diphthong oder langem Vokal.