Wie hart ist die Bundeswehr AGA?

8 Antworten

Von Experte Hrimthur bestätigt

Angemessen - etwas zu weich.

Grundlegend ist eine AGA nicht gleich AGA. Es ist abhängig wo du diese machst, bei wem du diese machst und wie dein eigener Anspruch ist. Wenn du permanent zum Arzt gehst, dann ist das halt so - kann man nichts machen.

Die darauffolgenden Ausbildungen (bei mir Gebirgsjäger SGA) war entspannter vom Allgemeinen, man durfte mehr / hatte mehr Freizeit (Kraftraum in der Dienstzeit, Fernseher auf Bude, etc.) aber die Ausbildung war nochmal härter / aber auch cooler.

Nach meiner persönlichen Meinung wird ein sehr gefährlicher Weg gegangen, wenn man Anfoderungen und Belastungen im Sinne der Persongewinnung runterschraubt und runterschraubt. Ich lege immer noch den BFT mit 1,0 und das DSA in Gold ab, aber sehe mich zur gleichen Zeit (dank Corona ^^) als sportlich ungenügend für meinen Beruf aktuell. Wer eingermaßen sportlich ist, hat mit den "Basics" wie AGA, SGA wenig Probleme.

utilizemultiply  14.11.2023, 12:27

Mit „wenig Probleme“ meinst du dann wahrscheinlich nur die Besten, also diejenigen in der Gruppe mit der stärksten Leistung, während der sportlichen Ausbildung, oder?

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Ich hatte den Eindruck, ich wäre in einem Pfadfinderlager. Meistens ist man mit Gepäck spazieren gegangen. Bisschen Zelten im Winter, tarnen und verstecken spielen, ab und zu Schiessübungen. Sport kam auch ab und zu mal vor.

MarcelK03 
Fragesteller
 22.05.2022, 14:14

Hast du Erfahrungen mit weiteren Ausbildungen gemacht? Und könntest einen Vergleich setzen?

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Hugohabenix  22.05.2022, 14:17
@MarcelK03

Nein, hab meine Wehrpflicht abgeleistet. Spezialausbildungen wie Kampfschwimmer, Scharfschütze usw. sollen da einen ganzen Zacken heftiger werden. Da ist die Durchfallquote aber auch bedeutend höher.

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wiki01  22.05.2022, 14:22
@Hugohabenix
Spezialausbildungen wie Kampfschwimmer, Scharfschütze usw.

Scharfschütze ist überhaupt nicht fordernd. Entweder du kannst schießen, oder du kannst es nicht. Tarnen, hinterhältig sein, und sich verpissen nach dem Schuss, ist nichts, was den Puls auch nur um einen Schlag erhöht.

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Hugohabenix  22.05.2022, 14:28
@wiki01

Ein bisschen ballern und verstecken reicht dafür bei weitem nicht aus. Ein Überlebenstrainingskurs überfordert schon einen großen Teil der Bewerber. Wenn ich mich recht entsinne gibt es auch einen Gewaltmarsch mit Zeitvorgabe. Wenn eine Woche mit erheblichen Schlafmangel, kaum Ruhezeiten und ein Minimum an Nahrung schnell von A nach B laufen sollst, ist es kein Vergnügen. 24 Std. regungslos die Position halten, sich einpissen und scheissen ist auch nicht jedermanns Sache.

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wiki01  22.05.2022, 14:32
@Hugohabenix

Komisch, gab es in meinem Lehrgang nicht. Weder Gewaltmarsch, Überlebenstrainingskurs noch Schlafentzug.

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Hugohabenix  22.05.2022, 14:33
@wiki01

Dann muss sich das in den letzen 20 Jahren sehr gewandelt haben. Dann hoffen wir mal das es nie zu einem V-Fall kommt.

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Hrimthur  22.05.2022, 15:36
@Hugohabenix

Hat es nicht. Überlebenstraining ist nichts Scharfschützenspezifisches.

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Hugohabenix  22.05.2022, 16:25
@Hrimthur

Wurde mir anders vermittelt, aber vielleicht hatte der Stuff auch nicht die Ahnung gehabt.

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Hrimthur  22.05.2022, 16:29
@Hugohabenix

Wollte sagen, Überlebenstraining ist und war nie Standard in der Scharfschützenausbildung, das machen nur spezialisierte Kräfte und Spezialeinheiten. Wenn deine Ausbilder das trotzdem veranlasst haben, ist es eine Sache, Standard war es aber nicht.

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Hugohabenix  22.05.2022, 16:31
@Hrimthur

Aber die Offizierslaufbahn ist da weiterhin Pflicht für eine Scharfschützenausbildung?

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Hrimthur  22.05.2022, 16:32
@Hugohabenix

Bitte was? Offiziere sind militärische Führer... Scharfschützen sind meistens Mannschaftsdienstgrade, angeführt von einem Feldwebel als Gruppenfrüher. Beim KSK ist das sicher anders, in der regulären Truppe definitiv nicht.

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Hugohabenix  22.05.2022, 16:37
@Hrimthur

Sind in der regulären Truppe überhaupt Scharfschützen vertreten? Ich kann mich auch täuschen, aber wir hatten dann in der gesamten Kaserne nicht einen dabei.

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Hrimthur  22.05.2022, 16:47
@Hugohabenix

Bei Infanterie, Panzergrenadiere und Objektschutz der Luftwaffe definitiv.

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Sehr unterschiedlich. Mein Kamerad aus Roth am See der bei der Luftwaffe AGA gemacht schrieb mir gerne wie entspannt es dort ist. Immer pünktlich 17:00 Dienstschluss, man wird nicht angeschrien etc.

Ich dagegen habe meine AGA in Seedorf bei den Fallis gemacht und alter Schwede, das ist völlig anders. Meistens (de facto) Dienst von 4:00 in der Früh bis teilweise 21:00 (außer freitags und am Wochenende), der Ton ist unglaublich rau und der Sport ist auch nicht für jeden machbar, da sind einige abgekackt.

Es ist natürlich absolut nicht vergleichbar mit der AGA z.B. von vor 20 Jahren (nach dem was ich gehört habe).

Aber wer in Seedorf behauptet er hätte die AGA beim ersten mal problemlos überstanden, muss lügen. Die Ausbilder holen wirklich 140% aus jedem einzelnen dort raus. Vor allem aus den vermeintlich schwächeren.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Aktiver Soldat

Hab selber nicht die AGA gemacht aber mein Freund. Wenn ich mal seine Erzählungen mit den Medien vergleiche würde ich eher sagen dass die härter ist als oft dargestellt wird.

Härterer Ton, durch enge Tunnel kriechen wo man schon mal Platzangst bekommt, viel Erschöpfung und auch Alkohol am Ende des Tages.

xdanix77  22.05.2022, 15:01
und auch Alkohol am Ende des Tages.

Den hauen sich die meisten allerdings aus Langeweile rein.

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Bevor es in die Praxis geht, lernen die Rekrutinnen und Rekruten zu Beginn ihrer Grundausbildung, die Bundeswehr erst einmal kennen. Dazu zählen allgemeine Kenntnisse über die Bundeswehr und welchen Auftrag sie hat, aber auch, sich als Staatsbürgerin und Staatsbürger in Uniform zu verstehen, dass man als Repräsentant/-in der Bundeswehr eine Vorbildfunktion einnimmt und sich dementsprechend verhält. Zudem wird jede Rekrutin und jeder Rekrut in der Allgemeinen Truppenkunde mit den gesetzlichen Grundlagen des Soldatenberufs vertraut gemacht und lernt die militärische Umgangsformen kennen. Der Bettenbau auf der Stube wird ebenso geübt wie die Ordnung in der Kaserne zu halten.

PRAKTISCHE AUSBILDUNG UND ERSTE HILFE

Um die Grundlagen des Gefechtsdienstes zulernen, werden die Soldatinnen und Soldaten im praktischen Teil der Bundeswehr Grundausbildung, bei jeder Tageszeit und bei jedem Wetter ausgebildet. Dazu gehört unter anderem die Tarnung und Orientierung in unbekannten Gelände, unterschiedliche Bewegungsarten, das biwakieren im Wald und der Bau von provisorischen Unterkünften sowie das Zubereiten einer Feldmahlzeit. Als Soldatin bzw. Soldat wirst du außerdem an der Waffe ausgebildet und lernst wie man Aufgaben im Wachdienst wahrnimmt. 

Zu der Bundewehr Grundausbildung gehört es ebenso, sich mit der Erste Hilfe vertraut zu machen, um im Ernstfall bei Gefechtsverletzungen Erstversorgung für sich oder Kameraden leisten zu können. Weitere praktische Bestandteile sind zudem die ABC-Abwehrausbildung und die Einweisung am Funkgerät sowie die Formalausbildung, in der unter anderem das militärische Grüßen, die korrekte Meldung an den Vorgesetzten oder auch das richtige Verhalten beim marschieren trainiert werden. Die Grundausbildung der Bundeswehr umfasst insgesamt 14 Ausbildungsgebiete, verteilt auf 450 Ausbildungsstunden.

SPORT IN DER GRUNDAUSBILDUNG UND BASIS-FITNESS-TEST

Neben den thematischen Kernausbildungen, die Woche für Woche stattfinden, ist Sport ein wesentlicher Bestandteil in der Grundausbildung und nahezu täglicher Begleiter, denn Soldatinnen und Soldaten müssen für ihren Dienst körperlich fit und belastbar sein. Als Rekrutin bzw. Rekrut wirst du nicht nur mit speziellen Trainingseinheiten, Ausdauerläufen und Hindernisparcours körperlich fit gemacht, sondern musst auch deine körperliche Leistungsfähigkeit in einem Sporttest, dem Basis-Fitness-Test, unter Beweis stellen.

Der BFT, bestehend aus drei Disziplinen: Pendellauf, Klimmhang und Fahrradergometer, ist nicht nur Prüfungsteil im Rahmen der Einstellungsuntersuchung, sondern muss auch am Ende der Grundausbildung sowie später in der Truppe einmal im Jahr von jeder Soldatin und jedem Soldat absolviert werden.