Wie entwickelt sich ein "Gottkomplex"?
Zur Information: Ich schreibe eine Geschichte in der ein Charakter (der Antagonist) von einem "motiviertem und talentierten Jungen" immer mehr zu einem sehr arroganten, kalten Mann wird, der sich selbst unantastbar, göttlich sieht und denkt es liege in seiner Aufgabe die Welt zu verändern.
Daher stellt sich mir die Frage in wie fern so etwas in der Kindheit liegen könnte und ob nicht auch eventuell soziopatische oder psychopatische Tendenzen vorliegen könnten. Es läuft immer weiter aus dem Ruder und wird immer bessessener von einem Ideal und sich selbst.
Ich selbst bin in dem Gebiet nicht so ausgiebig bewandert und hoffe daher auf ein paar Antworten über Zusammenhänge oder anderes.
3 Antworten
Hm. Sowas kann aus der Kindheit stammen, muss es aber nicht. Es gibt viele mögliche Faktoren, die zu einem Gottkomplex führen können.
Kann zum Beispiel genauso gut auf späteren Erkenntnissen beruhen, auf die sich in diesem Fall der Antagonist beruft. Wie wenn man zum Beispiel mit Schach anfängt, und in kürzester Zeit Weltmeister wird. Dann nimmt man sich vor, Geige zu spielen, und meistert es, und so weiter. Oder wenn man zum Beispiel verzweifelt Konkurrenz in irgendeinem Gebiet sucht, sie aber nicht findet, obwohl man sich selbst kaum anstrengt.
Positive Verstärkung spielt in der Kindheit oft eine Rolle, sprich: Wenn man etwas schafft, wird extrinsisch hervorgehoben, wie schwierig sowas für andere wäre, und wie spielend leicht der Antagonist es hier geschafft hat.
Vielen Dank, tatsächlich passt das sehr gut zu seiner Vergangenheit und dem Weg, den ich für ihn vorgesehen hatte.
Durch die entsprechende Erkenntnis.
Das alles hört sich für mich nach der Urgeschichte des Luzifers an 😎
Genau dieselben Charakterzüge projiziert er auf die Menschen. Um sie mit runter zu ziehen.
Einst war er der schönste und angesehenste Engel. Doch er wollte mehr. Nichts konnte sein Verlangen stillen- denn seltsamerweise, fand er keinen Frieden in den weitläufigen Möglichkeiten- die er hatte. Er wollte immer mehr und Neues- weil er annahm- erst dann glücklich werden zu können. Doch dieser pervertierte Hunger nach Mehr- diese verdorbene Gier -zerstörte ihn. Warum konnte es so weit kommen?
Es war- die ihm verliehene Macht, die er gegen sich selbst gerichtet hatte. Sein freier Wille und seine Macht- haben ihn selbst zerstört. Hätte er die Macht Gottes- so würde er gnadenlos alles zerstören.
Gott sei Dank, ist Luzifers Macht nur begrenzt. Sie wurde ihm verliehen, um zu beweisen- was mit denen Geschieht- die Macht besitzen- aber nicht mit ihr umzugehen verstehen.
Die Macht kann zerstören- wenn sie in falschen Händen liegt.
Um so mehr können wir die wahre Liebe dessen schätzen- der seine Macht gerecht einsetzt. Und das ist Gott allein. 🙏🏼💪🏼❤️
Du musst deiner Figur etwas Macht verleihen 😉 und schon nimmt die Geschichte ihren Lauf. Hat deine Figur einen bestimmten Beruf- in einer bedeutenden Position?
LG