Wie findet ihr die Denkweise "Druck macht selbst aus Kohle Diamanten"?

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Wie findet ihr die Denkweise "Druck macht selbst aus Kohle Diamanten"?

Im Zusammenhang mit Erziehung und Bildung ist diese Denkweise (auch metaphorisch verstanden) in den meisten Fällen eine ziemlich menschliche Katastrophe. Und das Wörtchen "durch" in "Fördern durch fordern" offenbart dann auch noch die absolute Bedeutungslosigkeit der "Förderung".

Eigentlich wird mir grade speiübel ...

Findet ihr das Konzept "Fördern durch fordern" gut

Definitiv ja, bei Kindern auch, aber ganz besonders im Solidarsystem.

Ich halte Eigenverantwortung und Leistungsbereitschaft für Grundfeste des Lebens und diese einzufordern für richtig und notwendig.

"Druck macht selbst aus Kohle Diamanten"?

Ich finde diesen metaphorischen Spruch nicht so gut, denn um so viel Druck geht es ja bei dem Konzept "Fordern und fördern" eben nicht.

Ich bringen diesen Spruch genau genommen nicht mit dem Konzept "fördern und fordern" in Verbindung.

Ein Satz aus der Beschreibung "Fördern durch Fordern" in dem dazugehörigen Wikipediaartikel gibt einem zu denken:

Das Motto „Fördern und Fordern“ ist dem Motto „Zuckerbrot und Peitsche“ sprachlich nachempfunden,[1] wird allerdings überwiegend auf die Verhältnisse in demokratisch verfassten Staaten angewandt.

"Fördern durch Fordern" ist ein weiteres Beispiel für ein hehres Ziel und dessen falsche Auslegung und Umsetzung.

Wenn man die Lebensberichte sogenannter "Wunderkinder" hört, ist es so, dass sie durch Druck zu Höchstleistungen gebracht wurden, dabei aber sehr häufig die Psyche auf der Strecke geblieben ist.

Auch hier heiligt der Zweck nicht die Mittel, finde ich.

Im Übrigen halte ich ohnehin wenig davon, Kinder mit Druck zu erziehen.

Mir hat es sehr gut geholfen viele Kopfschmerzen gehabt zu haben in meiner Jugend.

Haben aus mir einen extrem robusten Erwachsenen gemacht aber ich finde es kommt auf das Maß an.

In Watte sollte man kein Kind packen, da die Welt da draußen das auch nicht tut und die Kinder ja stabil werden sollen.

Jeder Mensch geht auch anders mit Erfahrungen um.

Den Einen macht die Erfahrung stärker und weiser, den Anderen bricht genau diese und er erholt sich nie mehr wirklich davon.

Im Endeffekt muss jeder Fehler machen und jeder muss wissen wie es ist auf sich alleine gestellt zu sein.

Man muss dich jetzt nicht nach Mexiko aussetzen, damit du dich da durch die Gangwelt kämpfst aber ein Weichei sollte aus dir auch nicht werden, denn als solches kommst du in der Gesellschaft nicht weit.

Im Bezug auf die Bildung:

Ich finde alltägliche Erfahrungen in früher Jugend wichtiger was nicht heißt, dass Bildung komplett ausser Acht gelassen werden sollte.

Aber Bildung ist zeitlos und man kann sie sich jederzeit aneignen.

Wichtiger finde ich es, dass man generell auf Situationen trifft mit denen man lernen muss umzugehen.

Bildung alleine macht aus dir keinen erfolgreichen Menschen.

Du musst das Wissen das du erlangst auch mit deiner eigenen Erfahrung abgleichen können.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Psychologiestudent

In der Grundsätzlichkeit ist er sicherlich falsch. Pädagogisch muss man immer der Individualität von Menschen sehr viel Beachtung schenken. Wir Menschen sind ja nicht gleich und wir haben alle unterschiedliche Persönlichkeiten und Bedürfnisse.

Ich bin selbst jemand, der unter Druck zur Hochform aufläuft. Aber manche zerbrechen unter dem geringsten Druck und da braucht es eine andere Vorgehensweise.