Wie halte ich im reiten richtig?

5 Antworten

Indem du die Hüfte nutzt und abkippst. Die Beine bleiben an Ort und Stelle, die Hand macht an sich auch nichts aktives - nun kommt es aber auch darauf an, wie gut du im Sitz ausgebildet bist, wie fein das Pferd ist.

Im Idealfall kippt das Becken etwas nach vorne - hierbei lässt sich aber auch einfach mal mit der Beckenposition spielen: nach vorne, neutral und nach hinten abkippen und sehen, was passiert.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin

Bei Westernreitern sieht man das Wegstrecken der Beine gelegentlich. In der klassischen Reitweise dagegen sollten die Schenkel unbedingt immer auf Tuchfühlung mit dem Pferd bleiben. Wenn du die Ferse runterdrückst, verliert das Bein jedoch diesen so wichtigen Kontakt. Heb lieber kurz die Aussenkante des Fußes etwas an, denn so kommt der Schenkel ans Pferd. Dabei ist wichtig, dass er seinen Platz am Gurt beibehält.

Die Gewichtshilfe bei der Parade ist eigentlich nicht viel mehr als ein kräftiges Ausatmen. Dadurch entspannst du kurz, das Becken richtet sich auf, dein Gewicht „sinkt in den Sattel“. Zugleich aber erhebst du „stolz deine Brust“, um nicht zu entspannt zusammen zu sinken. Sozusagen als Gegenpol zum entspannten Hintern. Wenn du dich aber regelrecht strecken würdest, kneifst du den Hintern zusammen und drückst dem Pferd unangenehm in den Rücken, so dass es zwar auch stehenbleibt, aber die Hinterhand verliert und verkrampft wird.
Wir möchten ja, dass es in der Haltparade die Hinterhand senkt und die Hinterbeine unter den Schwerpunkt bringt, damit weder Roß noch Reiter Rückenschmerzen dabei bekommen. 😅

Schau mal hier:

https://www.google.de/search?q=reiten+gut+erkl%C3%A4rt&ie=UTF-8&oe=UTF-8&hl=de-de&client=safari#fpstate=ive&vld=cid:46c84a2b,vid:bWRrs4JsY8M

Ich kippe das Becken ab und atme aus - Pferd steht. Wenn du schon die Hand brauchst, dann lass sie bitte einfach stehen - die Hand zieht nicht und wirkt bitte nie rückwärts, sowas tut Pferden weh. Hand gibt sofort nach, wenn das Pferd steht. Beine stoßen weder vor noch nach unten, sondern bleiben liegen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Das ist eine Sache einer guten RL, dir das beizubringen. Das dauert aber lange. Es geht ja nicht nur um das Anhalten des Pferdes, das kann ein Pferd, das mit dir gut vertraut ist, auch nur durch deine Stimme. "Haaalt. Braaav!" Das macht mein Pferd sehr zuverlässig, aber das hat mit dem korrekten Halten leider nichts zu tun.

Was das wahnsinnig Schwere ist, s. meinen Kommentar weiter unten, liegt darin, das Pferd korrekt anzuhalten. Seufz,...., dass es nicht auf der Vorhand durchparirert, sondern die HInterhand dazu benutzt und dass dann alle vier Beine gleichmäßig belastet werden.

Du musst lernen, dass du das Pferd über deinen Körper durchparierst. So wie du es machst, ist es grundfalsch, aber du bist ja offensichtlich noch deutliche Anfängerin.

Man zieht niemals am Zügel. Aber das heißt nicht. dass man nichts vorne macht. Stell dir vor, dass du, wenn du halten willst, das Pferd vorne gegen eine Wand treibst. Die "Wand" stellst du her, indem du die Zügelhand mal festhältst, stehen lässt, aber nicht rückwärts zieht, Und gegen diese Wand treibst du dann das Pferd und in dem Augenblick, wo es steht, lässt du wieder los. Das sind aber Bruchteile von Sekunden, die darüber entscheiden.

Auch das Anhalten, auch das Rückwärtsrichten ist immer eine vorwärtstreibende Hilfe.

Aber das wirst du erst im Laufe deines Reiterlebens mit vorzüglichem Unterricht verstehen. Und dann immer noch nicht korrekt durchführen können. Das macht ja das Reiten zur schwersten "Sport"art, die es gibt,

Wolpertinger  06.06.2023, 13:27

die Zügelhilfe ist der unwichtigste Teil einer Parade und wenn alle andere Hilfen stimmen, entsteht die Zügelhilfe passiv

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Wolpertinger  06.06.2023, 13:47
@Aylamanolo

Du schreibst nur über die Zügelhilfe, dass vermittelt den Eindruck das die Parade über die Zügelhilfe erarbeitet wird, wird sie aber nicht.

Man muss auch nichts machen mit den Zügel, weder die Zügelhand festhalten noch, stehen lassen.

Die Zügelhilfe ist reaktiv, sie entsteht durch das abkippen des Beckens.

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Ich strecke meinen Oberkörper

Nein, wenn du den Oberkörper streckst, dann kommst du automatisch in ein Hohlkreuz und weder deine Hüfte noch deine Wirbelsäule kann weiter frei schwingen.

ziehe trotzdem etwas an den Zügel 

Am Zügel wird nicht gezogen!

Durch ziehen am Zügel tust du deinem Pferd weh, es hat Schmerzen dabei.

ich stosse meine beine etwas nach vorne mit der ferse nach unten 

Bitte was?
das hört sich an als wolltest du den Anker auswerfen .

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Um ein Pferd zum Halten zu bringen gibt man eine ganze Parade.

Die ganze Parade gibst du , in dem du mit einer neutralen Beckenposition auf dem Pferd sitzt.

Oberarme liegen am Oberkörper an, Hände tragen sich selber, Beine fallen frei aus der Hüfte.

Du machst das Pferd aufmerksam, indem du es an die Zügel her an treibst, dann ziehst du den Bauchnabel nach innen bzw atmest du über den F-Laut aus.

Dabei kippt deine Hüfte nach Hinten ab und deine Hände werden reaktiv einige mm mit nach hinten genommen.

Wichtig, reaktiv nicht aktiv.

Durch das abkippen deiner Hüfte wird dein hinterer Oberschenkelmuskel angespannt und das Pferd durch deine Beine eingerahmt.

So hast du alle Hilfen, Gewicht, Bein und Zügel, korrekt genutzt und ein gut ausgebildetes Pferd sollte durchparieren.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Jahrelange Hunde Erfahrung
Aylamanolo  06.06.2023, 13:04

So hast du alle Hilfen, Gewicht, Bein und Zügel, korrekt genutzt 

und dafür braucht man oft Jahrzehnte. Leider. Durchparieren hat ja mit Anhalten nicht so viel zu tun. Bei einer ganzen Parade müssen alle Hilfen perfekt aufeinander abgestimmt sein,. Die ganze Parade, bei der das Pferd gleichmäßig auf allen vier Beinen unter dem Schwerpunkt steht, ist mir, glaube ich, im ganzen Leben nur viermal gelungen. Es freut mich darum jedesmal, wenn ich bei einer Grand Prix Aufgabe im Fernsehen sehe, wie oft die Ganze Parade auch den Spitzenreitern nicht gelingt. Diese Lektion wird nicht umsonst hoch bewertet. Sehr oft müssen die Reiter nämlich den Halt auf allen vier Beinen nachkorrigieren. Und ich grinse und freu mich, dass ich doch nicht so doof bin, wenn ich das nicht hinkriege.

Wenn ich im Unterricht die ganze Parade ausführen musste, stimmte fast immer irgendetwas nicht. Entweder das Pferd steht auf allen vier Beinen, guckt aber in der Luft herum, statt in Anlehnung zu bleiben. Oder es steht wunderbar mit dem Hals nach unten, aber ein Bein ist weggestellt. Und so weiter.

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Wolpertinger  06.06.2023, 13:21
@Aylamanolo
Durchparieren hat ja mit Anhalten nicht so viel zu tun.

Die ganze Parade kann aus allen Gangarten erfolgen und führt immer zum Halten.
Quelle: Fn

Wenn ich im Unterricht die ganze Parade ausführen musste, stimmte fast immer irgendetwas nicht. Entweder das Pferd steht auf allen vier Beinen, guckt aber in der Luft herum, statt in Anlehnung zu bleiben. Oder es steht wunderbar mit dem Hals nach unten, aber ein Bein ist weggestellt. Und so weiter.

Und jetzt?

Die ganze Parade führt trotzdem zum halten und man kann diese Lektion nicht anders erarbeiten.

Jedenfalls nicht, wenn man dem Pferd nicht im Maul rumfuchteln will oder anders weh tuen möchte

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Aylamanolo  06.06.2023, 13:28
@Wolpertinger

ja. Aber das ist die korrekte ganze Parade. Du kannst ein mit dir vertrautes Pferd z.B. im Gelände durchaus anhalten, ohne die ganze Parade durchzuführen. Zum korrekten Anhalten gehört eben weit mehr als das lässige Haaaalt.
Wer, bei einem Ausritt, kümmert sich denn um die korrekte ganze Parade? Ich nicht. Das macht nicht mal Ingrid KLimke im Gelände. Ich sage dann: "Haaalt, brav, fein." und mein Pferd steht. Aber turniermäßig korrekt ist dann was anderes verlangt. Und wie gesagt, turniermäßig korrekt, ist mir das im Leben nur viermal gelungen. Und die RL jubelt und sagt; "Sehr schön. Hast du gefühlt, was du gemacht hast?" Ich "Äh, ne."

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Wolpertinger  06.06.2023, 13:58
@Aylamanolo

Also ich gebe meinem Pferd auch im Gelände korrekte Hilfen, mein Pferd läuft im Gelände auch über den Rücken und ich sitze ordentlich.

Über Stimme pariere ich Pferde durch die bei den von mir geführten Ritten von Menschen geritten werden die es nicht selbständig können.

Wobei diese Pferde alle wissen, dass sie mein Pferd nicht zu überholen haben und schon deswegen durch parieren, weil mein Pferd die Gangart wechselt.

oder halt wenn der Reiter es beim Unterricht noch nicht selbständig kann.

Übrigens habe ich eine Frau Klimke beim Gelände reiten noch nie per Stimme durchparieren gesehen.

Davon gibt es ja genug Lehrvideos

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Aylamanolo  06.06.2023, 14:57
@Wolpertinger

mein Pferd läuft im Gelände auch über den Rücken und ich sitze ordentlich.

stell dir vor, das tut mein Pferd auch, und dennoch reite ich im Gelände lockerer als in der Bahn. Und wenn ich Ingrid KLimke erwähne, so meine ich nicht ihre Turniergeländeritte, sondern auch sie reitet schon mal locker, freizeitmäßig aus,

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Wolpertinger  06.06.2023, 15:03
@Aylamanolo

Ich glaube du hast grundsätzlich irgendwie eine falsch Vorstellung.

Eine ganze Parade ist keine Übung aus dem Tuniersport, sondern Grundlagen des Reitens.

Sie führt immer und aus allen Gangarten zum Halten.

Und ist damit eine der wichtigsten Lektionen wenn man ausreiten will.

Und ja auch I, Klimlle Reiter freiteitmäßig im Gelände Paraden.

wie gesagt davon gibt es genügend Leervudeos.

Und in keinem habe ich gesehen das sie ihre Pferde lediglich über stimme reitet.

Das empfinde ich eh als Unart, reiten tut man mit den Körper

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