WIE FINDET IHR DIE GENDERGERECHTE-SPRACHE?

Das Ergebnis basiert auf 42 Abstimmungen

Mich nervts, weil... 62%
Ich finde das komplett ok... 33%
Mir ist das egal, weil... 5%
Ich mache das schon laaange so... 0%
Diese gendergerechte Sprache sollte ausgeweitet werden, z.B. ... 0%

17 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo,

ich gendere nur - wie schon lange vor dem Gender-Stern-Wahn üblich - in der Form von Studentinnen und Studenten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Lehrerinnen und Lehrer usw., obwohl ich persönlich auch kein Problem mit dem generischen Maskulin habe.

Das auf den (Gender)Stern oder sonstige Zeichen reduzierte Gendern sowie das Gendern durch substantivierte Partizipien (Studierende, Mitarbeitende, Lehrende usw.) sowie andere "Wortungetüme" lehne ich ab!

Deshalb nutze, spreche und schreibe ich den Genderstern auch nicht, und es nervt mich ungemein, wenn ich Nachrichtensprecher und Fernsehmoderatoren ihn aussprechen höre - was heißt aussprechen, es ist ja vielmehr eine Kunstpause.

AstridDerPu

Mich nervts, weil...

Sie ist nicht mal gerecht, weil negative Begriffe nicht gegendert werden.
Sie erreicht möglicherweise ihren geringen Effekt nicht mal, weil die Betonung auf dem männlichen Sprachstamm liegt.
Ob die angestrebte Wirkung, Vorstellungen einer Frau beim Gesagten, für Gerechtigkeit sorgt, ist unbewiesen.
Der Schaden durch Sprachverhunzung ist enorm und wird von den Genderern ignoriert.

KannieDo 
Fragesteller
 13.08.2021, 09:44

Ja, ich als Frau fühle mich jetzt nicht diskriminiert oder ausgeschlossen wenn jemand sagt "die Schüler dieser Schule". Ich kenn auch niemanden, den dass stört.

Aber es gibt viele komische Leute auf der Welt. In Skandinavien gibt es eine Familie, war mal in einer Doku, die sagen ihrer Tochter nicht welches Geschlecht sie ist. Also sie sagen z.B. nicht , dass sie "deren Tochter" ist z.B.. Ich finde sowas so unnötig🤦‍♀️... Das Mädchen darf sich, laut den Eltern, dann ihr Geschlecht selbst aussuchen. Ihr wird auch nicht gelehrt, dass es einen Unterschied zwischen Junge und Mädchen gibt. Auch ihr Kindergarten war so einer, in dem man Wert darauf legt, den Kindern nicht zu sagen, dass sie ein eindeutiges Geschlecht haben. Und die Namen? Natürlich geschlechtsneutral 😑.

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Hinkelsteiner  13.08.2021, 09:53
@KannieDo

Hochinteressant. Die Genderer würden die "die Schüler díeser Schule" als Diskriminierung vorwerfen. Nach meinem Eindruck, damit sie was vorzuwerfen haben.

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KannieDo 
Fragesteller
 13.08.2021, 12:26
@Hinkelsteiner

Die Genderer vllt, aber ich nicht. Halte nicht viel davon. Das hat nix mehr mit Sprache zu tun, sondern mit:

"Ahhh, ok. Ich bitte Sie vieeelmals um entschuldigung. So mein Mensch, wie soll ich sie denn ansprechen?"

"Ich weiss nicht, ich fühle mich als Eiche im Körper einer Tanne, aber fühle mich als Linde..."

🤭

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Ich finde das komplett ok...

Ich bin für gendergerechte/gendersensible Sprache. Gekonnt eingesetzt ist diese für mich dann, wenn sie aus einer Kombination der verschiedenen Möglichkeiten und nicht aus dem strikten Einsatz einer einzigen Variante besteht. Dazu gehört auch, dass man versteht, bei welchen Wörtern eine "gegenderte" Variante angebracht ist und bei welchen nicht (z.B. Mensch, aber das ist dir sicherlich auch klar). Gendersensible Sprache ist keine "Lösung für alles", sondern ein Baustein von vielen für eine Gesellschaft, in der Nicht-Männer sichtbarer sind als in unserer heutigen, da durch diese (also gendersensible Sprache) der herrschende männliche Bias in der Sprache abgemindert wird.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Doktor der Englischen Sprachwissenschaft
KannieDo 
Fragesteller
 13.08.2021, 09:39

Interessant... Aber dann geht noch um die Artikel der Wörter. Es heisst ja noch immer DER Mensch und nicht DAS Mensch...Fühlen sich dadurch die ganz Argen nicht auch nicht miteinbezogen.

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Adomox  13.08.2021, 09:47
@KannieDo

Das "Problem" liegt nicht wirklich auf der Ebene eines bewussten Nicht-Mitgedachtseins, sondern auf der Ebene un(ter)bewusster Assoziationen mit bestimmten Wortformen, insbesondere eben dem generischen Maskulinum. Dieses zeigt einen männlich Bias, d.h. es werden mit den theoretisch fairen Formen ("die Maler", "die Lehrer") mehr männliche Vertreter assoziiert. Nun zeigen sprachwissenschaftliche Studien, dass die Artikel auf diese Assoziation keinerlei Auswirkung haben; entsprechend nein: die Artikel von Wörtern wie "Mensch", "Person", etc., sind kein Problem für gendersensiblere Sprache.

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Ich finde das komplett ok...

es eben bewiesen ist, dass es genau den psychologischen Effekt erzielt, den es erzielen soll: die gedankliche bzw. psychologische Integration von Frauen, welche beim generischen Maskulinum eben NICHT gleich zur Geltung kommen - Studien dazu gibt es inzwischen einige.

Und auch wenn es gern überdramatisiert wird, das ist nun wahrlich nicht so kompliziert...

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Teilgebiet meines Studiums
KannieDo 
Fragesteller
 13.08.2021, 00:55

Ich fühle mich als Frau nicht benachteiligt, wenn mir die Politiker sagen "die Bewohner der Stadt ..."

Aber jedem das seine 🤪

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guitarbassman  13.08.2021, 01:45
@KannieDo

das ist auch überhaupt nicht worum es geht. Der Sinn ist nicht, dass die einzelne Frau die sich eventuell benachteiligt fühlt eher integriert fühlt. Der Sinn ist Gleichberechtigung im großen Stil: dass systemisch noch keine Gleichberechtigung vollständig hergestellt ist belegen unzählige soziologische Studien. Der Sinn solcher vergleichsweise einfacher Mittel ist es, hier wenigstens ein wenig Einfluss zu üben um die Situation zu verbessern. Dass daraus so ein riesen Thema wird, wollte niemand, es war eine tolle Idee um ganz einfach ein wenig was zu verbessern.
Eine der bekanntesten Studien hat beispielsweise gezeigt, dass Menschen bei der frage nach berühmten Musikern viel weniger Frauen aufzählen wie bei der Frage nach Musiker und Musikerinnen. Das ist der psychologische Effekt um den es geht. Wir können uns schön reden wie wir wollen, dass das generische Maskulinum ja alle meinen würde, psychologisch bzw. kognitiv denken wir nicht gleichberechtigt dadurch. Und ich finde die Kritik durchaus angebracht zu sagen: wenn es doch so ist, weshalb verwenden wir nicht einfach ein generisches Femininum? Das dürfte doch dann eigentlich niemanden stören, oder?

Die Sache mit dem benachteiligt fühlen ist sowieso immer etwas ganz eigenes, denn das ist eine durch und durch subjektive Sache die der objektiven Realität nicht entsprechen muss. Ein extremes Beispiel: versklavte Völker in der Geschichte fühlten sich auch nicht zwangsläufig benachteiligt gegenüber anderen, denn es war der unantastbare Status Quo, dass diese Völker eben Sklaven sein sollten während andere ihre Meister waren. Das subjektive Empfinden ist nicht zuverlässig, um gesellschaftliche Phänomene wahrheitsgemäß abzubilden. Objektiv gemessen gibt es eine Ungleichheit zwischen Männern und Frauen und wie bereits erläutert sollte das Gendern ein ganz einfaches simples Mittel sein, um wenigsten einen kleinen Schritt in die richtige Richtung zu gehen. Dass es zu solch einem Thema wurde weil sich leider so viele Menschen vehement dagegen wehren, war niemals Sinn der Sache...

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Tasha  13.08.2021, 04:26
@guitarbassman

Ich bin eine Frau. Bei Wissenschaftlerinnen denke ich an ein Team von Frauen, die in der Wissenschaft tätig sind. Bei Wissenschaftler*innen denke ich immer als Erstes an Wissenschaftler, sie sich in einem Gebäude befinden. Meist auch dann eher an Wissenschaftlerinnen in einem Gebäude! Es kommt aber sofort sie Assoziation „innen“, also im Gebäude, mit!

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Tasha  13.08.2021, 04:29
@guitarbassman

PS So, wie du es beschreibst, klingt es danach, dass wir gezwungen werden, uns vermeintlich zu verbessern, obwohl fast niemand, inklusive der vermeintlich Benachteiligten, einen Mangel spürt. Es geht slo um eine Pseudoverbesserung oder ggf. schlicht sprachliche Machtausübung der Vorgebenden/ Entscheidungsträger in diesem Fall? Also einer extremen Minderheit? Ist das „gerechter Sprachwandel“?

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Adomox  13.08.2021, 05:22
@Tasha

Schonmal dran gedacht, dass sprachliche Assoziationen auch un(ter)bewusst stattfinden können? Das traditionelle generische Maskulinum hat auf genau dieser Ebene ein Problem, nämlich einen männlichen Bias.

Nein, du kannst nicht mit Bestimmtheit sagen, dass das bei dir anders ist. Nein, du kannst das nicht irgendwie herausfinden ohne etablierte psycholinguistische Methoden.

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KannieDo 
Fragesteller
 13.08.2021, 09:51
@guitarbassman

Joa, aber jetzt drehen wirklich alle durch 😅 Wenn man solche Themen anspricht, dann kommen die Menschen immer mehr rein und wollen alles extremensieren (sagt man wahrscheinlich nicht so 😅). Also sie wollen alles immer ins Extreme bringen.

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guitarbassman  13.08.2021, 22:36
@Tasha

ich glaube du hast den Punkt noch nicht ganz erfasst. Du sprichst nach wie vor aus einer subjektiven Sicht, die vermeintlich der Realität entsprechen soll. Das extreme Beispiel mit versklavten Völkern sollte dir zeigen, dass das Gefühl, nicht unterdrückt zu sein, und die Realität sehr verschieden sein können. Würdest du sagen man hätte die Sklaverei ruhig beibehalten sollen, wenn die Sklaven sich nicht unterdrückt gefühlt hätten?
Worum es geht ist wie bereits gesagt ein recht einfaches sprachliches Mittel, um psychologisch bzw. gedanklich mehr Gerechtigkeit und Gleichberechtigung zu schaffen. Und Vorwürfe in Richtung Manipulation braucht man überhaupt nicht anbringen, denn das generische Maskulinum kann in diesem Kontext nicht weniger als Manipulation bzw. Mittel zum Erhalten der patriarchalischen Ordnung gesehen werden als die gendergerechte Sprache zum Aufbrechen derselben.

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Mich nervts, weil...

Leser und Leserinnen kam mir immer etwas gestreckt vor, aber es war lesbar, Leser:innen ist einfach nur totaler Unfug und versaut den Text einfach nur noch und macht ihn unlesbar als wären neben jedem zweiten Wort ×=%$=^_£%(£-*$(%&