Wie definiert man Vernunft in einfachen Worten erklärt, und haben Tiere eigentlich auch Vernunft, oder nur der Mensch, was ihn erst vom Tier unterscheidet?

14 Antworten

Die Forschung hat gezeigt dass viele Eigenschaften, die wir für exklusiv menschlich hielten, auch im Tierreich zu finden sind.

Bei Wikipedia wird Vernunft folgendermaßen definiert:

Der Begriff Vernunft bezeichnet in seiner modernen Verwendung die Fähigkeit des menschlichen Denkens, aus den im Verstand durch Beobachtung und Erfahrung erfassten Sachverhalten universelle Zusammenhänge der Wirklichkeit durch Schlussfolgerung herzustellen, deren Bedeutung zu erkennen, Regeln und Prinzipien aufzustellen und danach zu handeln.

Zusammenhänge, regeln und Prinzipien erkennen sowie Schlussfolgerungen zu ziehen ist auch einigen Tieren möglich wie etwa Menschenaffen oder auch einigen Vögeln wie ein paar Papageien, oder auch Krähen.

Diese Tiere sind zum Beispiel dazu in der Lage, die regeln eines Spiels durch Beobachtung zu erlernen, oder auch die Lösung für ein abstraktes Problem selbstständig zu finden.
Das wäre nach der Definition schon vernünftiges Handeln.

Ein Beispiel, dass ich mal in einer Dokumentation sah:

Eine Plexiglasröhre ist fest am Boden verankert. Sie ist zur Hälfte mit Wasser gefüllt, auf dem Wasser schwimmt eine Erdnuss.
Neben der Röhre liegen ein paar Steine und ein Krug voll Wasser.

Man lässt eine Krähe oder einen Schimpansen auf die Anordnung los. beide wissen was eine Erdnuss ist und wollen sie haben.
Sie wissen nicht, wie sie an die Nuss kommen sollen.

Die Krähe warf Steine in die Röhre, bis der Wasserspiegel so weit stieg, dass sie die Nuss mit dem Schnabel greifen konnte.
Der Affe ignorierte die Hilfsmittel, pinkelte in die Röhre und bekam so die Nuss

Beide kamen ohne Hilfe auf die Lösung.

Skylanderr  16.11.2016, 03:14

HAHAHAHAH DER AFFE BESTER MANN

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Vernunft bedeutet, Vor- und Nachteile abzuwägen und nicht maßlos im eigenen Interesse zu handeln.

Im Grunde könnte man sagen, Tiere handeln vernünftig, denn sie handeln nur nach ihren Instinkten. Tiere nehmen sich nicht mehr oder weniger als sie brauchen. Sie stehen mehr oder weniger immer in einer Balance zu ihrer Umgebung.

danhof  16.11.2016, 08:25

Das sehe ich anders.

Sie stehen nur deshalb in einer Balance zu ihrer Umgebung, weil sie Feinde haben im Ökosystem, nicht weil sie so vernünftig wären.

Ratten in Neuseeland sind ein gutes Beispiel. Nachdem die eingeschleppt wurden, benehmen sie sich nicht vernünftig, sondern versuchen ihr Revier maximal zu vergrößern.

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DrBronstein  16.11.2016, 11:57

Gute Gegenbeispiele sind Blattläuse oder Heuschrecken.

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MrMiles  18.11.2016, 14:51

@danhof
eingeschleppt, du sagst es ja selbst.

@DrBronstein
Die Frage war ja "Menschheit oder Tier" - es ist klar das es unter beiden auch schwarze Schafe gibt.

Wenn es aber so krass wie du sieht, müsste man sagen - keiner ist vernünftig, weder Mensch noch Tier.

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In der Vernunft ist die menschliche Fähigkeit zur Erkenntnis der Realität als „Vernehmen“ von Einsicht in das Gegebene, Vorgefundene und Unabdingbare verankert, das zugleich reflexiv, explikativ und indikativ „…ein System von Regeln zur Verknüpfung diskreter Gegebenheiten [schafft]. Und Denken heißt: gemäß diesen Regeln zu verknüpfen. Erst in dem der Verstand eines mit dem anderen verbindet, entsteht, als Resultat dieser Verbindung, Bewusstsein [.......]. “ (Manfred Sommer, Identität im Übergang, S.174)

Der Begriff umschreibt die Fähigkeit des menschlichen Denkens.

Ich glaube aber nur Tiere sind vernunpftbegabte Wesen. Warum? Siehe diese Plattform.

Rotrunner2  16.11.2016, 02:46

Danke für die Bewertung

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Handeln durch Abwägung ethischer Erkenntnisse, also über den "Lustgewinn" (im weitestem Sinne) hinaus ist Teil der Vernunft.
So wäre z.Bsp. die Befolgung der "Goldenen Regel" aus dem NT, Mt.7,12

12 Alles, was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen! ......
"vernünftig" , über das Vermögen von Tieren hinaus.
Die Erkenntnis aus dieser Regel ist, daß das Zusammenleben durch dessen Befolgung  allen Menschen dient und Frieden schafft, also die positive Befindlichkeit stützt, und deshalb richtig , gerecht ist.
Zweckmäßiges oder instinktiv richtiges Handeln von Tieren kann hiermit nicht verglichen werden.