Wie findet ihr das Vorgehen des Kulturstaatsministers?

4 Antworten

Übergriffig. Es gibt einfach Dinge, die nicht unbedingt geregelt werden müssen. Im Kulturbereich gibt es viele Baustellen, da hätte er Wichtigeres zu tun.

Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass er zukünftig auch versucht, seine politische Agenda bei Museen und Ausstellungen durchzusetzen. Dann gibt es nur Mittel für die große Cranach-Ausstellung, für Käthe Kollwitz gibt es dann nichts mehr.

Sehr gut. Wenn Behörden und öffentliche Einrichtungen mit den Menschen in einer Sprache kommunzieren, die sie mehrheitlich klar ablehnen, fällt das auf diese zurück.

Der Vertrauens- und Ansehensverlust, den die Organisationen, die die Menschen mit dem Gendern belästigen, in den letzten Jahren erlitten haben, ist immens. Eine privilegierte Minderheit führt sich sprachlich auf wie ein Elefant im Porzellanladen und das dabei zerschlagene Porzellan ist denen egal, weil man meistens bequem in öffentlich alimentieren Stellen sitzt und die Folgen nicht direkt spürt.

Die Folgen werden sie erst später spüren, etwa wenn der Rundfunkstaatsvertrag aufgelöst wird und das mehrheitlich Zustimmung findet.

Der Höhenflug von AfD, CDU ist eine Linksflucht auch vor dem Gendern. Die Menschen hassen es auch nach Jahren noch oder gar immer mehr.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Von Experte Geraldianer bestätigt

Ich greif mir an den Kopf und verstehe die Welt nicht mehr. Hier wird künstlich ein Thema bedient, dass sehr viel Aufmerksamkeit zieht und nicht auf sachlicher Ebene behandelt wird, sondern auf Emotionaler.

Wir leben in herausfordernden Zeiten mit vielfältigen Problemlagen und Baustellen. Rente, Krankenversicherung, Pflege, Wohnungsbau, Lehrermangel, marode Bahn, sicherheitspolitische Neuaufstellung und, und, und. Es gibt soviel zu tun, so viel Reformbedarf, bevor uns der ganze Laden um die Ohren fliegt, aber wir reden über Gendersprache und die Leute kriegen dabei Puls, empören sich und produzieren Schlagzeilen, obwohl es an allen Ecken und Enden brennt. Das macht mich völlig fertig und ich verstehe es einfach nicht.

Dabei ist es für mich ein einfach zu lösendes Thema. Wer gendern möchte, sollte es tun dürfen. Wer dies nicht möchte, sollte es lassen dürfen. Und wenn das geklärt ist, sollten wir uns vielleicht den wirklich wichtigen und existenziellen Themen mit gleicher Leidenschaft und Engagement widmen!


Rerun360  23.08.2025, 10:18

Privat ist das ok, für Behörden, öffentliche Einrichtungen und den ÖRR erwarte ich neutrales Deutsch als Kommunikationssprache.

Saarlodri70  23.08.2025, 10:48
@Rerun360

Ich will hier das Gendern gar nicht verteidigen. Ich tu das selbst gar nicht. Aber wenn du von "neutralem" Deutsch sprichst, stellt sich mir schon die Frage, wie neutral dies denn sein kann, wenn man ausschließlich, oder zumindest hauptsächlich, dass generische Maskulinum nutzt?

Andererseits, was ist überhaupt neutrales Deutsch? Darf ich dann nicht mehr Handy oder Smartphone sagen, sondern nur noch Mobiltelefon? Darf ich dann nicht mehr, wie in meiner Region üblich, Portemonnaie sagen, sondern nur noch Geldbeutel?

Sprache ist nichts Fernstehendes. Sprache ist und war immer natürlichen Entwicklungen entworfen. Ist ja nicht so, dass wir heute noch reden wie Martin Luther im 16. Jahrhundert. Sollen wir wirklich in die natürliche Entwicklung von Sprache eingreifen? Würden wir damit unsere Sprache schützen oder ihre Entwicklung nicht eher hemmen? Fragen über Fragen - und eigentlich wollen wir ja alle Sprachverbote vermeiden und eine freiheitliche Gesellschaft sein.

Rerun360  23.08.2025, 14:03
@Saarlodri70

Dieses Argument, dass Sprache sich schon immer verändert habe, ist ein Nullargument und ein reiner Strohmann. Niemand behauptet, dass sich Sprache nie verändere. Aber sie verändert sich eben nicht planbar und deterministisch, so wie sich das Ideologen am Reißbrett gern ausdenken mögen. Mit Martin Luther als Argument könntest du auch begründen, warum wir ab sofort in Löffelsprache kommunzieren sollten.

Und deine Frage: "Sollen wir wirklich in die natürliche Entwicklung von Sprache eingreifen?" ist natürlich mit nein zu beantworten, aber genau darum geht es ja. Gendern ist ein künstlicher Eingriff in die Sprache, von oben herab per Leitfaden oder Sprachanweisung in die Organisationen getragen und dort mit Druck durchgesetzt. Ohne diesen Druck hätte sich Gendern nie auch nur ansatzweise von selber entwickelt.

Über natürliche Entwicklung könnten wir wieder reden, wenn sämtlich Genderleitfäden ersatzlos gestrichen würden und Menschen tatsächlich wieder freigestellt wäre, frei zu sprechen. Das will man aber nicht, weil man weiß, dass die Mehrheit die Kommunikation mit dem generischen Maskulinum befürwortet, weil dieses die effizienteste und effektivste Art ist und die eleganteste noch dazu. Es gibt Studien, in denen man den Adressaten von Texten die freie Wahl gelassen hat, wie ihnen Texte präsentiert werden, also verschiedene Arten des Genderns oder mit dem generischern Maskulinum. Und da bevorzugen die allermeisten Menschen, auch die meisten Frauen, klar Texte, die nicht gegendert und im generischen Maskulinum formuliert sind, weil sie die Texte auch lesen und verstehen wollen.

Beim Gendern geht es um das öfflichtliche Bekenntnis moralisch auf der richtigen Seite zu stehen, nicht darum, dass Texte sprachlich einfacher, eleganter oder verständlicher werden. Das setzt sich dementsprechend nur da durch, wo Menschen sich gegenseitig bescheinigen wollen auf der richtigen Seite zu stehen. Sprachlich und von Seiten der Linguistik, sprechen alle Momente die auf natürliche Sprachentwicklung wirken, hier also vor allem Effektivität und Effizienz dagegen.

Deshalb existiert Gendern auch nur da, wo es über Gruppendruck aufrecht erhalten wird. Sobald dieser wegfällt kommuniziert man auch (vor allem im Privaten) wieder mit dem, was sich natürlich entwickelt hat und was sich nach wie vor für alle am richtigsten und besten anhört.

Gendern ist eine verkopfte, unnatürliche Sprachmanipulation, keine Sprachveränderung aus sich heraus.

Absolut richtig. Nur weil ein paar Leute etwas besonderes sein wollen und absichtlich Falschschreibweisen benutzen, muss man die 1. noch lange nicht ernst nehmen und kann es ihnen 2. sogar verbieten.