Wie gehe ich mit SM Gedanken am besten um?
Hey. Ich leide seit mehreren Wochen stark unter dem Gedanken mich umzubringen. Ich komme nicht mehr aus dem Bett, hab's Gefühl alle um mich herum sind falsch und ich habe Lust an allem vergessen.
Ich vertraue irgendwie keinem und erst Recht nicht meiner Therapeutin...
Hab auch aufgehört zu essen und weiß nicht mehr weiter.
Hallo BesserwisserinE,
Deine Situation klingt für mich sehr besorgniserregend. Sprich bitte unbedingt mit einem Menschen darüber, dem Du vertraust! Das kann ein guter Freund, ein Verwandter oder zum Beispiel auch eine Vertrauensperson aus der Schule sein.
Du kannst Dich zudem jederzeit an die Telefonseelsorge wenden. Dort ist rund um die Uhr jemand erreichbar und Du hast die Möglichkeit, ein anonymes und vertrauliches Gespräch zu führen: 0800/1110111 oder 0800/1110222 (gebührenfrei aus dem deutschen Fest- und Mobilfunknetz).
Auf der Webseite der Seelsorge kannst Du auch chatten, falls Du das lieber möchtest: http://www.telefonseelsorge.de/
Das Wichtigste ist jetzt: Überstürze nichts! Tu nichts, was Dich in Gefahr bringt und was Du nicht rückgängig machen kannst!
An den Beiträgen anderer beobachten wir, dass es vielen Menschen sehr ähnlich wie Dir geht. Du bist nicht alleine; es gibt immer einen Weg in eine bessere Situation. Oft braucht man nur jemanden, der einem hilft, ihn zu finden. Rede deshalb schnell mit jemandem über Deine Gedanken und gib niemals auf!
Auf dieser Seite https://www.gutefrage.net/aktion/suizid-hilfe-bei-selbstmordgedanken/ haben wir für Dich weitere wichtige Hotlines, Links und Tipps zusammengestellt.
Zögere im Notfall bitte auch nicht, den Notruf 112 zu wählen!
Viele Grüße
6 Antworten
Hallo BesserwisserinE,
manchmal kommt man im Leben an einen Punkt, an denen man keinen Ausweg mehr sieht. Das betrifft leider zunehmend auch junge Leute, so wie Dich. Doch bedenke bitte, dass das nicht bedeutet, dass es auch tatsächlich keinen Ausweg gibt! Hinzu kommt, dass Suizidgedanken oftmals ein Symptom einer psychischen Erkrankung ist. Dann ist auf jeden Fall professionelle Hilfe gefragt!
Was kannst Du nun tun? Wie wäre es denn, wenn Du Dich Deinen Eltern anvertraust, falls Du das nicht bereits getan hast? Natürlich kann es sein, dass sie erst einmal überfordert sind, wenn sie erstmalig mit diesem Problem konfrontiert werden und nicht so reagieren, wie Du Dir das vorgestellt hast.
Das sollte aber kein Grund sein, die Flinte sofort ins Korn zu werfen! Es kann durchaus sein, dass Du mehrere Anläufe nehmen musst, bis Du von Deinen Eltern wirklich verstanden wirst und sie Dein Problem wirklich ernst nehmen.
Wenn Du das geschafft hast, dann stehst Du nicht mehr so allein da. Und glaub mir: Wenn man in einem seelischen Tief steckt, ist es ungemein wichtig, jemanden zu haben, der geduldig und mitfühlend zuhört!
Da Eltern in der Regel möchten, dass es ihrem Kind gutgeht, sollten junge Leute eine echte Chance darin sehen, engen Kontakt zu ihnen zu pflegen. Wie gesagt, mag es am Anfang einige Hürden geben; doch sind diese erst einmal überwunden, kann zwischen Dir und Deinen Eltern ein hilfreicher Austausch stattfinden.
Sollten, aus welchem Grund auch immer, Deine Eltern nicht willens oder nicht in der Lage sein, mit Dir über Dein Problem zu sprechen, dann brauchst Du dennoch nicht verzweifeln. Es stehen nämlich eine ganze Reihe an Hilfen zur Verfügung. Hier sind einige Anlaufpunkte:
Telefonseelsorge
- 0800 - 111 0 111
- 0800 - 111 0 222
- 0800 - 111 0 333 (für Kinder / Jugendliche)
Email: unter www.telefonseelsorge.de
Online-Beratung
Hilfe für suizidgefährdete junge Menschen gibt es hier: www.das-beratungsnetz.de . Ein Online-Beratungsangebot, bei dem suizidgefährdete Jugendliche von spezielle ausgebildeten Gleichaltrige beraten werden, ist hier zu finden: http://www.u25-deutschland.de
Weiterführende Informationen und Hilfen:
Wie Du siehst, stehen Dir eine ganze Reihe an Hilfsangeboten zur Verfügung. Es gibt auf jeden Fall Menschen, die Dir helfen wollen und auch können!
Falls Du an Gott glaubst, dann vergiss nicht, dass er genau siehst, was Du im Moment durchmachst. Und auch er möchte Dir helfen. So kannst Du Dich jederzeit im Gebet an ihn wenden und ihm Dein Herz ausschütten. Gott gibt denen, die an ihn glauben und ihm vertrauen, ein sehr schönes Versprechen. Hier steht:
„Fürchte dich nicht, denn ich bin bei dir. Sei nicht ängstlich, denn ich bin dein Gott. Ich werde dich stärken, ja, ich werde dir helfen. Ich werde dich wirklich festhalten mit meiner rechten Hand der Gerechtigkeit“ (Jesaja 41:10).
Bedenke: Wer Gott an seiner Seite hat, dem steht eine starke Kraft zur Verfügung, die ihm helfen kann, auch die schwierigsten Situationen im Leben zu durchstehen.
Ich wünsche Dir, dass Du schon bald wieder Perspektiven siehst und Glück und Freunde in Dein Leben zurückkehren! Viel Kraft und gutes Gelingen!
LG Philipp
Einer der Hauptgründe, warum wir in einen depressiven Zustand rutschen, ist der, dass wir glauben, dass sich unsere Lebenssituation mit ihren äußeren Konflikten und emotionalen Zuständen niemals wieder ändern wird, egal was wir tun, egal wieviel Zeit vergeht, egal wer in unser Leben kommt und egal was sich auch verändert.
Doch dieses Gefühl ist in den allermeisten Fällen eine Verzerrung die auf unzureichende Informationen und einen zu stark eingeengten Blick basieren - das muss nicht so sein!
Wir leben im 21. Jahrhundert. Die Möglichkeiten der psychischen Heilung sind besser als jemals zuvor in der Menschheitsgeschichte. Durch KI und medizinischen Fortschritt wird es in den nächsten Jahren und Jahrzehnten auch Ansätze geben, die wir uns jetzt noch nicht mal vorstellen können.
Worunter auch immer du leiden solltest, ich kann dir versichern, dass es mindestens erheblich verbessert werden oder vielleicht sogar aufgelöst werden könnte.
Du kannst mit mit uns telefonieren, mailen, chatten oder in unsere Beratung kommen. Hilfe zur Selbsthilfe bieten wir dir in unserer App KrisenKompass.
Leben lohnt sich immer. Es kann so schön sein. Überwinde deine Krise und finde wieder zu dir selbst. Du hast nur das eine Leben und das ist wertvoll.
Bitte rede mit jemandem. Das muss nicht dein Therapeut sein, auch wenn es besser so wäre, es kann auch ein guter Freund oder die Telefonseelsorge sein
Das Problem ist, dass es sich steigert.
Zuerst denkst du nur einmal im Monat daran, danach einmal in der Woche, dann mehrmals in der Woche, danach jeden Tag und am Schluss mehrmals am Tag.
Du fängst auch an dich um nichts mehr zu kümmern, weil wenn du tot bist ist sowieso alles egal was danach kommt.
Den Selbstmord zu schaffen ist nicht so leicht wie man sich das vorstellt, weil man instinktiv Todesangst hat. Deshalb neigt man dazu sich Selbstmordarten auszusuchen die nicht so "brutal" sind, und die klappen oftmals nicht.
Schlimm wird es, wenn du deinen Selbstmordversuch überlebst und emotional keine Kraft mehr hast direkt im Anschluss daran sofort den nächsten zu begehen, weil dann alles worum du dich nicht gekümmert hast voller Brutaliät wieder auf dich zurückfällt.
Gehe in die Psychiatrie und beantrage beim Amtsgericht eine gesetzliche/-n Betreuer/-in für dich, das wird das Beste sein.