Wie funktioniert das Studieren?

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Was sind Module?

Lerneinheiten analog zu Schulfächern, die immer ein Semester lang gehen. Du machst quasi jedes Semester eine Anzahl Module/Lerneinheiten, schließt diese mit entsprechenden Prüfungen erfolgreich ab und machst im nächsten Semester andere Module/Lerneinheiten. Teilweise bauen sie aufeinander auf, z.B. kann es ein Modul "Mathe 1" geben und ein Modul "Mathe 2".

Im Allgemeinen ist es dem Studenten überlassen, welche Module er in welchem Semester macht. Es wird aber in der Regel ein Musterstudienplan geplant, bei dem die Module sinnvoll aufeinander aufbauen und die Lehrveranstaltungen, die für ein Fachsemester vorgesehen sind, sich zeitlich nicht überschneiden. Das ist also ein sehr sinnvoller Leitfaden.

Was sind Vorlesungen genau?

Das sind Lehrveranstaltungen. Ursprünglich kommen die daher, dass Bücher für Studenten viel zu teuer waren und Professoren daher aus ihren eigenen Büchern vorgelesen haben, damit die Studenten mitschreiben konnten und die Inhalte dadurch für sich selbst zur Verfügung hatten.

Und heute referiert eben der Dozent über das Thema, erklärt dieses und jenes und die Studenten hören zu und schreiben sich den Teil mit, den sie ihrerseits als wichtig für die Prüfung erachten. Ist also von der Idee her eine "Referat und Publikum" Veranstaltung und keineswegs mit Unterricht in der Schule vergleichbar. Im Allgemeinen interessieren sich die Dozenten auch herzlich wenig dafür, welche Studenten gerade anwesend sind und was sie machen, solange sie nicht stören.

Bei kleinen Vorlesungen, also wo nur 10 Studenten teilnehmen, können aber durchaus auch Diskussionen zwischen Studenten und Dozent vorkommen.

Vorlesungen sind die wichtigsten Lehrveranstaltungen der Module. Sie legen die Grundlage an Theoriestoff für die Modulprüfung.

Muss man sich für diese Vorlesungen eintragen?

Das ist von Vorlesung zu Vorlesung unterschiedlich. Manchmal muss man sich am Anfang des Semesters eintragen, dann wird jedes Mal die Anwesenheit kontrolliert und wer nicht 80% der Termine anwesend war, darf die Prüfung nicht mitschreiben.

Oft ist es aber so, dass du halt hingehst oder nicht, wie es dir gerade 'reinläuft und es keinen interessiert, ob du da bist oder nicht. Am Ende ist es ja dein Privatproblem, wie du dich bereit für die Prüfung machst und wenn du meinst, dass du das auch ohne Besuch der Vorlesungen kannst...

Wie viele Vorlesungen gibt es die Woche?

Unterschiedlich. Je nachdem was für Module du im jeweiligen Semester machst, wie umfangreich die sind und wie sehr sie sich auf Vorlesungen stützen. Es gibt Module, die 2 Vorlesungen (je 90 min) pro Woche haben, Module die 1 Vorlesung haben, Module, die nur am Anfang des Semesters 3-4 einzelne Vorlesungen haben und dann gehts z.B. ins Labor zur Praxis...

Wie laufen diese Vorlesungen ab?

Wie gesagt, tendenziell Dozenten-Monolog mit Publikum. Es können i.d.R. Fragen gestellt werden und wie gesagt, in kleinen Vorlesungen können auch unterricht-ähnliche Diskussionen zwischen Studenten und Dozenten vorkommen.

Wie viele Prüfungen schreibt man?

In der Regel eine pro Modul.

Manche Module umfassen zwei unterschiedliche Vorlesungen, dann kann es eine (Teil-)Klausur pro Vorlesung geben. Und in manchen Modulen wird die Modulnote auf anderem Wege ermittelt, z.B. mit einer Hausarbeit oder der praktischen Leistung und der Protokollführung im Labor.

Es ist übrigens auch absolut nicht unüblich, dass Modulprüfungen mündlich abgenommen werden.

In manchen Semestern hast du 12 Modulprüfungen, weil du dir zehn 2-LP-Module und zwei 5-LP-Module vorgenommen hast. Und in einem anderen Semester hast du ein Wirtschaftspraktikum gemacht und danach noch zwei Module mit Blockseminar, d.h. du schreibst einen Praktikumsbericht und zwei Modulprüfungen.

Wie ist die Benotung generell?

Sehr unterschiedlich. Es gibt Module, bei denen von vornherein klar ist dass die Prüfung reine Formsache ist und eh jeder eine gute Note bekommt. Weil der Dozent total lieb ist, weil es einfach kein hohes Niveau ist, weil es immer die gleichen (und unter Studenten bekannten) Fragen in der Prüfung gibt... Und auf der anderen Seite gibt es auch Module, bei denen in den letzten Semestern konstant 60 % Durchfallquote waren und jeder froh ist, wenn er bestanden hat, egal mit welcher Note.

Wie viele Hausarbeiten muss man schreiben?

Unterschiedlich, je nachdem was für Dozenten du in den Modulen an deiner Hochschule hast und wie sehr die auf Hausarbeiten stehen.

Wie viel Zeit verbringt man wirklich in der Universität oä. ?

Tja... ist die Zeit, die du dich statt an den heimischen Küchentisch zum Arbeiten in die Bibliothek setzt, auch "Zeit, die man an der Uni verbringt"?

Schaue in die Modulpläne der Studiengänge, die dich interessieren. Dort ist aufgeführt, wie viele "SWS" (Semesterwochenstunden) da an Vorlesungen, Seminaren, Praktika und eigener Arbeit einkalkuliert sind. Eine SWS ist 45 min pro Woche über die Dauer der Vorlesungszeit. Wobei der eigene Arbeitsanteil grundsätzlich ein reiner Schätzwert ist... vielleicht brauchst du mehr Zeit, vielleicht weniger.

Was sind diese Studien Creditpoints (oder so)

Leistpungspunkte, Credit Points, ECTS-Punkte... Die haben den Zweck, die Studienleistung zu bewerten. Also wie viel Arbeit du in dein Studium bzw. ins jeweilige Modul gesteckt hast. Dadurch sind die Leistungen international vergleichbar.

Das Prinzip ist sehr einfach: Wenn du 10 Punkte in Mathe-Modulen gemacht hast, hattest du mehr Mathe als jemand, der 5 Punkte in Mathe gemacht hat. Dafür hatte derjenige vielleicht mehr Punkte und damit mehr Leistung in einem anderen Fachgebiet erbracht.

Ein Punkt soll einen Gesamt-Arbeitsaufwand von ca. 30 Stunden repräsentieren.

Sahra2007 
Fragesteller
 28.10.2023, 13:09

Vielen vielen Danke das wahr super aufschlussreiche

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Sahra2007 
Fragesteller
 28.10.2023, 14:34

Also wen ich das richtig verstanden habe bekomme ich am Anfang eines Semester einen Plan der mir empfiehlt welche Module („Fächer“) ich belegen soll und welche Vorlesungen es dazu gibt.
Am Ende des Semestern werde ich dann benotet in Form von einer Prüfung (oder mehreren) und durch Hausarbeiten, Präsentation, Protokolle oder sowas. Und als Note bekomme ich dann diese Credit Points die dann zeigen wie gut ich dieses Thema/Modul beherrsche.

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RedPanther  28.10.2023, 14:44
@Sahra2007

Nein, ein Modul hat eine feste Zahl an Leistungspunkten. Ein Modul mit 5 Punkten ist mit einem Arbeitsaufwnad von innsgesamt ca. 150 h kalkuliert. Dass du die Modulprüfung bestehst, bedeutet dass du das Modul erfolgreich abgeschlossen hast. Du hast dann diese Arbeitsleistung erbracht, die mit dieser Zahl an Punkten gemessen wird. Eine reine Bescheinigung darüber, was du gemacht hast.

Die Note fürs Modul, als Bewertung wie gut du bestanden hast, läuft extra. Bei manchen Modulen gibt es in dem Sinne nichtmal ne Note, sondern nur "bestanden" oder eben nicht.

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Sahra2007 
Fragesteller
 28.10.2023, 14:49
@RedPanther

Ah okay jetzt hab ich es verstanden

vielen vielen Dank das hat mir echt geholfen auch bei der Entscheidung was ich machen möchte

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j0nas891  31.10.2023, 11:41
@Sahra2007

Zu beachten wäre noch, dass sich der Gesamtnotendurchschnitt an den jeweiligen Leistungspunkten (Credits/ECTS) bemisst.

Schreibst Du zum Beispiel in einem 5 CP Modul (Fach) eine Klausur mit 4,0 und in einem 2 CP Modul einen Test mit 1,0, so wiegt die 4,0 deutlich schwerer in Deinem Gesamtdurchschnitt.

Du kannst auch die Komplexität der einzelnen Module anhand deren Bepunktung erkennen - so haben "Hauptfächer" (zum Beispiel Steuerrecht in juristischen Studiengängen) regelmäßig. 5 bis 10 Credits und "Nebenfächer" (zum Beispiel Informatik in juristischen Studiengängen) 2 oder 3 Credits.

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1. Ein Modul ist eine zu absolvierende Unterrichtseinheit in der Uni. Jedes Modul wird mit einer Arbeit beendet (sei es Prüfung, Hausarbeit oder andere Ausarbeitungen), wofür du am Ende mit CP belohnt wirst. Jedes Modul gibt eine unterschiedliche Menge an CP, aber eine gewisse Mindestmenge am Abschluss deines Studiengangs benötigst du um deinen Abschluss machen zu dürfen.

2. Bei einer Vorlesung setzt man sich hin und hört einem Prof oder einem Dozent zu wie er einem Wissen über ein Thema vermittelt. Da unterrichten auch eine Fähigkeit ist die man beherrschen muss variieren die Vorlesungen an Qualität.

3. Für gewöhnlich ist das abhängig davon wie viele CP ein Modul gibt. Je mehr CP, desto mehr Vorlesungen und desto mehr Zeit missy du außerhalb der Uni für das Modul lernen. Meistens hat man aber genug Vorlesungen dass die Woche von 8 bis 16 gut ausgefüllt ist.

4. Nein, muss man nicht. Aber für die Prüfungen am Ende des Semesters. Macht man das nicht darf man an der Prüfung nicht teilnehmen.

5. Du sitzt und hörst zu. Manchmal wird auch gefragt. Das ist alles.

6. Abhängig davon wie viele Module im Semester sind und wie viele Prüfungen du dir zutraust. Mein schwerstes Semester endete mit 8 Prüfungen, mein leichtesten mit 3.

7. Meistens fair. Weiß nicht ganz was ich dir erzählen soll. In Prüfungen kommt es auf die Richtigkeit deiner Antworten an, in Hausarbeiten auch auf das drum herum. Noten reichen von 1-4 für bestanden, danach direkt nicht bestanden.

8. Kann ich dir pauschal nicht sagen, kommt drauf an wie der Prof bewertet.

9. Sofern es keine Pflichtveranstaltungen sind zwingt dich keiner dort zu sein. Bist du aber überall dabei, gerne mal so 8-10 Stunden am Tag.

10. CP spiegeln den Aufwand, die Komplexität und die erbrachte Leistung eines Moduls da. Je komplexer und größer das Modul, desto mehr CP gibt es. Du musst eine gewisse Mindestanzahl an CP über dein Studium hinweg sammeln um deinen Bachelor machen zu dürfen.

Sahra2007 
Fragesteller
 28.10.2023, 11:59

Dankeschön das hat sehr geholfen

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1.Ein Modul ist bei Bachelor- und Master-Studiengängen an Hochschulen eine Lehreinheit, die aus einer oder mehreren Lehrveranstaltungen mit einem gemeinsamen Lernziel besteht. Ein Modul dauert in der Regel ein oder zwei Semester und sollte mit höchstens einer Prüfung verbunden werden. Auf eine Prüfung kann im Ausnahmefall verzichtet werden, wenn die angestrebte Qualifikation anders nachgewiesen werden kann.

2. Eine Vorlesung ist eine Lehrveranstaltung an einer Universität oder Fachhochschule und wird von einem Professor oder einem promovierten Dozenten gehalten. Vorlesungen fallen in die Kategorie Frontalunterricht, bei dem meist mehrere hundert Studenten dem Vortrag eines Professors zuhören.

3. Im KVV steht z.B., dass eine Vorlesung + Übung 4+2 SWS hat. Das heißt, pro Woche hat man 4 Stunden Vorlesung und 2 Stunden Übung. In der Universität (wie in der Schule) hat eine Stunde nur 45 Minuten. Üblicherweise dauern Vorlesungen/Übungen jeweils 2×45=90 Minuten.

4. Ja man muss sich zu den Vorlesungen anmelden.

6.Also jedes Semester schreibt man 6 Prüfungen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Geh auf eine Webseite einer Hochschule/Uni, die eines der von dir gewünschten Fächer anbietet. Oft wird dort schon allg. viel erklärt. Wieviele Module, Klausuren etc. steht in der StuPO (Studien- und Prüfungsordnung) die man sich dort auch runterladen kann.

Geh auch mal auf Webseiten, die sich allg. mit dem Thema Studium befassen, oft haben die schon spez. Unterseiten mit derartigen allg. Erklärungen.

notting

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Die benötigst entweder Abitur od einen beruflichen Zugang zu einem Studium .

Es ist wie Schule nur mit mehr Eigenverantwortung, keine Anwesenheitpflicht in den Vorlesungen.

Keine Esen, dafür Prüfungen , Teile weissen müsse im Grundstudium einzelne Fächer / Module mit einer Prüfung abgeschlossen sein .

Am Ende des Studiums steht eine Wissenschaftliche Arbeit zu einem Thema ( Diplom od Beachlorarbeit )