Wie funktioniert bei euch die interne Vereinskommunikation? Muss man sich "WhatsApp"-Gruppen fügen?
Die Antwort auf die zweite Frage wird natürlich oft "Nein" lauten. "Nein, aber" ("Nein, aber dann musst du dich auch nicht beschweren, dass du nichts mitbekommst.")
Auf solche Antworten kann ich verzichten. So welche kann ich mir selbst geben.
Es ist so, dass ich in einem Mehrsparten-Verein (Sport) bin. Und in unserer Abteilung hat sich mit der Zeit eine "WhatsApp"-Gruppe etabliert, welche vorwiegend - eigentlich ausschließlich - zu Kommunikationszwecken betreffend der Abteilung benutzt wird.
Nun kenne ich mindestens 3 Personen, die nun mal kein WhatsApp haben. Einer von denen bin ich. Ich habe alles, was mit dem blauen Riesen zu tun hat gelöscht. Also auch den grünen Riesen, der schließlich zum blauen Riesen gehört. Ich will und wollte es einfach nicht mehr. Meine Privatsphäre und der Datenschutz sind mir zu wichtig, als dass ich weiter den grünen Datensammler verwenden wollen würde.
Jetzt machen sich logischerweise immer mehr und mehr Nachteile bemerkbar. Denn ich bekomme Informationen einfach gar nicht mehr bzw. nur verspätet über das Hören-sagen.
Die Mitbeteiligten so wie auch der Abteilungsvorstand setzen also stillschweigend voraus, dass jeder ein Smartphone und "WhatsApp" haben muss. Und jeder, der "WhatsApp" nicht hat/nicht will hat einfach "Pech gehabt".
Ich persönlich finde das nicht in Ordnung. Und ich möchte an dieser Stelle betonen, dass es nicht bloß um meinen eigenen Willen geht oder dass gar Andere "nach meiner Pfeife tanzen sollen". Sondern ich meine das wirklich ernst und weise bloß auf die Gefahren hin, denen alle Nutzer so bereitwillig und gedankenlos ausgesetzt sind.
Und daher lautet meine Fragestellung:
Wie läuft es bei euch?
Was würdet ihr in so einer Lage empfehlen?
Wie sollte ich mich verhalten?
Lässt sich an der Kommunikation überhaupt realistisch etwas ändern? Oder muss ich davon ausgehen, dass die Leute so extrem an den grünen Riesen gewöhnt und gebunden sind, dass die jeden anderen Vorschlag sofort im Keim ersticken und abwehren, weil sie einfach nichts verändern wollen?
(Und das Heftigste dabei ist ja, wie ich finde, dass die Leute nur aus Bequemlichkeitsgründen nichts ändern wollen, wenngleich auch diese Diagnose genau genommen völlig wahnsinnig ist. Denn worin bestünde die Schwierigkeit sich 5 Minuten Zeit für die Installation einer App zu nehmen und die andere App vielleicht sogar zu löschen? Man müsste weder seine Muskeln noch das eigene Gehirn großartig anstrengen. Und wenn das einfach mal ein paar Millionen Menschen machen würden, dann könnten sie alle Funktionen, die sie bei dem grünen Datensammler hatten, beispielsweise bei Signal genau so wieder und weiterverwenden. Nur mit dem wesentlichen und substanziellen Unterschied, dass die Daten wirklich verdammt gut geschützt sind und Jeder Einzelne selbst mehr Entscheidungsfreiheit betreffend seiner Daten hat.)
3 Antworten

Lass die doch machen, was sie möchten. Das möchtest du doch auch.
Such dir einen anderen Weg, um an deine Informationen zu kommen.

Ich habe alles gelesen, was du bereits geschrieben hast und habe in Kommentarform geantwortet.

Ich würde aus dem Verein austreten.

Kann man machen - wirkt aber übertrieben gemessen an dem Austrittsgrund.
Jedenfalls, wenn ich so im ersten Moment darüber nachdenke.
Würde ich das jedenfalls tun, dann würden mich alle für "verrückt" erklären. Ich wäre dann nach Ansicht der Leute ein "Querulant", der sich nicht anpassen könne und nicht anpassen wolle.
Manch' einer würde sagen "Ja gut, dann hat er Pech gehabt. Dann ist er halt raus."
Und dann war's das mit dem Thema aber auch wieder. Und dort läuft dann alles lustig so weiter wie immer.

Ich, der an eine Schule geht, muss Microsoft Teams nutzen. Das ist jetzt nichts besonders schlimmes, da ich eh schon Bing, Windows, etc. Nutzer bin, eigentlich ist es sogar recht praktisch, da Teams nach zahlreichen Updates auch mal ausgereift wirkt. Aber zurück zur Fragestellung.
Ich befinde mich daher in keiner solchen Situation und habe auch WhatsApp für Gruppen in außerschulischen Aktivitäten.
Wenn ich plötzlich auf WhatsApp verzichten wolle, glaube ich nicht, dass ich eine Chance hätte, die gesamte Kommunikation auf eine andere Plattform auszulagern.
Die not dürftigen Lösungen wären also, einen Kollegen oder auch den Chef selbst zu fragen, ob er wichtige Informationen denn auch per Mail verbreiten könne.
Ich kann es aber auf geeisserweise schon verstehen, dass WhatsApp vorraus gesetzt wird, weil es einfach eine große Menge an Leuten haben.

Ja. So weit kann ich auch denken. "Weil es einfach eine große Menge an Leuten haben"...
Aber das kann ja nicht der Maßstab sein, weil es eine exorbitant große Anzahl von Leuten gibt, die es haben.
Wenn alle aus dem Fenster springen, springe ich ja nicht deswegen hinterher. Ich springe aus dem Fenster, wenn ich persönlich vollkommen davon überzeugt oder so fundamental verzweifelt wäre, dass das mein einziger (Aus-)Weg sei.
Der Maßstab muss doch sein was datenschutzkonform ist. Was sicher und zuverlässig ist. Und was nicht wirtschaftlich verwertet wird oder unnötigerweise übermäßig staatlicher/geheimdienstlicher Überwachung dient.
Der Punkt, dass es so viele Leute haben, müsste in logischer Konsequenz eigentlich dazu führen, dass Jeder dann erst Recht bei sich selbst anfängt. Anfängt die Datensammler zu meiden oder am besten gleich unwiderruflich zu löschen. Denn macht es einer, kann noch einer folgen. Macht es der, kann noch einer folgen. Macht der es auch, kann der nächste folgen. Und irgendwann kann man zu dem Punkt gelangen, wo es Leute geben wird, die bemerken werden, dass man manche Leute nicht mehr über den grünen Kanal, sondern nur noch über datenschutzfreundlichere Dienste erreichen kann. Und dann kann ein datenschutzfreundlicher Dienst theoretisch den Datensammler-Konzern irgendwann ablösen.
Irgendwo muss man anfangen.
Ich habe angefangen. Und ich habe auch schon vereinzelt Kontakte.
Und wer darüber hinaus nicht mit ging... Ok.... Bittere Pille... Aber dann ist das so. Und dann stimmt jedoch auch mit den Leuten irgendwo etwas nicht, weil SMS könnte man auch noch schreiben. Telefonieren auch. Beides sind die eigentlich originären Grundfunktionen eines Handys. Haben Viele wohl vergessen. Eine breite und immer größer werdende Mehrheit scheint wohl sogar auch zu dumm zum Telefonieren zu sein. Das ist auch ziemlich irre, wenn man sich das mal genau anschaut.
Aber okay...

Das Problem ist halt, dass WhatsApp alles wesentlich einfacher und zentraler macht. Klar, einer muss immer anfangen sich dagegen zu Stämmen, aber du könntest auch damit Anfangen, dich von der gesamten Umwelt abzuschirmen und dann hättest du auch dieses Problem.
Die Lösung zu nehmen, die halt die Meisten haben und dann auch noch einfach ist, stößt halt nur auf die größte allgemeine Akzeptanz.
Und ich weiß was du meinst, mein Vater hat gar kein Smartphone und regt sich regelmäßig darüber auf, dass es dann heißt, man solle auf seinem Smartphone das und das machen.
Das ist natürlich gerade in Deutschland, wo penibel auf Datenschutz geachtet wird, recht seltsam, Aber für viele überwiegen die Vorteile einfach die Nachteile, anders als im Fenster-Beispiel.

Das ist aber stumpfsinnig in dem grünen Datensammler "die Vorteile" zu sehen. Denn Signal hat doch im Wesentlichen die selben Vorteile und (!) noch mehr Vorteile sogar! Und davon abgesehen wie erwähnt eben datenschutzfreundlich. Und ansonsten gäbe es beispielsweise auch Telegram, was auch eine gute Alternative sein kann.
Wüsste nicht welchen Weg es da geben könnte.
Und weiß jetzt auch nicht was ich mit der Antwort anfangen soll.
Du gehst im Grunde gar nicht auf die Frage ein.