Wie geht ihr mit übergriffigen Omis um?

12 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo!

Frag dich bitte mal ehrlich, was der Grund ist, dass du dich nicht liebevoll abgrenzt? Ist es eventuell Angst, dass deine Mutter dich im Regen stehen lässt, wenn du sie brauchst? Bau dir Kontakt zu anderen Müttern auf, sodass du nicht auf die Hilfe deiner Mutter angewiesen zu sein denkst! Dann kannst du z.B. wenn deine Mutter unangekündigt kommt und es dir nicht passt, liebevoll sagen, dass es zur Zeit leider nicht passt und sie das nächste Mal bitte vorher anrufen und fragen soll, wann sie kommen kann.

Deine Mutter ist gern mit deinem Sohn zusammen. Da wird sie es sich gut überlegen, ob sie einen Kontaktabbruch riskiert oder doch akzeptiert, dass sie nicht alles weiß und nicht über dein Leben bestimmen darf.

123Annebananne 
Fragesteller
 05.11.2021, 13:56

Ich glaube ich weiß garnicht wirklich wie ich mich liebevoll abgrenzen kann 🤷🏼‍♀️ Sehr guter Denkanstoß vielen Dank!

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Ille1811  05.11.2021, 14:06
@123Annebananne

Wenn du z.B. Hass in dir spürst, kannst du dich nicht liebevoll abgrenzen. Da brauchst du erst Gespräche z.B. mit einer Freundin (geteiltes Leid ist halbes Lweid) oder einer anderen Vertrauensperson, um die bösen Gedanken in dir zu benennen und sie damit sozusagen aus dir rauszuschmeißen. Das geht nicht von heute auf morgen, aber es funktioniert.

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Wenn sie dich vor Anderen nieder macht, dann hilft nur eine klare Ansage!

Genauso solltest du ihr dann ebenfalls vor Anderen begegnen und ihr vor den Anderen sagen, dass sie gerne anderer Meinung sein darf, aber sie soll es bitte unterlassen dich vorzuführen.

Oder noch deutlicher: sage ihr, wenn sie nicht aufhört dich vor Anderen zu maßregeln, dass du dann leider auf ihre Unterstützung verzichten musst.

Ansonsten bleibt nur viel Geduld, immer wieder Gespräche und eine gekonnte Gelassenheit über manche Dinge einfach wegzuhören.

Es ist oftmals schwierig, wenn die eigenen Eltern die Erziehung der Enkel an sich reißen wollen, meinen Alles besser zu wissen und gegen die Eltern arbeiten. Da hat leider nicht Jeder das Glück Eltern zu haben die sich auch zurück nehmen können oder mit denen man ohnehin auf einer Welle schwimmt.

Auf der einen Seite ist es gut die Großeltern zu haben, da sie einen selbst entlasten und es auch für da Kind enorm wichtig sein kann, wenn Oma und Opa sich kümmern.

Auf der anderen Seite bringt es einen vielleicht extrem an seine Belastungsgrenze, da man ständig unter Druck ist, sich bevormundet vorkommt und das besserwisserische Verhalten einfach nur nervt!

Manchmal hilft da einfach nur tief durchzuatmen und einfach nicht hin zu hören. Manchmal muss aber eine klare Ansage sein, auch wenn man es zum hundertsten Mal wiederholt.

Wenn sie also wieder von Salz und Pfeffer redet, dann kann man sagen: das mag früher so gewesen sein, nur sind wir mittlerweile was solche Dinge betrifft schon einen Schritt weiter.

Über solche Sätze wie: "wenn du groß bist dann hilfst du im Haushalt und wirst deshalb ein guter Junge", sollte man drüber stehen und sich mit solchen Aussagen auch gar nicht belasten. Du weißt, er wird zu einem guten Jungen erzogen, dein Kind wird es wissen und solche schwachsinnigen Aussagen sind eh nichts weiter als blabla...

Zumindest schon mal gut, dass sie die Ansicht vertritt, dass auch Jungs im Haushalt helfen sollen. Schlimmer wäre es, wenn sie ihn zum Pascha machen wollen würde.

Und wenn sie die Meinung des Arztes in Frage stellt, dann sage zu ihr: komme doch nächstes Mal mit und lasse es dir erklären. Die Welt hat sich seit meiner Kindheit weitergedreht und nicht Alles was man früher gemacht hat, ist auch Heute noch gut.

Auf der anderen Seite kannst und solltest du natürlich von ihrer Erfahrung profitieren. Sie hat ja bereits, zumindest ein Kind erzogen und großbekommen.

Deine Unsicherheit bietet ihr natürlich auch immer wieder Angriffsfläche. Sie weiß, dass du sie quasi "brauchst" und geht deswegen ihren Weg unbeirrt weiter.

Meine Mutter, die im übrigen zu 90 % auf meiner Erziehungswelle war, hat ständig betont, dass wir angeblich schon mit 1 trocken waren. Es kam auch immer so Vorwurfs massig rüber, obwohl sie es nicht so meinte und sie damit auch die Kosten für die teuren Windeln im Blick hatte.

Aber "früher" war eben auch eine andere Zeit. Meine Mutter musste die Stoffwindeln noch mit der Hand waschen. Da hätte ich auch zugesehen, dass die Kids schnell trocken werden. Klar sind wir Heute mit dem ganzen Baby- und Kindergedöns enorm gesegnet. Brei aus dem Gläschen, Wegwerfwindeln, Babyzubehör zum bespaßen etc.

Die Vergleiche hinken schon, wenn man Heute nimmt und die Erziehung und Ernährung von vor 15 Jahren. Was da noch ernährungstechnisch teilweise gut war, ist Heute erwiesenermaßen nicht gut.

Spinat z.B. - hoch gelobt früher, bis man dann feststellte, dass die Nitratbelastung doch nicht ohne ist und Babys gar keinen Spinat bekommen sollten. Und auch bei Kleinkindern Spinat z.B. niemals aufgewärmt werden soll.

Aber man sollte sich auch klar machen, dass unsere Eltern als sie Kinder bekamen vielleicht mit den gleichen Problemen zu kämpfen hatten. Deren Eltern haben vielleicht auch immer reingequatscht?!

Also lehnt man sich mal entspannt zurück und lässt sie quatschen. Es lohnt nicht jede Diskussion und es lohnt schon gar nicht jede Rechtfertigung. Es ist "dein" Kind und fertig! Du entscheidest letztendlich wo es längs geht.

Nur ab und an musst du sie wohl mit klaren Worten wieder runterholen. Aber das sollte auch nur bei wirklich elementar wichtigen Dingen passieren.

Eltern sein bedeutet ohnehin mal Fünf gerade sein lassen. Dich an jeder Äußerung von ihr aufzureiben bringt nichts.

Profitiere von ihrem Dasein, lasse sie auch gerne mal Super-Oma sein, diskutiere nicht Alles durch oder versuche nicht ihr deinen Standpunkt nahe zu bringen.

Du musst dich nicht rechtfertigen und wenn sie die Tür hinter sich geschlossen hat, dann machst du eh wie du es für richtig hältst. Und dein Kind lernt gleich dabei, dass verschiedene Wege nach Rom führen...

Und was das unangemeldete Auftauchen betrifft: wer zwingt dich jedes Mal die Tür zu öffnen? Und auch da solltest d eine klare Ansage in ihre Richtung machen: Rufe bitte vorher kurz durch.

Und lerne dich unabhängiger von ihr zu machen. Den Haushalt bekommt man auch mit Kind hin. Da braucht es keine Oma die das Kind bespaßt. Sich zu organisieren ist eh das A und O wenn man Kinder hat.

Goodnight  04.11.2021, 10:35

Liebe @Kessie1 ich schätze deine Beiträge sehr.
Doch hier sind wir in einem Punkt nicht einig. Weg hören ist in solchen Situationen ein Brandbeschleuniger und tut der Mutter extrem nicht gut.

Das muss man konsequent und sofort abstellen.

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Kessie1  04.11.2021, 10:43
@Goodnight

Ich kann da halt nur aus eigener Erfahrung sprechen. Manche Dinge bewertet man selbst über, weil man sich bereits in dieser genervten Grundstimmung befindet. Da kann Mutti auch "guten Morgen" sagen und es nervt, weil man sich bereits in der Abwehrhaltung befindet und im Grunde nur darauf wartet, dass da gleich noch was nach kommt. Aber man schont durchaus die eigenen Nerven, wenn man es sich erspart nicht über jede Anmerkung einen Kopf zu machen. Nur wenn es wirklich wichtige Dinge sind, dann muss man es ansprechen oder Grenzen setzen.

Mir hat es extrem geholfen (in allen Lebenslangen ;-)), aber du hast sicherlich Recht: das muss am Ende auch Jeder für sich rausfiltern, ob man sich durch bewusstes weghören selbst zerreibt.

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Goodnight  04.11.2021, 10:55
@Kessie1

Ich glaube wir verstehen uns schon. Man muss nicht durch jeden Ring springen den man vorgehalten bekommt. Man muss aber auch rechtzeitig merken wo man sich und seine Kinder schützen muss.

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Rote Karte!

Nicht schonend wie möglich sondern Klartext mit mit Ansage von klaren Konsequenzen.

Für Einmischungen Kontaktabbruch, sonst kommst du nie aus diesem Drama raus.

Du bist erwachsen, es ist dein Kind.

Deine Mutter und du habt die Ablösung nicht geschafft. Da habt ihr einiges nachzuholen!

entlastet mich durch ihre Anwesenheit da ich dann in Ruhe den Haushalt etc schmeißen kann … manchmal brauche ich ihre Unterstützung um die Tage gut zu meistern bsplsweise wenn ich krank bin…

Dann lerne erstens, eine Faust in der Tasche zu machen und zweitens, dir nicht jeden Schuh anzuziehen.

Niemand ist perfekt, weder deine Mutter noch du.

Alles Gute für dich!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin seit fast 40 Jahren Hebamme

Komplizierte Situation.

Ich an deiner Stelle würde es wie du es schon tust versuchen es ein wenig zu reduzieren, bzw. wenn sie unangekündigt kommt, halt einfach mal sagen das sie vorher anrufen soll, kannst ihr auch ruhig dann sagen das sonst die Tür zu bleibt, ist schließlich deine Wohnung/Haus/Grundstück.

Ansonsten hätte ich jetzt auch mal vorgeschlagen das du sie dir wirklich mal an die Seite nimmst wenn das Kind nicht dabei ist und versuchst mit ihr vernünftig zu reden.

Du sagst zwar das sei schwierig mit deiner Mutter zu reden , aber solange es nicht klingt als würdest du ihr vorwürfe machen, blocken die meisten Menschen auch nicht direkt ab.

Es ist ein Unterschied ob ich sage: "Hast du meinen Kuchen jetzt wieder geklaut?!" oder "Kann es sein das du den Kuchen gegessen hast?".

Im Notfall und als letzte Wahl bleibt halt immer noch die Möglichkeit ihr wirklich sozusagen "zu Drohen". Nicht im Sinne von Verletzen oder sonst was, sondern ihr sagen das sie das Kind sonst mal ne Zeit nicht sieht. Meistens werden Leute davon ein wenig wachgerüttelt.

Alte Menschen fühlen sich halt oft alleine und brauchen diese soziale Interaktion halt irgendwo.

Robin

123Annebananne 
Fragesteller
 04.11.2021, 09:19

Ich war sogar extra bei einem Seminar für gewaltfreie Kommunikation um mit ihr so kommunizieren damit es nicht als Angriff rüber kommt sie blockt leider trotzdem ab, aber ja ich halte mir immer vor Augen, dass sie sich alleine fühlt und toleriere daher sehr viel. Ich hoffe meine Geduld reicht :)

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FoxRoggs  04.11.2021, 09:39
@123Annebananne

Tolerieren und Faust in der Tasche machen ist eine Sache, aber sie muss lernen (egal wie alt sie ist) das es DEIN Kind ist und DU entscheidest was mit deinem Kind Passiert und auch wann deine Mutter zu DEINEM Zuhause kommen darf und wann nicht.

Ältere Menschen sind in so Hinsichten leider oft verbittert und stur, traurige Tatsache.

Dennoch solltest du dir nicht alles gefallen lassen, wenn etwas passiert was dir nicht passt, z.B das deine Mutter runtermacht wenn das Kind dabei ist, kannst du es ihr lieb sagen.

Passiert das nochmal würde ich mal das Kind kurz spielen schicken und mal tacheles reden, sogar wenn das dann zu einem Streit führt. Klar du solltest dich jetzt nicht für immer mit ihr zerstreiten, aber manchmal hilft das einfach mal das zu sagen was man denkt und beide Parteien können danach ein wenig darüber nachdenken. Vlt schickst du sie dann auch einfach mal ein paar Tage nach Hause und "erpresst" sie Quasi mit ihrer Einsamkeit, nicht die feine Art, aber kann helfen.

Merk dir einfach das du für DEIN Kind alles entscheiden darfst und deine Mutter das akzeptieren muss ob sie will oder nicht, genau so solltest du ihr das auch sagen wenn es mal hart auf hart kommt.

Robin

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Goodnight  04.11.2021, 10:51
@123Annebananne

Ganz ehrlich, die Oma braucht die klare Kante. Sie weiss sehr wohl, dass sie die Stärkere ist als du und ihr gefällt das Machtspiel!

wir haben Freunde, da hat leider die Mama immer die Schwiegertochter angegriffen, nichts was diese Frau tut ist ok.

Der Sohn, selber Psychiater hat sich das eine Weile angesehen. Dann hat er seiner Mutter klar und deutlich gesagt, dass sie jetzt augenblicklich damit aufhören soll, sonst sieht sie ihn und Enkel nie wieder. Er steht zu seiner Frau ohne Kompromisse.

Und schwups kann die Mama die Klappe halten und aufhören die Familie aufzuhetzen.

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Goodnight  05.11.2021, 10:48
@123Annebananne

Das Problem ist, sie greift dich an, nicht umgekehrt. Du musst dich wehren und keine Nettigkeiten verteilen. Wer so austeilt wie die Oma muss einstecken und ernsthaft daran glauben, dass für sie Feierabend ist, wenn sie sich nicht benimmt.
Leute die das tun was die Oma tut wissen sehr genau, das sie frech und übergriffig sind.
Sie haben bloss gelernt, dass sie damit durchkommen.

Ihr geht es auf deine Kosten gut.
Genau das darfst du nicht zulassen.

Was sagt eigentlich dein Mann dazu?

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123Annebananne 
Fragesteller
 05.11.2021, 12:14
@Goodnight

Mein Mann steht voll und ganz hinter mir wenn sie mich vor anderen schlecht redet nimmt er mich sofort in „Schutz“ bzw. äußert seine Sichtweise… ansonsten ist sie ja hauptsächlich hier wenn er arbeiten ist dann will sie ja quasi helfen

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FoxRoggs  05.11.2021, 12:16
@123Annebananne

Ich würde auch mit deinem Mann darüber reden und ihn vlt sogar bitten mal ein Paar Tage frei zum machen und sich das anzuschauen, zusammen könnt ihr vlt besser was dagegen tun.

Zu hören das dein Mann hinter dir steht ist aber schonmal eine große Entlastung und freut mich auf jeden Fall für dich :)

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Goodnight  05.11.2021, 13:44
@123Annebananne

Kann ich mir vorstellen, da kann man dann allen erzählen, dass Oma helfen muss, weil Mama zu unfähig ist.

Ist auch immer das Gleiche..

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